Fulda. Mit zwei Segways, einem Pedelec und einem Elektroroller werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung künftig in Fulda unterwegs sein. Die Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft (ÜWAG) ist Partner der Stadt Fulda für dieses erste Elektromobilitätsprojekt in der Region. Das führende osthessische Energieversorgungsunternehmen hat am Stadtschloss im Rahmen des Feldversuchs auch eine Stromtankstelle installiert – die zweite in Fulda.
Die beiden Segways, einachsige Elektromotorfahrzeuge, die sich mit dem auf einer Plattform zwischen zwei Rädern aufrecht stehenden Fahrer durch Gewichtsverlagerung fortbewegen, sollen zur Überwachung des ruhenden Verkehrs in der Fuldaer Innenstadt zum Einsatz kommen. Das Pedelec (Fahrrad mit elektrischer Unterstützung) und der Motorroller stehen der Stadtverwaltung für Dienstfahrten innerhalb des Stadtgebiets zur Verfügung. „Betankt“ werden alle Elektrofahrzeuge an einer Strom-Zapfsäule, die ebenfalls zum Projekt gehört und von der ÜWAG am Stadtschloss zwischen Stadtwache und Schlosstheater neben dem Durchgang zum Schlossgarten aufgestellt wurde.
Wichtiger Bestandteil des Feldversuchs ist die „Buchführung“ der Nutzer der Elektrofahrzeuge: Für welche Wege werden die „Stromer“ genutzt? Wie weit kommt man mit einer Batterieladung im Stadtverkehr? Wie viel Zeit muss fürs Tanken kalkuliert werden? Wie optimiert man Einsatz- und Tankzeiten? Auf diese und andere Fragen soll das auf drei Jahre angelegte Projekt Antworten liefern. „Durch die Einsatz- und Testberichte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung gewinnen wir wichtige Erkenntnisse über die Nutzung von Elektromobilen im Alltagsbetrieb und die erforderliche Infrastruktur“, erläutert ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury die Zielsetzung des Projekts für sein Unternehmen.
„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der ÜWAG das erste regionale Projekt zum Alltagseinsatz von Elektrofahrzeugen durchzuführen“, sagte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller bei der offiziellen Übergabe der elektrisch betriebenen Zweiräder von der ÜWAG an die Stadtverwaltung. „Diese Fahrzeuge sind ideal für den Betrieb in der Stadt“, lobte der Oberbürgermeister: „Sie fahren abgasfrei und praktisch geräuschlos – Elektrofahrzeuge sind für mich die Zukunftstechnik für den innerstädtischen Individualverkehr.“
An der Stromtankstelle am Stadtschloss fließt ausschließlich ÜWAGÖko – Strom nur aus regenerativen Quellen. Die Zapfsäule steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung zum Aufladen der Projekt-Fahrzeuge zur Verfügung. Auch alle anderen Fahrerinnen und Fahrer von Elektrozweirädern im Stadtgebiet können hier mit einer ÜWAG TankCard Strom zapfen. Sie kostet 10 Euro (plus 10 Euro Kaution) und ermöglicht es, ein Jahr lang an der Stromtankstelle am Stadtschloss zu tanken.
Elektroautos können im Q-Park Tiefgarage Zentrum in Fulda ebenfalls Energie ausschließlich aus erneuerbaren Energien tanken. Dort hatte die ÜWAG im Juli des Jahres bereits die erste Stromtankstelle Osthessens installiert.
Zum Foto:Â ÜWAG-Bereichsleiter Energiewirtschaft, Dipl.-Ing. Bernhard Herber (2. v. l.), übergab die Elektrofahrzeuge vor der neuen Stromtankstelle an der Fuldaer Stadtwache an Oberbürgermeister Gerhard Möller (2. v. r.) und Stadtbaurätin Cornelia Zuschke (r.). Holger Klüber (l.) vom Ordnungsamt gehört zu den Fahrzeug-Testern.