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Neue Heizungsanlage im Schulzentrum Eiterfeld in Betrieb genommen

Eiterfeld. „Wir reden nicht nur über die Nutzung regenerativer Energien und fordern sie von anderen ein, sondern werden auch selbst tätig.“ Dies erklärte Landrat Bernd Woide anlässlich der Inbetriebnahme einer mit Biogas betriebenen Heizungsanlage im Schulzentrum Eiterfeld. Nach der vor kurzem in Betrieb gegangenen Holzhackschnitzel-Heizanlage in Hof-bieber unterstreiche damit der Landkreis Fulda ein weiteres Mal seinen Anspruch, auf kommunaler Ebene etwas gegen die steigende CO2 –Belastung zu tun.

Fotos (59): Max Colin Heydenreich

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Herzstück der Anlage sind drei hochmoderne Mikrogasturbinen des Berliner Unternehmens Greenvironment, die Bio-Energie in Strom und Wärme verwandeln. Im Auftrag des Landkreises Fulda sorgt das ÜWAG-Tochterunternehmen SynEnergie für die bedarfsgerechte Wärmeversorgung der Lichtbergschule, der zugehörigen Kreissporthalle, der Grundschule sowie zweier benachbarter Kindergärten. Die Bereitstellung des Biogases, mit dem die Anlage be-trieben wird, übernimmt der Landwirt Volker Hilpert aus Eiterfeld.

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Aus Biogas wird Strom und Wärme

Das Biogas für den Betrieb der Mikrogasturbinen wird in einer bestehenden Anlage auf dem Hof Hilpert außerhalb von Eiterfeld durch die Vergärung von Silage und Gülle erzeugt. Über eine neu verlegte, rund 1,7 Kilometer lange unterirdische Leitung gelangt das Biogas zur Lichtbergschule, wo es in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die im Prinzip wie ein kleines Flugzeugtriebwerk funktionierenden Hightech-Mikrogasturbinen stellen 330 Kilowatt Wärmeleistung und 195 Kilowatt elektrische Leistung zur Verfügung.

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Die Mikrogasturbinen bieten den Vorteil, dass sie besonders effizient, sauber und geräuscharm arbeiten. Außerdem ist die neue Technik sehr langlebig und wenig wartungsintensiv. Durch die Verwendung des Biogases als Brennstoff wird die Anlage praktisch CO2 –neutral betrieben. Ein zusätzlicher Öl-Heizkessel kann in Spitzenlastzeiten zur Unterstützung der Mikrogasturbinen zugeschaltet werden und bei Bedarf – beispielsweise Wartungsarbeiten – die Wärmeversorgung vorübergehend auch komplett übernehmen.

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Akteure vor Ort mit Vorbildfunktion

Bei der Begrüßung der Gäste zur Feierstunde im Musiksaal, die vom Chor der Grundschule unter Leitung von Stephanie Weber-Huff umrahmt wurde, äußerte Schulleiter Hartmut Dönch die Hoffnung, dass Schüler und Lehrer immer warme Füße hätten. Landrat Woide konnte sich angesichts der verschneiten Winterlandschaft kein besseres Wetter für die Inbetriebnahme einer Heizungsanlage vorstellen, bei deren anstehender Erneuerung man ganz bewusst von einer konventionellen Lösung Abstand genommen habe.

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„Wir wollten ein innovatives Konzept verwirklichen, was jedoch ohne die Unterstützung durch unseren Energieversorger ÜWAG nicht möglich gewesen wäre“, unterstrich Landrat Woide. Eiterfelds Bürgermeister Hermann-Josef Scheich griff die Überlegung auf, dass die Akteure vor Ort eine Vorbildfunktion bei der Nutzung regenerativer Energien hätten. Nach Überzeugung des Anlagenbetreibers Hilpert komme gerade der Schule und dem Kindergarten die Aufgabe zu, für nachhaltiges Denken zu sensibilisieren.

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Anlage im regionalen Schulterschluss

Diplom-Ingenieur Ludwig Montag, Geschäftsführer der SynEnergie, sprach von einer zukunftsweisenden Anlage, die im regionalen Schulterschluss verwirklicht worden sei. Die dahinter stehende Technik der Wärme-Kraft-Koppelung ermögliche einen Wirkungsgrad von 85 Prozent. „Dass wir auf Biogas aus einer bestehenden Anlage zurückgreifen können, macht das hier umgesetzte Energie-Konzept in höchstem Maß effizient und somit ökonomisch und ökologisch interessant“, so Geschäftsführer Montag.

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Gegenüber dem Landkreis tritt die SynEnergie als Contracting-Partner auf. Das heißt, sie kümmert sich um die bedarfsgerechte Wärmeversorgung und den optimalen Betrieb der An-lage inklusive Service- und Instandsetzungsarbeiten und erhält hierfür eine feste Contracting-Rate. Der Energie-Dienstleister bietet seinen Kunden individuelle Lösungen in den Bereichen Strom, Wärme, Kälte und Licht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Nutzung erneuerbarer Energien und effizienten Kraft-Wärme-Kopplungssystemen.

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