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Dr. Manfred Neidert ist Vizepräsident der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe

Wasserkuppe/Eichenzell. Schon bald nach dem Dienstantritt beim Landkreis Fulda im Jahr 1980 bekam es Dr. Manfred Neidert, der den Fachdienst Rechtsangelegenheiten der Kreisverwaltung leitet, mit der Fliegerei zu tun. Sein juristischer Rat war bei der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe (GFS) immer wieder gefragt, wenn es beispielsweise um die Prüfung von Pachtverträgen für das Fluggelände auf dem höchsten Berg Hessens ging.

Foto: Max Colin HeydenreichDie Position des Präsidenten der 1952 wiederbegründeten Gesellschaft begleitet traditionell der Fuldaer Landrat, um auf diese Weise die Bedeutung von Wasserkuppe und Flugsport für den Fremdenverkehr in der Rhön zu unterstreichen. Dies galt und gilt für die Landräte Eduard Stieler, Fritz Kramer und Bernd Woide gleichermaßen. Seit Mai 2004 fungiert der in Eichenzell beheimatete Dr. Neidert als einer von drei Vizepräsidenten. Mit ihren fünf Mitgliedsvereinen repräsentiert die Gesellschaft rund 1.500 Flugsportler in der Region. Sie betreibt und unterhält die flugsportlichen Einrichtungen auf der Wasserkuppe, besitzt 17 eigene Flugzeuge – davon elf Segelflugzeuge – und hat sechs hauptamtlich Beschäftigte sowie eine Auszubildende.

Zur Gesellschaft gehört die Fliegerschule Wasserkuppe, die nicht nur Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, sondern auch Rundflüge anbietet. Mit den Einnahmen aus der Flugschule, dem Flugplatzbetrieb und der Vermietung von Flugzeugen finanziert die Gesellschaft Projekte wie das im Entstehen begriffene Luftsportzentrum, das im Spätsommer fertig gestellt sein soll und einschließlich Außenanlagen mit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Neben Tower, Hangar und einem Besucherdeck mit gastronomischem Betrieb sind Schulungs- und Büroräume vorgesehen. Hingegen wurde das ursprünglich auf Bestände der Gesellschaft zurückgehende Deutsche Segelflugmuseum 1987 ausgliedert und wird heute als rechtlich selbständige Stiftung geführt.

Neben dem Neubau des Flugsportzentrums nennt der Leitende Verwaltungsdirektor die allerdings vor seiner Amtszeit liegende Verlängerung der Start- und Landebahn als kostenträchtige Maßnahme. Für das Binnenklima auf der Wasserkuppe sei die Integration der Drachen- und Gleitflieger wichtig gewesen, mit deren Beitritt zur Gesellschaft vor drei Jahren die früheren Reibereien und Interessenkollisionen ein Ende gefunden hätten. Hilfreich mit Blick auf die angestrebte weitere Entzerrung des Mischflugsbetriebs sei eine klare Abgrenzung zwischen den unterschiedlichen flugsportlichen Nutzungsformen. So gelte für den Flugverkehr in der Luft auch aus Sicherheitsgründen der Grundsatz. „Wer als erster oben ist, gibt die Richtung vor.“

Beim altersbedingten Ausscheiden seines Vorgängers wurde der Verwaltungsjurist von Fliegern gebeten, das Vizepräsidentenamt zu übernehmen. Er sagte zu (und will dies weiter tun), um nicht nur gute Ratschläge zu geben, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. Was seine praktischen fliegerischen Erfahrungen angeht, ist der 64-jährige bisher lediglich mitgeflogen. Nach Eintritt in den Ruhestand am 31. Juli schließt der vierfache Familienvater und bald siebenfache Opa nicht aus, irgendwann den Pilotenschein zu machen, falls er hierfür neben seinem Engagement, zum Beispiel im Verein „Leben und Arbeiten in Eichenzell“ Zeit, findet. Eine ähnliche Absicht verfolgt auch Landrat Bernd Woide, der ihm allerdings schon einige Flugstunden voraus hat.

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