Hannoversch Münden. 29.04.2012: Sonntagmorgen um 06.00 Uhr füllte sich die Schleuse auf der Weser bei Hannoversch Münden mit vielen bunten Booten. Über 1550 Kanuten und Ruderer waren am Vortag angereist und hatten beim ansässigen Kanu-Club gezeltet, um ganz in der Früh die Ersten zu sein, die sich auf den langen Weg Richtung Norden machen wollten. Im Angebot gab es drei Distanzen: 53 km von Hann. Münden bis Beverungen, 80 km von Hann. Münden bis Holzminden und 135 km von Hann. Münden bis Hameln. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 10 km/h hatten die Einer-Fahrer etwa 5, 8 bzw. 13 Stunden vor sich und das in ganz engen „Büchsen“, die kaum Freiraum für die Beine lassen.
Zu den Ersten, die sich auf’s Wasser wagten, gehörten die Fuldaer Reinhard Baumann, Werner Leitsch und Michael Fladung. Alle 3 hatten sich in den letzten Monaten intensiv auf ihren ersten Kanu-Marathon vorbereitet. Die Trainingserfolge haben sie beflügelt und da war schnell klar, dass die 53 km keine echte Anforderung an die osthessischen Marathon-Männer stellen würde. Dagegen war die „Mörder-Strecke“ über 135 km garantiert noch eine Nummer zu groß! Da war es keine Frage, die 80 km mussten als „Härtetest“ herhalten.
Und es hat sich gelohnt, die Domstädter waren erfolgreich. Mit 3 Pausen, die der Nahrungsaufnahme und dem Vertreten der Beine dienten, schafften sie die 80 km in sage und schreibe 7 Stunden reiner Fahrzeit. Eine tolle Zeit für die Marathon-Newcomer. Keine Frage, dies war nur dank der Unterstützung des Fuldaer Outdoor Ausrüsters „Auf und Davon“ möglich, der Werner Leitsch und Michael Fladung mit den erforderlichen Langstrecken-Kajaks ausgerüstet hatte. Baumann ging mit einem pfeilschnellen Privat-Boot ins Rennen.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Unter diesem Motto haben Baumann, Leitsch und Fladung bereits die Planungen für 2013 in Angriff genommen. Am 05.05. findet der Weser-Marathon im kommenden Jahr statt. Und vielleicht greifen die 3 dann wieder an und nehmen die „Mörder-Strecke“ in Kauf. Auf jeden Fall waren ihre Berichte von der diesjährigen Veranstaltung so „elektrisierend“, dass sich bereits mehrere KCF-Mitglieder für das nächste Event angemeldet haben. (Text: Harald Piaskowski / Fotos: Nela Baumann)