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Ein Scanner für Stechmücken: Land Hessen fördert Forschungsprojekte der Hochschule Fulda

Fulda. Es geht um Stechmücken, Baustellen-Management und Fischproteine: Das Land Hessen fördert drei Forschungsprojekte der Hochschule Fulda mit je 35.000 Euro. Das Geld kommt aus dem Programm „Forschung für die Praxis“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. In der aktuellen Förderrunde sind insgesamt elf Projekte hessischer Hochschulen ausgezeichnet worden.

Noch gibt es in Deutschland nur vereinzelt tropische Stechmücken, die aus warmen Ländern eingeschleppt gefährliche Krankheiten übertragen könnten. Aber mit dem Klimawandel steigt das Risiko, dass sich etwa die Tigermücke auch bei uns ansiedelt und Krankheiten wie das West-Nil- oder das Dengue-Fieber auf andere Menschen überträgt.

Am Fachbereich Pflege und Gesundheit beschäftigt sich Prof. Dr. Thilo Schlott mit diesen potenziell gefährlichen Stechmücken. Gemeinsam mit Prof. Dr. Viviane Wolff und Prof. Dr. Klaus Fricke-Neuderth vom Fachbereich Elektrotechnik arbeitet er an einem computergestützten Erkennungssystem für die Insekten, einem Stechmücken-Scanner.

Schon heute gibt es Fangsysteme für Mücken, um potenziell gefährliche Tiere zu identifizieren. Würden diese Fallen mit einer entsprechenden Erkennungssoftware ausgestattet, könnten sie Alarm geben, sobald eine Tigermücke ins Netz geht. Es wäre ein Frühwarnsystem für tropische Krankheiten geschaffen.

Um virtuelle Baustellen-Rundgänge geht es im Projekt von Prof. Dr. Paul Grimm vom Fachbereich Angewandte Informatik. „Schauen Sie mal hier“ – Diesen Satz auf der Baustelle zum Architekten zu sagen ist schwierig, wenn dieser in seinem Büro oder auf einer anderen Baustelle ist. Mit Hilfe von Foto-basierten 3D-Welten und Visualisierungstechniken für das Web, für Handys und Tablets wollen Grimm und seine Mitarbeiter genau dies ermöglichen.

Es sollen IT-Werkzeuge für die Bauorganisation entwickelt werden, die das Management eines Bauprojekts einschließlich der Bauüberwachung bei vier Hauptaufgaben unterstützen: Protokollierung und Dokumentation, Kommunikationsunterstützung, Entscheidungsunterstützung und Präsentation. Ziel ist es, die Bauorganisation kosteneffizienter zu gestalten und vor allem kostspielige Fehler zu vermeiden. Kooperationspartner in dem Projekt ist unter anderem die Hochschule Rhein-Main mit Prof. Dr. Ralf Dörner. Als Verbundvorhaben erhält das Projekt deshalb eine Förderung von insgesamt 70.000 Euro.

Mit dem Förderprogramm „Forschung für die Praxis“ will das Land die Forschung an den fünf hessischen Fachhochschulen stärken und somit die Chancen auf die Einwerbung von Drittmitteln erhöhen. Nach den Jahren 2009 und 2010 läuft aktuell die dritte Förderungsrunde.

Forschungsvorhaben

Prof. Dr. Thilo Schlott (Fachbereich Pflege und Gesundheit), Prof. Dr. rer. nat. Viviane Wolff, Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke-Neuderth (Fachbereich Elektrotechnik): StechmückenScanner – Erkennungssystem für potenziell infektiöse Stechmücken

Prof. Dr. Paul Grimm (Hochschule Fulda, Fachbereich Angewandte Informatik), Prof. Dr. Ralf Dörner (Hochschule Rhein-Main): kARbon – kollaborative AR-Werkzeuge für die Bauorganisation

Prof. Dr. Christopher Beermann, Prof. Dr. Bettina Bußmann (Fachbereich Lebensmitteltechnologie): Anwendungsmöglichkeiten von Fischprotein-Hydrolysaten aus Nebenprodukten in der Lebensmitteltechnologie

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