Gersfeld. Nachdem Gersfelds Bürgermeisterkandidat Peter Wolff bereits vor einigen Wochen gemeinsam mit Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch Gersfelder Unternehmen und anschließend mit der Staatssekretärin Petra Müller-Klepper Gersfelds Gesundheitswirtschaft besichtigt hat, beendet er die letzte Wahlkampfwoche mit weiteren Firmenbesuchen. Gemeinsam mit den beiden wirtschaftspolitischen Sprechern ihrer jeweiligen Landtagsfraktion, Dr. Walter Arnold (CDU) und Jürgen Lenders (FDP), ließen sich die drei Politiker vom Geschäftsführer Wilhelm Kempf das Unternehmen Gebrüder Kempf-Gelenkwellen zeigen.
Seit 1963 produziert das Gersfelder Unternehmen Gelenkwellen in höchster Qualität für Nutzfahrzeuge und Industrieanlagen. Große Teile davon gehen in den Export und tragen so den Namen Gersfelds in die Welt. Das Thema, was viele Hausbesitzer aufregt, ist auch im Unternehmen von höchstem Interesse: die Eigenkontrollverordnung beim Wasser/Abwasser, erklärt Kempf.
Nachdem die Wasserkuppe in den letzten Jahren etwas aus dem Blickfeld der Gersfelder Rathausspitze fiel, ging der Firmenbesuch auf Hessens höchstem Berg weiter. An der Märchenwiese trafen Wolff, Dr. Arnold und Lenders auf Josef Wiegand. Der Inhaber der Ski- und Rodelwelt erläuterte den Politikern seine Pläne für die Zukunft der Wasserkuppe. Mehr und kostenlose Parkplätze sind seiner Meinung nach erforderlich, damit potenzielle Besucher nicht durch entsprechende Radiodurchsagen von einem Besuch auf der Wasserkuppe abgeschreckt werden. Sofern private Investoren ein Mehr an Parkplätzen schaffen und dies auch kostenfrei garantieren können, wolle er diesen Weg mitgehen, sagte Wolff. Die Wasserkuppe habe noch ungenutzte Potenziale und sobald das Land seine Parkplätze abgibt, müsse er als künftiger Bürgermeister schauen, wie sich die Stadt zu welchen Konditionen einbringen könne.
Noch ist Gersfeld nicht Eigentümer dieser Parkflächen. Auch das Radom, der Segel- und Modellflug, sowie die Paraglider schaffen es, durch ihre Historie und ihre Akteure auf der Wasserkuppe Menschen von der Rhön, vom Berg und von Gersfeld zu begeistern. Diese Aktivitäten will Wolff als Bürgermeister unterstützen und ausbauen, sagte er im abschließenden Gespräch in „Peterchens Mondfahrt“ mit den Inhabern Andreas Schubert und Boris Kiauka. Deren Pläne für einen Hotelneubau sind vom durchgängigen Wintertourismus ganz wesentlich geprägt. Das UNESCO-Biosphärenreservat sei ein eigenständiger Wert im Bemühen um zusätzliche Touristen, hier will Wolff vermitteln und moderieren, um etwaige Interessensgegensätze zwischen Biosphäre und Wasserkuppe zum Wohle aller und zum Wohle Gersfelds zu entschärfen. Dazu werde er nach seiner Wahl auch den Dialog zum Landrat und den Anliegerbürgermeistern aufnehmen, so Wolff.
„Die Wasserkuppe ist der Wirtschaftsmotor für Gersfeld, den müssen wir pflegen und optimieren und dürfen diesen Motor nicht durch falsche Maßnahmen oder durch Unterlassungen abwürgen. Vor allem ist die Wasserkuppe eine Herzensangelegenheit für den künftigen Bürgermeister Wolff und kein Klotz am Bein, um den man sich nicht kümmern müsse, wie es einige wohl in der Vergangenheit empfunden haben“, so Wolff abschließend. Auch die beiden Landtagsabgeordneten versprachen Wolff, ihn bei seinem Bemühen um einen Interessensausgleich und einer positiven Entwicklung auf der Wasserkuppe zu unterstützen.
Zum Foto: Jürgen Lenders (links), Josef Wiegand und Peter Wolff (mitte) und Dr. Arnold (rechts) auf der Märchenwiese auf der Wasserkuppe