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Berufliche Perspektiven mit Hilfe der Arbeitscoaches finden

Fulda. „Das Image der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss ist häufig schlecht“, weiß Ilona Löwer. Dass die Öffentlichkeit zumeist ein falsches Bild von den Hauptschülern hat und die Jugendlichen in Wirklichkeit oft viel mehr Wissen und Fertigkeiten mitbringen als zunächst angenommen, kann die Sachgebietsleiterin Jugend & Beruf beim Landkreis Fulda nur bestätigen. Denn seit dem Jahr 2008 gibt es die Arbeitscoaches, die in insgesamt 14 Haupt- und Förderschulen in Stadt und Kreis im Einsatz sind und einen direkten Draht zu den Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrern haben.

Ziel der Arbeitscoaches ist es, die Jugendlichen möglichst frühzeitig in Kontakt mit der Berufs- und Arbeitswelt zu bringen und den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern. „Mit Potenzialanalysen, die bereits in der siebten Klasse durchgeführt werden, legen die Arbeitscoaches im Zusammenwirken mit Lehrern und anderen Fachkräften den Grundstein für den Berufsorientierungsprozess“, erläutert Ilona Löwer. Darüber hinaus gehören beispielsweise Gruppenveranstaltungen und Workshops, Betriebsbesichtigungen, die Vermittlung von Betriebspraktika sowie individuelle Beratungen oder das Bewerbungscoaching zum Unterstützungsangebot.

Die Arbeitscoaches sind zudem Ansprechpartner für Eltern und stellen das Bindeglied zwischen Schule und Betrieben sowie den verschiedenen Institutionen wie Jugendämtern, Kreishandwerkerschaft, IHK oder Agentur für Arbeit dar. Für Ilona Löwer sind die konsequente Vernetzung, der regelmäßige fachliche Austausch sowie das Wissen um die Fähigkeiten der Jugendlichen einerseits und die Bedürfnisse der Betriebe andererseits die Erfolgsfaktoren der zwölf Arbeitscoaches.

Laut statistischer Auswertung der Fachstelle wurden im Schuljahr 2010/2011 insgesamt 502 Schülerinnen und Schüler von den Arbeitscoaches individuell betreut und unterstützt. „Fast alle Schülerinnen und Schüler der betreuten Abgangsklassen verfügten am Schuljahresende über eine Perspektive für die Zeit nach der Schule. Allein 30 Ausbildungsplätze wurden durch unsere Arbeitscoaches akquiriert und vermittelt“, freut sich die Sachgebietsleiterin, der auf die Frage nach besonders bemerkenswerten Projekten des Jahres 2011 spontan zwei Highlights einfallen. „Zum einen der Film der Brüder-Grimm-Schüler, die beim Medien-Wettbewerb den ersten Preis errungen haben, zum anderen der Lernpatenschaftsvertrag zwischen dem Großenlüderer Unternehmen Technolit und der Lüdertalschule.“

Film und Lernpatenschaft haben laut Löwer etwas gemeinsam: „Dass die Jugendlichen in einem praxisnahen Unterricht persönliche Interessen, Neigungen und Fähigkeiten entdecken und am Ende die Erkenntnis steht, dass auch Haupt- und Förderschüler eine Chance im Berufsleben bekommen können.“

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