Gersfeld-Maiersbach. Die Naturwacht des Biosphärenreservats stellt den Wachtküppel jetzt im Januar und Februar, eine günstige Witterung vorausgesetzt, wieder weitgehend von Gehölzen frei. Heimische Holzrücker sind mit der Bringung des Holzes beauftragt. Das anfallende Holz wird zu Hackschnitzeln für die heimischen Holzhackschnitzelanlagen verarbeitet und damit optimal genutzt. Geplant ist ein weiterer Arbeitseinsatz für Samstag, 11. Februar, 2012, welcher von der Hessischen Naturwacht angeleitet und betreut wird.
Wer sich an dieser Gehölzreduktion beteiligen möchte, kann an den Stellen, wo ein Maschineneinsatz nicht möglich ist, wertvolle Hilfe leisten. Interessierte Vereine und Einzelpersonen sind aufgerufen, sich an den Handarbeiten zu beteiligen. Interessenten werden gebeten, sich bis zum 9. Februar unter Tel. 06654 – 96120 bei der Hessischen Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön zu melden. Das Biosphärenreservat und der Naturpark Hessische Rhön bitten aufgrund der seit dem 18. Januar begonnenen Maßnahmen, den Wachtküppel vorübergehend als Wanderziel zu meiden.
Der Wachtküppel ist zum größten Teil Eigentum des Landkreises Fulda und als Naturdenkmal ausgewiesen. Der Gipfel des Berges, auf dem ein Kreuz thront, ist ein Schlot aus Trachytbasalt, dessen Gestein eisenhaltig und magnetisch ist. Der Wachtküppel wird vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie in Wiesbaden in der Geotopliste des Landes Hessen als besonderes geologisches Objekt aufgeführt. Noch in den 1920er Jahren war er durch regelmäßige Beweidung fast gehölzfrei und durch seine markant spitze Kegelform als “Spitzbub” der Rhön im Volksmund jedermann bekannt. Durch über viele Jahre fehlende Beweidung mit Schafen und Ziegen ist der Wachtküppel im Laufe der Zeit stark mit Gehölzen zugewachsen, so dass seine charakteristische Form zum Teil nicht mehr erkennbar ist.
Seine offenen Felsen und mageren, kräuterreichen Hänge sind zum Teil verloren gegangen, einhergehend mit einem Rückgang der dafür typischen Insektenwelt. Als Balzplatz des Schwalbenschwanz-Schmetterlings ist er aber immer noch bekannt. Alte Ulmen und weitere Bäume sind mittlerweile abgestorben, so dass zur Wegesicherheit deren Beseitigung erforderlich ist.