Großenlüder/Müs. Das Kolosseum in Rom, die Grabeskirche in Jerusalem und die Stiftsruine in Bad Hersfeld, diese historischen Bauwerke haben eine Gemeinsamkeit: Restauriert und saniert wurden diese „Monumente“ mit dem Bindemittel Hydradur, ein natürlich hydraulischer Kalk – geliefert vom Kalk- und Zementwerk Otterbein aus Großenlüder/Müs. Monatlich werden hier mehrere Tonnen des speziellen Kalksteines gefördert und gebrannt, denn kein anderer Baustoff eignet sich besser für die Restauration und Sanierung historischer Denkmäler.
Hydradur wird überall dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an reine Kalkmörtel bestehen. Hergestellt wird der zementfreie Baustoff durch Brennen und Löschen eines speziell ausgewählten Muschelkalkes, der in der Lagerstätte in Großenlüder/Müs zu finden ist. In der bis zu 80 Meter tiefen und über 230 Millionen Jahre alten Formation befindet sich nur eine Schicht des Gesteins, aus der der Baustoff gewonnen werden kann.
Hervorgerufen durch die tektonisch bedingten Verformungen der Lagerstätte taucht diese Schicht in die Tiefe ab und macht eine Tieferlegung des Steinbruches unumgänglich. Dazu erläutert Winfried Müller: „Wir haben uns mit diesem Produkt eine interessante Marktnische erarbeitet, die Nachfrage ist sowohl national als auch international gut und wir hoffen, möglichst bald die Genehmigung zur Tieferlegung des Abbaus zu erhalten.“
Die Festigkeitsentwicklung von Hydradur erfolgt durch Carbonatisierung und hydraulische Erhärtung. Durch seine natürliche Farbe und die optimale Zusammensetzung des Baumaterials, der den historischen Baustoffen sehr ähnlich ist, steigt die Nachfrage für dieses Ausnahmeprodukt stetig an.