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„CaFée mit Herz“ – Rad-Tour als Zeichen gegen Armut und Ausgrenzung

Hamburg/Fulda. Die Anstrengungen der letzten 90 Kilometer sind Michael kaum anzumerken. Vom fränkischen Gemünden aus war der Hamburger gemeinsam mit elf weiteren Teilnehmern samt Tross der „CaFée mit Herz“ Rad-Tour auf dem Weg nach Fulda unterwegs. Die Domstadt gehört zu den Stationen auf der 1300 Kilometer langen Strecke vom Bodensee nach Hamburg, wo „Cafée mit Herz“, eine Sozialeinrichtung, die neben der Mittagsverpflegung auch eine Theater AG sowie eine Kleiderkammer unterhält, zu Hause ist.  

Gegen Armut und Ausgrenzung

Mit der Rad-Tour möchte „CaFée mit Herz“ Geschäftsführerin Margot Glunz auf ihre Einrichtung aufmerksam machen, für sie werben. Und: ein „Zeichen gegen Armut und Ausgrenzung setzen“, wie Medien berichten. Einen tatkräftigen Unterstützer hatte Glunz in OB Gerhard Möller gefunden, der die Tour-Teilnehmer im Stadtschloss empfing. „Wir beherbergen Sie gerne und würdigen mit dem Empfang ihr Anliegen“, betonte Fuldas Verwaltungschef, der die Tour als anspruchsvoll und von „beachtlicher Länge“ einstufte. Auch die Fuldaer fühlten sich ihrer sozialen Verantwortung verpflichtet. Von der „Fulda Tafel“ bis hin zur Kleiderkammer gebe es hilfreiche Einrichtungen, die sich um jene kümmerten, die zusätzlicher Untertützung bedürften.

Wie nötig Hilfe oft ist, belegt Margot Glunz mit aktuellen Zahlen des „CaFées mit Herz“. Rund 80.000 Mahlzeiten würden durchschnittlich pro Jahr an Obdachlose und Hartz IV Empfänger ausgegeben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind es bereits 44.000 gewesen. Täglich werden zwischen 250 bis 350 Gäste verpflegt.  Als Privateinrichtung arbeitet das Hamburger „CaFée“ ausschließlich mit privaten Spenden. Letztlich sei die Rad-Tour auch ein Teil der Bemühungen, in der Hansestadt neue Spenden zu generieren, um auch in Zukunft den eigenen Auftrag erfüllen zu können. Wie Glunz hinzufügt, erfülle die von namhaften Sponsoren unterstützte Tour einen weiteren Zweck: Sie soll zeigen, dass die Teilnehmer – in der Mehrzahl Obdachlose -  in der Lage sind, Leistung zu erbringen. „Die Vorbereitung mit einem halben Jahr Vorlaufzeit und die Tour selbst verlangen jedem Einzelnen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen ab.“

Herrliches Rhön-Panorama

Am Ende dürfte bei allen Tour-Teilnehmern ein hohes Maß an Zufriedenheit über ein gelungenes Projekt stehen. Michael jedenfalls freut sich über die bislang bewältigte Kraftanstrengung. Die 90 Kilometer-Etappe nach Fulda sei schön, „aber auch ganz schön anstrengend gewesen.“ Dafür ist der Hamburger mit dem einmaligen Panorama der Rhön belohnt worden, das Michael sehr gefallen hat wie auch die Stadt selbst nach den ersten flüchtigen Eindrücken. „Denn in Fulda bin ich zum ersten Mal in meinem Leben.“ Mehr Informationen über das Projekt „CaFée mit Herz“ auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses im Hamburger Stadtteil St. Pauli unter: www.cafeemitherz.de.

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