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158 Unparteiische bilden Kreisschiedsrichtervereinigung Lauterbach-Hünfeld

Hünfeld. Schiedsrichter – insbesondere beim Fußball – müssen immer öfter als Sündenböcke herhalten, wenn es bei einer Mannschaft nicht läuft. Dass die Zeiten rauer geworden sind, kann auch Gregor Bock nicht verneinen. Der 53-Jährige muss es wissen, hat er doch 1984 zu pfeifen begonnen und steht seit März 2008 der Kreisschiedsrichtervereinigung Lauterbach/Hünfeld als Obmann vor. Aktiv Fußball gespielt hat der frühere Busfahrer beim TSV Ufhausen, bis ihn eine Knieverletzung zwang, den Sport aufzugeben. Dem er als Schiedsrichter allerdings treu geblieben ist und vor über drei Jahren „auf Anraten der Schiedsrichterkollegen“ zum Nachfolger des damaligen Obmannes Helmut Klee gewählt wurde.

Foto: Karl-Heinz BurkardtSeitdem steht Bock 158 Unparteiischen („darunter viele Jugendliche, vier junge Damen und Fußkranke“) der Schiedsrichtervereinigung Lauterbach/Hünfeld vor, die es seit der Fusion 2001 gibt und die gute Kontakte unterhält und Erfahrungsaustausch pflegt mit  den benachbarten Schiedsrichterkreisen Fulda, Bad Hersfeld, Schlüchtern, Gelnhausen, Bad Salzungen und Alsfeld.. „Die Zahl 158 schwankt etwas, weil viele Jugendliche mit vielleicht 13 oder 14 Jahren anfangen zu pfeifen, irgendwann erkennen, dass es doch nicht ihre Sache ist und wieder aufhören.“ Mit den so genannten „Alten“ sei das anders: „Die bleiben eher bei der Stange.“

Keine Frage also, dass es für Bock eine große Herausforderung für die Zukunft bedeutet, junge Leute für das Schiedsrichterwesen zu begeistern. Ihm selbst mache es viel Freude, die Nachwuchskräfte anzuleiten und zu fördern. Denn: „Wer erst einmal mit dabei ist und Gefallen daran gefunden hat, der will es nicht wieder missen.“ Dazu gehöre auch, sich mit der Zeit eine harte Schale zuzulegen, obwohl laut Bock „die Stimmungsmache den Schiedsrichtern gegenüber woanders schon schlimmer ist. Da geht so manches unter die Gürtellinie“.

Über ein kreisinternes Fördermodell werden begabte Nachwuchskräfte besonders unterstützt, wobei Beobachter auf den Sportplätzen unterwegs sind und die Augen offen halten. Neben Bock sind dies Helmut Caspar (Engelrod), Hermann Dücker (Silges), Jörg Dehler (Großentaft)  Norbert Lohfink (Steinbach) Richard Göbel (Kirchhasel) und Gerhard Henkel (Ufhausen). Wie positiv dieses Fördermodell sei, könne man stellvertretend an dem 19 Jahre alten Julian Hahner (Nüsttal) sehen, der in die Gruppenliga aufgestiegen sei.

„Bauen“ können sowohl die jungen Unparteiischen als auch die aktiven Funktionäre auf die Ehrenobleute Helmut Klee, Helmut Caspar und Gerhard Geisler sowie auf die Ehrenmitglieder, die mit Rat und Tat zur Seite stehen: Hermann Dücker, Horst Mück, Werner Scheffler, Helmut Helfer, Heinrich Jäger, Werner Stuckhardt, Hans-Dieter Brückmann sowie der fast 92-jährige Josef Trapp.

Sehr viel Wert wird auf die Fort- und Weiterbildung gelegt. Hier ist ein ganzer Lehrstab im Einsatz, bestehend aus Holger Muschik (Roßbach), Maximilian Kaiser (Kiebitzgrund), Jörg Dehler (Großentaft), Carsten Dücker (Silges), Heiko Goebel (Hünfeld) und Paul Weber (Schlitz), zugleich stellvertretender Kreisschiedsrichterobmann.

Mit dem erwähnten Holger Muschik gibt es übrigens leider nur einen Unparteiischen, der Spiele der Hessenliga pfeifen darf. Sechs Kollegen sind in der Gruppenliga im Einsatz, 15 in der Kreisoberliga. Gregor Bock hofft darauf, dass sich diese Zahlen in naher Zukunft verändern – nach oben natürlich.

Der Kreisschiedsrichterausschuss des Fußballkreises Lauterbach-Hünfeld v.l. Carsten Dücker, Jörg Dehler, Maximilian Kaiser, Josef Reuter, Paul Weber, Helmut Caspar, Holger Muschik, Helmut Klee, Gregor Bock, Werner Scheffler. Es fehlt Heiko Goebel.

 

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