Fulda. Ob in Hanau, Offenbach, Wächtersbach oder irgendwo sonst im Hessenland – die Meldungen sind immer wieder die gleichen. Anwohner beschweren sich innerorts über Raser. Vor allem Eltern machen sich Sorgen um ihre Jüngsten, weil gerade vor Schulen und Kindergärten oft genug die Autofahrer nicht den Fuß vom Gas nehmen. „Wir hören immer wieder diese Beschwerden, nehmen das Anliegen der Betroffenen sehr ernst und handeln“. Mit dieser Feststellung begründet Fuldas Schul- und Ordnungsdezernent Dr. Wolfgang Dippel die jüngsten Geschwindigkeitskontrollen insbesondere im Bereich der Schulen.
Fotos (3): Michael Schwab
Die letzten Ergebnisse, aber auch der zurückliegenden Geschwindigkeitsmessungen haben deutlich gemacht, dass die regelmäßigen Kontrollen unverzichtbar sind, da nach wie vor zahlreiche flotte Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten und so die jüngsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer besonders gefährden. Dippel, der sich selbst bei einer Kontrolle ein Bild vor Ort gemacht hat, verweist auf vier eklatante Messergebnisse zu Schuljahresbeginn hin. 9,29 % hat der Anteil der Geschwindigkeitsüberschreitungen beispielsweise in der Sickelser Straße Richtung Niederrode in Höhe der Schule betragen.
Deutlich sind auch die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten in der Von-Mengersen-Straße Richtung Zirkenbach (9,08 %), in der Mackenrodtstraße in Richtung Horas in Höhe des Kindergartens (9,72 %) und in der König-Konrad-Straße Richtung Niesiger Str. (9,75 %) überschritten worden. Insgesamt 268 Mal mussten Autofahrer verwarnt werden. In 20 Fällen sind aufgrund der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung Bußgeldverfahren erfolgt. Der durchschnittliche Anteil der Geschwindigkeitsüberschreitungen hatte bei 4,60 % gelegen.
Den Einsatz des Teams der Straßenverkehrsbehörde innerhalb des Rechts- und Ordnungsamtes sieht Dippel unter zweierlei Gesichtspunkten als wichtig und notwendig an. „Zum einen leisten wir einen aktiven Beitrag für einen sicheren Schulweg unserer Kinder und zum anderen haben die Geschwindigkeitskontrollen einen verkehrserzieherischen Wert“. Mit „Abzocke“ hätten die Messungen nichts zu tun, betont der Bürgermeister.
Die Stadt nehme die Sorgen und Anliegen von Anwohnern, betroffenen Eltern und Lehrern sehr ernst. Gemessen wird selbstverständlich nicht nur im Bereich von Schulen und Kindergärten. Überall im Stadtgebiet gibt es noralgische Punkte, Punkte, an denen zu schnell gefahren wird, weshalb immer wieder Beschwerden bei der Verwaltung eingehen. Die Stadt verfügt deshalb seit Jahren über ein Jahresmessprogramm mit Prioritätensetzungen und einem Beschwerdemanagement, um dem Anliegen der Bürgerschaft gerecht zu werden. (mb)