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Malteser Besuchs- und Begleitungsdienst schenkt Zeit und Gespräche

Fulda. Zeit schenken, zuhören und als Ansprechpartner da sein – die Ehrenamtlichen des Besuchs- und Begleitungsdiensts der Malteser haben einen verantwortungsvollen und wichtigen Auftrag. Als regelmäßige und zuverlässige Besucher sind sie Gesprächspartner für einsame und ältere Menschen. Sie lesen aus Zeitungen und Büchern vor oder begleiten die Besuchten zum Arzt, zum Einkaufen oder einfach bei Spaziergängen. „Das Wichtigste ist es aber, den Besuchten zuhören“, unterstreicht Doris Reinhardt, Diözesanreferentin für den Besuchs- und Begleitdienst der Diözese Fulda, die auf das Motto des Malteser Besuchsdienstes verweist: „Wir dürfen die Seele des Menschen nicht vergessen.“

Seit etwa dreieinhalb Jahren gibt es den Malteser Besuchsdienst in Fulda, der von Doris Reinhardt aufgebaut wurde und beständig weiterentwickelt wird. Inzwischen engagieren sich kreisweit etwa 70 Ehrenamtliche zwischen 18 und 80 Jahren im Rahmen des Besuchsdienstes. „Wir haben eine sehr gut durchmischte Alters- und Geschlechtsstruktur“, freut sich Reinhardt, die erzählt, dass das Dankeschön der Besuchten den Ehrenamtlichen die Kraft zum Weitermachen gebe.

Da Besuche eine sehr persönliche und individuelle Situation sind, achtet die Referentin darauf, eine sorgfältige Auswahl bei der Zusammenstellung von Besuchten und ehrenamtlichen Besuchern zu treffen. „Die Menschen, die sich besuchen, müssen zueinander passen“, erklärt Reinhardt, die betont, dass eine Vertrauensbasis zwischen den Beteiligten vorhanden sein müsse. Wie viel Zeit die Besucher einbringen und wie oft sie den älteren Menschen besuchen, entscheidet der Ehrenamtliche gemeinsam mit seinem Besuchten. Wichtig ist, dass die Besuche regelmäßig und zuverlässig erfolgen müssen. „Was aber regelmäßig bedeutet, ist von Person zu Person unterschiedlich. Dies kann mehrmals pro Woche oder auch einmal alle vierzehn Tage sein.“

Für viele ältere Menschen ist der Besuchsdienst der Malteser nicht nur eine wichtige und willkommene Abwechslung zum alltäglichen Rhythmus sondern auch eine Hilfestellung bei Fragen und Problemen. „Wir begleiten die Menschen auch bei Behördengängen oder helfen ihnen, wieder selbständig einkaufen zu gehen, wenn sie sich dies nicht mehr zutrauen“, beschreibt Reinhardt, die sich besonders über Fälle freut, in denen ältere Menschen dazu motiviert werden können, wieder verstärkt am öffentlichen Leben teilzunehmen.

Eine Besonderheit des Malteser Besuchsdienstes liege darin, dass er in ein breites Netzwerk an Angeboten eingebunden sei. „Wir können bei Bedarf auch Kontakt zu unserem Menü-Service herstellen, einen Hausnotruf beschaffen oder Hilfe für pflegende Angehörige bieten.“ Denn auch für die Angehörigen kann das Älterwerden eines Familienmitgliedes belastend sein. Der Besuchsdienst stellt deshalb auch eine Unterstützung für die Angehörigen dar, die auf diese Weise wieder etwas Zeit für sich erhalten. „Während der Besuche können die Angehörigen Arzt- oder Friseurtermine wahrnehmen, aber auch ein Treffen mit guten Freunden“, betont Reinhardt.

Damit die Besuche sowohl für die älteren Menschen als auch für die Ehrenamtlichen gut verlaufen, erhalten die Ehrenamtlichen von den Maltesern eine praxisgerechte Vorbereitung, Fortbildungsangebote, Versicherungsschutz sowie einmal im Monat die Möglichkeit zum gemeinsamen Treffen und Austausch. Darüber hinaus bieten die Verantwortlichen einmal im Jahr einen gemeinsamen Ausflug der Besuchten und Besucher an. „Wir möchten die älteren Menschen aus ihrer Einsamkeit herausholen“, erläutert Reinhardt, die erzählt, dass in diesem Jahr ein Rundgang im Schlossgarten sowie eine Domführung auf dem Programm stehen. Zusätzlich ist ein Malteser-Seniorentreff geplant, der im Laufe dieses Jahres ins Leben gerufen werden und den Raum für gemeinsame Aktivitäten, aber auch zum gegenseitigen Kennen lernen und Austausch bieten soll.

Da nicht nur ältere Menschen, sondern auch kranke Kinder alleine im Bett liegen und sich nach Abwechslung sehnen können, haben die Malteser neuerdings ihr Angebot um einen Kinderbesuchsdienst ergänzt. „Bisher besuchen wir Kinder, die im Klinikum liegen, können uns aber vorstellen, unser Angebot zukünftig auch auf den häuslichen Bereich auszuweiten“, erzählt Reinhard, die auf diese Weise Eltern, besonders Alleinerziehende, unterstützen möchte, die langfristig oder vorübergehend ein krankes Kind zuhause haben und sich nicht selbst um dieses kümmern können.

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