Fulda. Wenn VdK Kreisvorsitzender Rudolf Schmitt sagt, „es gibt genug Arbeit,“ weiß er, wovon er spricht. Deutschlands größter Sozialverband für behinderte, chronisch kranke, ältere sowie sozial benachteiligte Menschen mit mehr als 1,5 Millionen Mitgliedern versucht, sich auch in der Region Fulda für soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Chancengleichheit einzusetzen. Über Ziele und Inhalte der Verbandsarbeit sprach Schmitt bei seinem Antrittsbesuch im Stadtschloss mit Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller sowie Sozialdezernent Dr. Wolfgang Dippel.
Interessen bündeln
Einen der Diskussions-Schwerpunkte bildete die kommunale Beteiligung Behinderter. 70 Behindertenverbände und Selbsthilfe-gruppe setzen sich zurzeit in Fulda für deren Belange ein. Vor diesem Hintergrund hält es Fuldas Verwaltungschef für sinnvoll, die Interessen zu bündeln, um „verlässlich und vernünftig arbeiten zu können.“Â Von Vorteil sei jeweils ein Beauftragter für Gruppen mit ähnlicher Interessenlage, präzisiert Schmitt, der eine Kommission für die Belange Behinderter statt eines Behindertenbeirats für praktikabel hält.
Strukturwandel
Rund 8.000 Mitglieder zählt derzeit der Kreisverband Fulda. Schmitt steht nicht nur hier an der Spitze, sondern betreut als Vorsitzender auch den VdK-Ortsverband Petersberg. „Eine Doppelfunktion, die fordert und zugleich viel Freude bereitet.“ Fordert, weil immer mehr Menschen um Rat und Hilfe nachfragen. „Als Verband sind wir deshalb kompetent, weil wir die Sozialbelange insbesondere der Behinderten berücksichtigen,“ erläutert Schmitt, um gleichzeitig auf einen im VdK vollzogenen Strukturwandel hinzuweisen. Noch vor zehn Jahren hatte der Arbeitsschwerpunkt auf der Begleitung und Betreuung von „Kriegerwitwen“ und Versehrten gelegen. Heute liegt der Anteil der ursprünglichen Klientel noch gerade mal bei drei Prozent. Der „Aktionsradius“, wie es der VdK-Kreisvorsitzende nennt, hat sich im Gegenzug jedoch enorm erweitert.
Wenn es beispielsweise um die Thematik der „Barrierefreiheit“ im öffentlichen Raum und bei öffentlichen Gebäuden geht, ist der VdK ins jeweilige Verfahren eingebunden. Das Mitwirken reicht bis hin zur Vermittlung so nützlicher Tipps wie Tasthilfen (Knötchen) für Blinde am Ende eines Treppenhandlaufs. Schmitt: „Wir informieren unsere Mitglieder jedoch in allen Fragen rund um Alter, Krankheit und Behinderung.“ Das Angebot reicht von der Altersvorsorge über Lohnsteuerhilfe bis zur Wohnraumberatung oder Begleitung in besonders schwierigen Lebenslagen unter anderem mit Betreuungsvereinen, mobilen Hilfsdiensten, Beschäftigungsbetrieben, Selbsthilfegruppen und Pflegediensten.
Rechtsfragen
Hilfe bietet der VdK darüber hinaus in allen sozialrechtlichen Streitigkeiten. Kreisvorsitzender Schmitt verweist im Zusammenhang auf das flächendeckende Netz an Rechtsschutzstellen, die mit erfahrenen Fachleuten besetzt sind. (mb)