Hünfeld. Nach fast 2-jährigen Beratungen wird die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag über eine neue Friedhofsordnung für die Stadt Hünfeld entscheiden. Diese soll bisherige Bestattungsangebote weiter entwickeln, aber auch christliche Bestattungskultur wahren. Neu ist neben der Öffnung für neue Bestattungsformen auf den bestehenden Friedhöfen in Hünfeld auch die Einrichtung des Friedparks Hofberg, der auf dem alten Nüster Friedhof an der Landesstraße zwischen Nüst und Hünfeld entstehen soll, erläutert dazu Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel.
Stadtverordnetenversammlung entscheidet am Donnerstag über neue Friedhofsordnung
Der Haupt- und Finanzausschuss hatte bereits in der vergangenen Woche mehrheitlich dieser Friedhofsordnung zugestimmt. Grundlage dafür war ein Antrag der CDU-Fraktion vom 27. April 2009, durch den der Magistrat den Auftrag erhalten hatte, die bestehenden Bestattungsangebote auf den Hünfelder Friedhöfen zu prüfen und weiterzuentwickeln. Damit sollte auf gesellschaftliche Veränderungen und den demographischen Wandel reagiert werden. Andererseits ging es der Fraktion aber auch um die Wahrung christlicher Bestattungskultur. Deshalb wurden in die Beratungen auch die beiden großen Kirchen einbezogen. Besonders Pater Dirk Fey OMI vom St. Bonifatiuskloster war an der Erarbeitung dieser Friedhofsordnung intensiv beteiligt, erklärte der Bürgermeister. Seine wertvollen hinweise seien in die Satzung eingearbeitet worden.
Unter Bäumen
Die neue Friedhofsordnung sieht auf den bestehenden Friedhöfen vor, dass Angebote von Wiesengräbern für Erd- und Urnenbestattungen teilweise unter Bäumen erweitert werden. In diesen Fällen können sich Angehörige für kleine Kreuze und Stelen entscheiden, auf denen auch christliche Symbole mit angebracht werden können. Dazu hat der Landschaftsarchitekt Ludger Hinz Vorschläge für alle städtischen Friedhöfe entwickelt, die in den dörflichen Stadtteilen auch mit den zuständigen Ortsbeiräten abgestimmt wurden. Diese haben der Öffnung für neue Bestattungsformen zugestimmt. Lediglich in Sargenzell und in Rudolphshan sah der Ortsbeirat Probleme beim verfügbaren Platz. Überwiegend sollen auf den Friedhöfen vorhandene Bäume benutzt oder neue Laubbäume gepflanzt werden, unter denen diese Grabfelder angeordnet werden.
Neu ist nach den Worten von Dr. Fennel das Konzept für den Friedpark Hofberg, für den der alte Nüster Friedhof an der Landesstraße zwischen Nüst und Hünfeld benutzt werden soll. Dieser Friedhof ist von einer historischen Sandsteinmauer eingefasst. Diese soll ebenso erhalten bleiben wie das große Steinkreuz am oberen Ende des Friedhofs. Der Friedhof soll mit großen Laubbäumen wie Eichen und Linden bepflanzt werden, wobei Sichtachsen zu den Ruhebänken und vom Eingang bis zum Kreuz am oberen Rand freigehalten werden. Insgesamt werden auf diesem Friedhof über 500 Urnengrabstellen zur Verfügung stehen, die unter den Bäumen angeordnet werden können. Weiterhin sind 35 Tiefgrabstellen geplant, auf denen auch herkömmliche Erdbestattungen möglich sind. Auch diese Gräber sollen als pflegeleichte Wiesengräber gestaltet werden, wobei die Grabstellen selbst durch Bodenplatten gekennzeichnet werden. Für Erdbestattungen, die nicht unter den Bäumen möglich sind, sieht die Friedhofsordnung nur Bodenplatten vor. Um den Parkcharakter zu unterstreichen, sind dort einheitliche Sandsteinstelen,- platten und –kreuze vorgesehen, die über die Friedhofsverwaltung bestellt werden können. Auf den Friedhöfen bestehen dagegen mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Auswahl von Grabmalen. Dort sind beispielsweise auch Basaltstelen gestattet. Damit wurden den Vorschlägen und Anregungen der Ortsbeiräte gefolgt, die sich intensiv mit diesen neuen Friedhofsordnung auseinandergesetzt hatten.