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Arbeitsgemeinschaft Rhön trifft Grundsatzentscheidung zur Dachmarke

Bad Salzungen. Für die rund 200 Nutzer des Biosiegels Rhön und des Qualitäts- und Herkunftszeichens Rhön, beide vereint in der so genannten Dachmarke Rhön, wird es in Zukunft eine komplett neue Organisationsstruktur geben. Das hat der Vorstand der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön während seiner letzten Tagung beschlossen.

Als Träger des wichtigsten Projektes der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön wird der gemeinnützige, Länder übergreifende Verein „Dachmarke Rhön e.V“ agieren, sagt der Landrat des Wartburgkreises und amtierender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Rhön, Reinhard Krebs. „In diesem Verein werden die fünf Rhönlandkreise vertreten sein und gemeinsam mit den Siegelnutzern die Inhalte der Dachmarke festlegen“, erläutert er.

Als sozusagen „ausführendes Organ“ dieser inhaltlichen Ideen wird eine GmbH dienen, deren Gesellschafter aber momentan noch nicht feststehen. „Diese GmbH wird alle Fragen der Bewerbung der Dachmarke organisieren. Und sie wird gewinnorientiert arbeiten“, kündigt Krebs an.

Das Konstrukt aus Verein auf der einen und GmbH auf der anderen Seite gab es bislang nicht. „In Bezug auf das geltende Markenrecht ist das aber die einzig sinnvolle rechtliche Form. Außerdem gestattet sie den fünf Rhönlandkreisen, auch weiterhin die Inhalte der Dachmarke mitzubestimmen“, hebt der Vorsitzende hervor. „Wir brauchen die GmbH, um auf Dauer die Bedienung der Partnerbetriebe zu organisieren.“

Der stellvertretende Landrat von Bad Kissingen, Eberhard Gräf, nennt noch einen entscheidenden Vorteil der neuen Organisationsstruktur: Dem gemeinnützigen Verein kann jederzeit ein neues Mitglied beitreten, ohne dass dieser Vorgang Aufwand auslöst. „Hätten wir nur eine GmbH, so müssten wir jedes Mal, wenn ein neues Mitglied aufgenommen wird, Änderungen im Handelsregister vornehmen. Das wäre nicht zumutbar.“

Reinhard Krebs weiß, dass die Gründung immer neuer Vereine oft Unverständnis auslöst. „Aber wir wollen mit dem Verein ,Dachmarke Rhön e.V.’ keine Vereinsmeierei betreiben, sondern er vereint alle Siegelnutzer aus unseren fünf Kreisen. Der Verein ist einfach notwendig, um gut arbeiten zu können und die Dachmarke voranzubringen“, begründet er. Um den Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön die neue Organisationsstruktur zu erläutern, wird es am 9. und 14. April zwei Veranstaltungen geben.

Der Landrat des Rhön-Grabfeld-Kreises, Thomas Habermann, spricht von einem „Durchbruch“, der mit der Entscheidung zur neuen Organisationsstruktur für die Dachmarke Rhön gelungen ist.

„Das ist hauptsächlich der Verhandlungsführung meines Kollegen Reinhard Krebs zu verdanken, der uns aber auch die Probleme konkret benannt hat, vor denen wir stehen. Er hat deutlich gemacht, dass wir in dieser Angelegenheit unbedingt weiter kommen müssen.“ Gleichzeitig weist Habermann auf die Tatsache hin, dass die Aktivitäten zugunsten der Rhön nicht zu Lasten anderer Bereiche des jeweiligen Landkreises gehen dürfen.

„Der Wartburgkreis hat noch den Hainich, der Landkreis Fulda den Vogelsberg, wir die Haßberge, Bad Kissingen das Fränkische Weinland und Schmalkalden-Meiningen den Thüringer Wald zu bedienen“, nennt Habermann Beispiele. Im Bereich Rhön hätten alle fünf Landkreise den entscheidenden Vorteil, „dass wir die Stärke dieser Region gemeinsam unterstützen können.“ Die Gründung des neuen Vereins „Dachmarke Rhön e.V.“ ist für das Frühjahr anvisiert.

Die Etablierung der Dachmarke Rhön als starke Regional- und Qualitätsmarke ist zugleich der größte Ausgabeposten im neuen Haushalt der Arbeitsgemeinschaft Rhön. Insgesamt beträgt dieser rund 200 000 Euro, für deren Finanzierung die fünf Rhönlandkreise, die Verwaltungen des Biosphärenreservates Rhön sowie die drei Regionalforen in Bayern, Hessen und Thüringen aufkommen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Haushalt damit um 50 000 Euro erhöht. „Diese 50 000 Euro bringen wir nicht als zusätzliches Geld der Landkreise auf, sondern wir schöpfen es aus Projekten, die bereits Einnahmen erzielen“, erläutert der Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön, Ewald Klüber. Neben der Dachmarke werde vor allem die Wegestruktur der Rhön weiter entwickelt. Das betrifft insbesondere die Beschilderung von Rad- und Wanderwegen.

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