Fulda. Seit 01.01.2011 ist Prof. Dr. Marion Haubitz die neue Direktorin der Medizinischen Klinik III (Nephrologie) am Klinikum Fulda und damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Winfried Fassbinder. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde sie offiziell in Ihr Amt eingeführt. In seiner Begrüßungsansprache dankte Oberbürgermeister und Aufsichtsrats-vorsitzender Gerhard Möller dem langjährigen Direktor der Medizinischen Klinik III, Prof. Dr. Fassbinder, für das herausragende Engagement für seine Patienten und damit auch für das Klinikum. Professor Fassbinder habe viele Jahre das Klinikum hervorragend in seiner medizinischen Kompetenz repräsentiert.
Oberbürgermeister Möller freue sich daher, dass Prof. Dr. Fassbinder das Klinikum Fulda nicht verlässt, sondern dem Klinikum weiterhin als Vorstand Krankenversorgung zur Verfügung stehe. Gleichzeitig hieß er die Nachfolgerin, Frau Prof. Dr. Marion Haubitz, herzlich in Fulda willkommen. Anschließend nahm Harald Jeguschke, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Fulda, die offizielle Amtseinführung von Prof. Dr. Haubitz vor. Prof. Dr. Fassbinder gab in seiner Ansprache einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Medizinischen Klinik III. Weiterhin sprachen Prof. Dr. Karlwilhelm Kühn, der langjährige Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie und Prof. Dr. Hermann Haller (Medizinische Hochschule Hannover) einige Grußworte, bevor Frau Prof. Dr. Haubitz das Schlusswort übernahm.
Die Entwicklung der Medizinischen Klinik III
Im Jahr 1988 ist der damals 44-jährige Prof. Dr. Fassbinder, der als geschäftsführender Oberarzt für die Innere Medizin an der Frankfurter Universitätsklinik tätig war, unter insgesamt 60 Bewerbern ausgewählt worden und erhielt das einstimmige Votum der Chefarztkonferenz sowie des Magistrats. Prof. Dr. Fassbinder hat im April 1988 die Nachfolge des damals ausscheidenden Chefarztes der Medizinischen Klinik I, Prof. Dr. Hellmuth Nieth, angetreten und die anschließende Neuorganisation der Inneren Medizin mit gestaltet. Bis dahin gab es zwei Medizinische Kliniken, die durch einen dritten Fachbereich ergänzt werden sollten: Prof. Dr. Tassilo Bonzel hatte damals die Leitung der Medizinischen Klinik I – Kardiologie und Angiologie (Erkrankungen des Herzens und der Gefäße) inne, die heute von Prof. Dr. Volker Schächinger geleitet wird.
Die Medizinische Klinik II – Gastroenterologie (Magen-Darm-Erkrankungen) wurde von Prof. Dr. Carl-Heinz Hammar und wird heute von Prof. Dr. Daniel Jaspersen geleitet. Neu hinzugekommen war mit Prof. Dr. Fassbinder die Medizinische Klinik III mit den Schwerpunkten Nephrologie (Nieren- und Hochdruckkrankheiten), Hämatologie und internistische Onkologie. Diese Neustrukturierung der drei Medizinischen Kliniken wurde in 2010 durch die Errichtung der Medizinischen Klinik IV (Rheumatologie), unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kern, weiter voran getrieben.
Medizinische Schwerpunkte
In der Medizinischen Klinik III wurden – unter der Leitung von Prof. Dr. Fassbinder – neben der allgemeinen Inneren Medizin die Schwerpunkte Nephrologie (Nieren- und Hochdruck-Krankheiten), Transplantations-Medizin und Palliativmedizin behandelt. Im nephrologischen Bereich ist eine umfassende Betreuung (Diagnostik und Therapie) aller Patienten möglich. Sämtliche Formen der Nierenersatz-Therapie werden angeboten und durchgeführt, wie z.B. die Hämodialyse und die Transplantation.
Auf der mit 17 Behandlungsplätzen gut ausgestatteten Dialysestation wird jährlich bei circa 90 Patienten erstmals eine Therapie mit der “künstlichen Niere” eingeleitet. Die ambulante Weiterversorgung der Patienten, die aufgrund chronischen Nierenversagens auf eine Dialyse angewiesen sind, kann im nahegelegenen Nierenzentrum des Kuratoriums für Heimdialyse (KfH) fortgesetzt werden. Die Leitung des in 1969 gegründeten Nierenzentrums hatte ebenso Prof. Dr. Fassbinder inne.
Gemeinsam mit der Klinik für Urologie und Kinderurologie (unter der Leitung von Prof. Dr. Tilman Kälble) bildet die Medizinische Klinik III das Nierentransplantationszentrum, welches im November 2010 sein 10-jähriges Bestehen feierte. Die Medizinische Klinik III nahm unter der Leitung von Prof. Dr. Fassbinder an Forschungsaufgaben teil und organisierte zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen und überregionale Kongresse. Zur bundesweit anerkannten „Tagung Hessischer Internisten“ kamen jährlich über 2.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland nach Fulda.
Neue Direktorin der Medizinischen Klinik III: Frau Prof. Dr. Haubitz
Prof. Dr. Marion Haubitz dankte in ihrer Antrittsrede insbesondere ihrem Vorgänger Prof. Dr. Fassbinder, der eine hervorragende Klinik mit einem auch überregional guten Renommee aufgebaut habe. Prof. Dr. Marion Haubitz studierte Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und hat 1985 promoviert. Seit 1993 ist sie Fachärztin für Innere Medizin und seit 1998 Fachärztin mit dem Schwerpunkt Nephrologie. 1997 habilitierte sie und erhielt 2001 die Ernennung zur außerplanmäßigen Professorin.
Ihre internistische Weiterbildung begann sie 1984 in der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen des Zentrums Innere Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover. Während ihrer Facharztausbildung hat sie auf nephrologischen Stationen sowie auf der Dialysestation, in der ambulanten Dialyse des Kuratoriums für Heimdialyse und in der Transplantationsambulanz gearbeitet. Zuletzt war sie als leitende Oberärztin der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen an der Medizinischen Hochschule Hannover tätig.
Ein Schwerpunkt ihrer klinisch-wissenschaftlichen Arbeit liegt auf der Biokompatibilität der Dialyse, auf Immundefekten bei chronischer Niereninsuffizienz, auf Morbidität und Mortalität von Nierenpatienten sowie auf Autoimmunerkrankungen. Prof. Dr. Haubitz ist seit vielen Jahren in der studentischen Lehre als Dozentin, in Seminaren und Hauptvorlesungen engagiert und hat die klinischen Forschungsergebnisse in zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen präsentiert. Seit 2007 ist sie Mitglied im Sachverständigenrat des Bundesministeriums für Gesundheit zur Beurteilung der Entwicklung im Gesundheitswesen.