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Wintereinbruch lässt Arbeitslosenzahlen steigen

Bad Hersfeld. Der Wintereinbruch ließ die Arbeitslosenzahlen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Altkreis Eschwege) im vergangenen Monat leicht ansteigen. Im Dezember waren 4729 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 90 Personen mehr als im November aber 1388 Arbeitslose weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,3 Prozent. „Das ist eine für die Jahreszeit durchaus übliche Entwicklung. Mit dem Wintereinbruch mussten viele Außenarbeiten eingestellt werden. Gerade in Branchen wie Bau und Landwirtschaft und anderen Außenberufen werden im Winter mehr Menschen arbeitslos. Neben Bauarbeitern waren davon auch Kraftfahrer im Baustellenbereich sowie Bauhandwerker aus dem Metall- und Elektro-Sektor betroffen“, kommentiert Matthias Oppel, Leiter der Bad Hersfelder Arbeitsagentur, die aktuellen Zahlen. Die Entlassungen in den Außenbereichen haben zur Folge, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit ausschließlich Männer betrifft. Die Zahl der arbeitslosen Männer ist im Dezember um 101 Personen auf 2350 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies allerdings eine relativ niedrige Zahl. Im Dezember 2009 waren noch gut 820 Männer mehr von den Winterentlassungen betroffen.

Entwicklung in den Regionen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betraf überwiegend den Altkreis Eschwege. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen um 87 Personen auf 1843 Arbeitslose an. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nahm die Arbeitslosenzahl dagegen nur um drei Personen auf jetzt 2886 zu. „Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist der Arbeitsmarkt ausgeglichener  als im Altkreis Eschwege, weshalb die Winterauswirkungen hier nicht so stark sind“, so Oppel. Die Arbeitslosenquoten liegen nun im Altkreis Eschwege bei 6,5 Prozent und in Hersfeld-Rotenburg bei 4,7 Prozent.

Rückblick 2010 / Ausblick 2011

Im Jahresdurchschnitt waren im vergangenen Jahr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld 5889 Menschen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent. Im Jahr 2009 waren durchschnittlich noch 6974 Personen arbeitslos, die Quote lag im Schnitt bei 7,8 Prozent. „Entgegen der Prognosen hat sich der Arbeitsmarkt in unserer Region im letzten Jahr sehr positiv entwickelt. Nachdem die Kurzarbeit zunächst noch stabilisierend wirkte, hat diese in der zweiten Jahreshälfte 2010 an Bedeutung verloren. Ich freue mich, dass alle Arbeitsmarktpartner mit vereinten Kräften für Stabilität am Arbeitsmarkt sorgen konnten“, so der Leiter der Bad Hersfelder Arbeitsagentur.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert dem Agenturbezirk für das kommende Jahr einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. „Die aktuell positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die demographische Entwicklung langfristig zu vielen Herausforderungen führen wird. Durch den Wegzug junger Menschen und Familien, leiden wir unter einem deutlichen Bevölkerungsrückgang. Dieser zieht automatisch eine steigende Überalterung der Bevölkerung nach sich. Um den künftigen Fachkräftebedarf sichern zu können, müssen alle Anstrengungen unternommen werden“, appelliert Oppel.

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