Fulda. Rund 17 Prozent des Stroms in Deutschland stammt aktuellen Daten zufolge bereits aus Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien. Diese werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert – per Umlage, die von allen Stromkunden zu tragen ist. Zum kommenden Jahr erhöht sich diese Umlage um 72 Prozent – und die ÜWAG ist durch die gesetzliche Regelung verpflichtet, diese gestiegene Umlage mit der Stromrechnung von den Kunden für den Staat einzusammeln. Zum 1. März 2011 ändern sich daher die Strompreise der ÜWAG: Für einen Haushalt in der Grundversorgung mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr bedeutet das 2,22 Euro (brutto) pro Monat zusätzliche Kosten, die in Form von EEG-Umlage und Mehrwertsteuer über die Stromrechnung an Anlagenbetreiber und Staat fließen.
Nach Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden über die von den Kunden getragene EEG-Umlage im kommenden Jahr bundesweit 13,5 Milliarden Euro an die Anlagen-Investoren umverteilt. Das ist deutlich mehr Geld, als beispielweise über den gesamten Länderfinanzausgleich zwischen den Bundesländern umgeschichtet wird, heißt es beim Verband. Und auch der Staat verdient an der Erhöhung der EEG-Umlage kräftig mit: Allein die Mehrwertsteuererlöse auf die EEG-Umlage im kommenden Jahr übertreffen nach BDEW-Angaben die gesamte Umlage aus den ersten Jahren der gesetzlichen Regelung erheblich.
ÜWAG hat Vorauszahlungen für die Kunden an den Staat geleistet
Ganze 20 Monate, seit dem 1. Januar 2008, hatte die ÜWAG ihre Strompreise stabil gehalten, bis das Unternehmen zum 1. September 2010 diese um 4,7 Prozent anheben musste. Der Grund war auch damals die Erhöhung der EEG-Umlage. Die Steigerung von 1,31 Cent auf 2,047 Cent pro Kilowattstunde (netto), die von 2009 auf 2010 erfolgte und einer Steigerung um 56 Prozent entsprach, hatte die ÜWAG bis dahin selbst getragen. Der neue Preis wurde so festgesetzt, dass ein Teil der EEG-„Vorauszahlungen“, die die ÜWAG im Jahr 2010 acht Monate lang für ihre Kunden geleistet hatte, wieder ausgeglichen wurde. In die Neukalkulation der Preise zum 1. September 2010 wurde auch eine erneute Steigerung der EEG-Umlage zum Jahreswechsel 2010/2011 auf 3 Cent pro Kilowattstunde (netto) eingerechnet.
„Wir hatten das erklärte Ziel, 2011 die Preise für unsere Kunden unverändert zu lassen“, beschreibt ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury die weitgehenden Überlegungen bei der Kalkulation. Buchstäblich einen Strich durch die Rechnung machte jedoch die tatsächlich viel drastischere Entwicklung der EEG-Umlage für das Jahr 2011, die von Experten im Vorfeld nie für möglich gehalten wurde: Die Umlage stieg durch den enormen Zubau von Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien – insbesondere der ausgesprochen hoch geförderten Solaranlagen – von 2,047 Cent auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde (netto); das ist eine Steigerung von noch einmal 72 Prozent zum anstehenden Jahreswechsel.
„Die 0,53 Cent pro Kilowattstunde Strom, die die tatsächliche EEG-Umlage 2011 über unserer Kalkulation liegt, müssen wir im kommenden Jahr nun noch von unseren Kunden für den Staat einsammeln“, erläutert ÜWAG-Vorstand Bury. Er rechnet vor: „Da wir die Preise aber erst zum 1. März 2011 anpassen, ergibt sich – verteilt auf zehn Monate – eine Erhöhung von 0,64 Cent pro Kilowattstunde netto, dazu kommt unvermeidlich die staatliche Mehrwertsteuer. Wir stellen mit der Preisanpassung lediglich das EEG-Konto zwischen der ÜWAG und ihren Kunden gewissermaßen wieder auf Null.“
Ausschließlich die gestiegene EEG-Umlage wird weitergegeben
Für einen Durchschnittshaushalt in der Grundversorgung mit 3.500 Kilowattstunden Stromverbrauch erhöht sich der Preis zu diesem Termin also um 0,64 Cent pro Kilowattstunde (netto), was einer Steigerung um 3,05 Prozent und einer monatlichen Mehrbelastung von 2,22 Euro brutto entspricht. Die Preise der Wahltarife entwickeln sich vergleichbar.
Für die ÜWAG bedeutet die enorme Erhöhung der EEG-Umlage, die die Anpassung der Strompreise zum 1. März 2011 erforderlich macht, zusätzlich hohen Verwaltungsaufwand – vom Unmut der Kunden ganz zu schweigen. „Wir arbeiten quasi als Inkasso-Unternehmen für den Staat“, beschreibt ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury die Situation, die dazu führt, dass die ÜWAG trotz vorausschauender Energiebeschaffung und höchst rationeller Arbeit mit ständiger Optimierung interner Prozesse ihre Stromtarife anpassen muss.
„Der Ausbau von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist klimapolitisch sinnvoll – die attraktive und langjährige Förderung durch das EEG führt jedoch zunehmend zu Kritik durch die Stromkunden, die gezwungen sind, die Renditen der Investoren über die gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen zu sichern“, hat ÜWAG-Vorstand Bury beobachtet – und kann den Ärger der Stromkunden auch gut nachvollziehen. „Dennoch haben wir als Energieversorger keine andere Wahl, als diese gesetzlich festgelegte Umlage mit auf unsere Stromrechnung zu setzen“, bedauert er und weist auch noch einmal darauf hin, dass mittlerweile rund 40 Prozent des Strompreises staatlich verursachte Kosten sind.
Wettbewerbsfähig und persönlich
„Unser Ziel ist es, unsere Kunden auch weiterhin zuverlässig und zu fairen Bedingungen mit Strom zu beliefern“, sagt Günter Bury und fügt hinzu: „Unsere Strompreise bleiben auch in Zukunft wettbewerbsfähig – verbunden mit dem persönlichen Service eines regionalen Energiedienstleisters, von dessen wirtschaftlicher Tätigkeit unsere ganze Region dauerhaft profitiert.“
Die ÜWAG informiert derzeit alle Kunden mit persönlichen Anschreiben über die geplante Tarifanpassung und weist gleichzeitig auf ihr umfangreiches Angebot an Tarifen hin, die es ermöglichen, genau den Vertrag zu wählen, der am besten zum individuellen Verbrauchsverhalten passt, um so die Stromrechnung zu optimieren.
Dazu gehört auch das innovative ÜWAGSmart-Paket, das mit Smart Meter und ÜWAG-Box modernste Technik ins Haus bringt und mit einem in fünf Zeitzonen gegliederten Tarif Sparpotenzial für Kunden bietet, die ihre Verbrauchsgewohnheiten entsprechend anpassen können. Für alle, denen der Umweltschutz besonders am Herzen liegt, bietet die ÜWAG ihren Tarif ÜWAGÖko an, mit dem Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen bezogen wird. Garantie-Produkte sprechen Kunden an, die ihre Energiekosten längerfristig planen möchten; mit der Vorauszahlung des Strompreises für ein Jahr lassen sich zwei Prozent sparen.
Beratung zur Tarifwahl
Informationen zu den unterschiedlichen Tarifen finden die ÜWAG-Kunden im Internet (www.uewag.de). Telefonisch beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des führenden osthessischen Energieversorgungsunternehmens unter der Rufnummer 0661 12-100. Für ein persönliches Gespräch stehen die Energieberater der ÜWAG im Kundenzentrum in Fulda sowie beim ÜWAG-Service in Schlüchtern und Bad Soden-Salmünster zur Verfügung.