Fulda. Mit einer Spendenaktion unterstützt die Großbäckerei Pappert aus Poppenhausen bei Fulda die Pläne für einen Erweiterungsbau der Evangelische Kreuzkirchengemeinde Fulda-Neuenberg. Dazu sind seit dem heutigen Freitag in rund 30 Filialen in Stadt und Landkreis Fulda Spendendosen der Kreuzkirche aufgestellt.
„Wir freuen uns, die engagierte Kirchengemeinde unterstützen zu können“, sagte Manfred Klüber, Geschäftsführer der Papperts GmbH & Co KG aus Poppenhausen. Er betonte, dass sich sein Unternehmen über konfessionelle Grenzen hinweg gesellschaftlich verpflichtet fühle. „Wertevermittlung ist uns ein wichtiges Anliegen.“ Hier spielten die christlichen Kirchen noch immer eine zentrale Rolle. Klüber: „Als Unternehmer sehen wir auch bei unseren Auszubildenden, wie wichtig das Thema „Werte“ ist. Klüber stellte in Aussicht, das Bauvorhaben der Kreuzkirche mit weiteren Aktionen finanziell zu unterstützen. „Was Sie mit Ihrer Gemeinde in Bewegung gebracht haben, verdient größten Respekt“, sagte er zu Pfarrer Bürger.
Pfarrer Stefan Bürger betonte, dass die Gemeinde für ihr Erweiterungsvorhaben auf Spenden angewiesen sei. Mit dem Wachstum der Gemeinde sei der Raumbedarf angestiegen. Das Ziel der Erweiterung umriss er so: „Wir benötigen fortschrittliche Funktionalität mit Flair.“ Die Gemeindearbeit könne Menschen begeistern. Der Kirchenbau bleibe erhalten, weil viele Menschen seit Bau 1964 schon lange dazu gehören, sie werde aber auch erweitert, weil neue dazu kämen, eben „eine Harmonie von Alt und Neu“, sagte Bürger. Der Firma Pappert dankte er für die Unterstützung der Spendendosenaktion: „Jeder Cent zählt!“
Bürger stellte weitere kreative Aktionen in Aussicht, um Gemeindeglieder, Bürgerinnen und Bürger um Spenden zu bitten. Am 4. Advent lädt er zum „Neuenberger Weihnachtsmarkt“ mit Glühwein, Würstchen und vielem anderen ein. Dabei stellt er in Aussicht, dass er auch schneien werde.
Bengt Seeberg, Dekan des Kirchenkreises Fulda, würdigte die Erweiterungspläne der Kreuzkirche als „sehr überzeugendes Konzept“, das er ganz und gar unterstütze. In Zeiten schrumpfender Mitgliederzahlen und sinkender Kirchensteuereinnahmen seien die Gemeinden auf neue Finanzierungsmodelle angewiesen. Die Spendensammelkampagne der Kreuzkirche habe da eine besondere Vorbildfunktion und seinen vollen Rückhalt. „Hier ist die dynamische, aus eigener Initiative aktiv gewordene Kreuzkirchengemeinde schon weiter als andere“, sagte Seeberg. Er hoffe, dass das Vorbild ansteckend wirke. „Marathonpfarrer und Fitnessbäcker, nehmen Sie möglichst viele mit auf den Weg.“
HINTERGRUND
Die Evangelische Kreuzkirchengemeinde Fulda-Neuenberg wächst und wächst. Vor allem die Neubautätigkeit und der Zuzug junger Familien im jungen Stadtteil Fulda Galerie haben dazu geführt, dass die Gemeinde von 300 Gemeindegliedern in den 1960er Jahren auf mehr als 2200 angewachsen ist. Mit 40 Jahren hat die Gemeinde den jüngsten Altersdurchschnitt im gesamten Kirchenkreis.
Mehr als 100 Ehrenamtliche wirken in der lebendigen Gemeindearbeit mit: an den überregional bekannten, monatlichen „AAAnderen Gottesdiensten“, in der Kreuzkirchenband, an besonderen Angeboten für Kinder- und Jugendliche sowie in der Altenarbeit und im Besuchsdienst. „Gemeinsam unterwegs“ lautet der Slogan der Gemeinde um Pfarrer Stefan Bürger.
Für die vielfältigen Aktivitäten der dynamischen Gemeinde ist der Kirchenbau aus dem Jahr 1964 längst zu klein. Es fehlt an funktionsgerechten und atmosphärisch einladenden Räumlichkeiten für Jung und Alt. Den Architektenwettbewerb für die Erweiterung des bestehenden Kirchengebäudes in einen „Treffpunkt Kirche“ hat im Sommer 2010 das Büro KM Architekten aus Ahnatal bei Kassel gewonnen.
Vorgesehen ist ein Anbau an die Kirche, der auf 200 Quadratmetern barrierefrei und variabel zu nutzen ist. Die neuen Räumlichkeiten verfügen sogar um gesellige Räume, wie ein Café und sollen künftig auch für private Feiern angemietet werden können. Ein Drittel der Baukosten von rund 400.000 Euro kann die Gemeinde aus eigenen Rücklagen finanzieren. Hinzu kommen ein Darlehen in Höhe von 160.000 Euro sowie 60.000 Euro als Beihilfe vom Kirchenkreis. Weitere 60.000 Euro müssen durch Spenden aufgebracht werden. Aufgrund des strikten Sparkurses kann die Landeskirche das Bauvorhaben finanziell nicht nennenswert unterstützen. Mit dem Bau soll Mitte 2011 begonnen werden.
Ein Bauzeitungs-Newsletter informiert regelmäßig über das aktuelle Geschehen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Gemeinde unter www.kreuzkirche-fulda.de