Fulda. Seit knapp einem Jahr ist der regionale Breitbandberater Sven Butler für den Landkreis Fulda aktiv. Der 37-jährige ist angestellt bei der Zeitsprung gGmbH, die vom hessischen Wirtschaftsministerium sowie von Landkreis und Stadt Fulda aus Mitteln des Regionalen Standortmarketings unterstützt wird, ohne die das Projekt Breitbandberater nicht zum Laufen gekommen wäre. Als einer von vier Breitbandberatern in Hessen berät Sven Butler mittlerweile im Auftrag des Landes alle Kreis-Koordinatoren für den Ausbau der regionalen Breitbandnetze, Dadurch kann der Landkreis von den Erfahrungen in anderen Regionen profitieren.
Funklösungen nur temporär sinnvoll
Eine funktionierende Telekommunikationsinfrastruktur mit einer möglichst breitbandigen Anbindung an das World Wide Web ist mittlerweile als Standortvorteil ebenso wichtig wie eine leistungsfähige Autobahn- oder Schienenanbindung. Umso ärgerlicher ist es, dass es immer noch einige weiße Flecken auch in der Region Fulda gibt. Von weißen Flecken spricht man dann, wenn die Nutzer Bandbreiten mit weniger als einem Megabit pro Sekunde zur Verfügung haben. Diese weißen Flecken werden zurzeit an vielen Orten im Landkreis Fulda mit Hilfe von Funklösungen beseitigt. Gleichzeitig prüft die ÜWAG in einer Machbarkeitsstudie, inwieweit sich der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes lohnt.
Während weiße Flecken jedoch nur einen geringen Anteil von unter zwei Prozent ausmachen, sind die so genannten grauen Flecken aussagekräftiger für Anwendungen, die breitbandige Internetverbindungen benötigen. Als graue Flecken bezeichnet man Regionen, in denen nicht auf Bandbreiten von zwei bis acht Megabit pro Sekunde zurückgegriffen werden kann. Das sind im Landkreis Fulda immerhin 60 Prozent. Aufgrund von technischen Neuentwicklungen wie beispielsweise der Telenonie oder der Tendenz, immer mehr bewegte Bilder über das Internet zu verbreiten, verdoppeln sich in jedem Jahr die Anforderungen an die Bandbreite. Deshalb liegt das Augenmerk von Sven Butler auf der Beseitigung der grauen Flecken.
Die Frage ob Funk, Glas oder Kupfer hängt zum einen von den örtlichen Gegebenheiten und zum anderen von den gewünschten Anforderungen ab. Einig sind sich alle Verantwortlichen, dass eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaserkabel erstrebenswert ist. Bis dahin stellen Funklösungen in ihren unterschiedlichen Ausprägungen einen guten Zwischenschritt dar. Im Landkreis Fulda haben die Beseitigung von weißen Flecken und die Anbindung von Gewerbegebieten Priorität. Dabei werden die vorhandenen Möglichkeiten genutzt, wie beispielsweise in der Stadt Fulda das City-Netz mit einer derzeitigen Länge von mehr als 50 Kilometer. Landrat Bernd Woide unterstreicht: „Breitbandförderung ist echte Wirtschaftsförderung.“