Fulda. Der Konjunkturaufschwung wirkt sich weiterhin und immer positiver auf den regionalen Arbeitsmarkt aus. So ist die Zahl der arbeitslosen Menschen gegenüber September um 263 gesunken. Mit 4.916 Arbeitslosen wurde nun erstmals seit Jahren die Schwelle von 5.000 unterschritten. Zugleich markiert die Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent für die Region Fulda den niedrigsten Stand seit 19 Jahren. Derzeit werden bei der Arbeitsagentur 1.963 Arbeitslose betreut; beim Amt für Arbeit und Soziales sind 2.953 langzeitarbeitslose Personen gemeldet. Deutlich wird der rasante Wandel an dem Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat um 928 bzw. 15,9 Prozent. Überproportional stark ging die Zahl der Erwerbslosen binnen Jahresfrist bei Männern (-22 Prozent) sowie bei Jüngeren unter 25 Jahren (-32,9 Prozent) zurück. „Aus arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sicht freue ich mich ganz besonders, dass es gelungen ist, junge Menschen sehr gut in Ausbildung und Beschäftigung zu integrieren. Das ist eine wichtige Weichenstellung für die betroffenen Personen und für die zukünftige Entwicklung unserer Region“, kommentiert Waldemar Dombrowski, der Leiter der örtlichen Arbeitsagentur.
Positiv gestaltet sich allmählich auch die Situation bei den Arbeitslosen über 50 Jahre. Gegenüber Oktober 2009 sank ihre Zahl um 61 (-3,5 Prozent). Gleichwohl vollzieht sich der Rückgang deutlich langsamer als bei den übrigen Personengruppen. Derzeit ist jeder dritte Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit Fulda 50 Jahre und älter. Tendenziell haben sich die Integrationschancen für diesen Personenkreis zwar erhöht, aber die Vermittlung von Personen über 60 Jahren ist in der Praxis nach wie vor relativ schwierig.
Die Beschäftigungsangebote der Unternehmen haben weiterhin zugenommen. Allein im Oktober konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 616 Arbeitsstellen rekrutieren, was einem Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von nahezu 70 Prozent entspricht. „In verschiedenen Berufen gestaltet sich die Besetzung der offenen Stellen für die Vermittlungsfachkräfte zunehmend schwierig, der Fachkräftemangel ist auch im Landkreis Fulda spürbar und konkret“, konstatiert Waldemar Dombrowski.
Neben der fachlichen Qualifikation und Motivation hat die zeitliche Flexibilität in verschiedenen Branchen eine gewichtige Bedeutung. Einhergehend mit dem Aufschwung der Konjunktur verliert das Instrument der Kurzarbeit immer mehr an Bedeutung. Momentan befinden sich noch rund 90 Betriebe in Kurzarbeit. Derzeit dürften rund 800 Arbeitnehmer betroffen sein. Vor einem Jahr war die Zahl der von der Arbeitsagentur finanziell unterstützen Kurzarbeiter noch mehr als viermal so hoch.