Written by 1:02 Alle Nachrichten, Gesundheit & Medizin, Topthema

Untersuchungsergebnisse der Hochschule vorgestellt – Bestandsaufnahme der hausärztlichen Versorgung von Tann bis Ebersburg


Fuldatal/Ulstertal.
Im ländlichen Raum zeichnet sich schon mittelfristig ein Ärztemangel ab. Bereits heute haben ausscheidende Hausärzte bei Erreichen des Rentenalters Schwierigkeiten, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden. Hinzu kommt, dass die Zahl der älteren Menschen steigt und mit zunehmendem Lebensalter immer mehr medizinische Leistungen benötigt werden. Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind gemeinsam mit den Krankenkassen für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in einer Region zuständig.

Aber auch der Landkreis Fulda stellt sich im Rahmen seiner allgemeinen Daseinsfürsorge dieser Aufgabe. Er hat deshalb eine Bestandsaufnahme der hausärztlichen Versorgung im Oberen Fuldatal und im Ulstertal bei der Hochschule Fulda in Auftrag gegeben. Die Vorstellung der Ergebnisse durch Professor Dr. Klaus Stegmüller nahm Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld zum Anlass, eine Ausweitung auf die gesundheitliche Versorgungslage insgesamt und für den ganzen Landkreis Fulda anzuregen.

Im Moment belegen die Ergebnisse im Untersuchungsgebiet eine noch gute Versorgung. In Zukunft könnte jedoch auch vor dem Hintergrund der Altersstruktur der Hausärzte eine Unterversorgung drohen, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dabei haben die Verantwortlichen in der Region nur beschränkte Einflussmöglichkeiten. Das Grundproblem ist, dass bundesweit Ärzte fehlen. Es handelt sich also nicht in erster Linie um ein Verteilungsproblem, obwohl vor allem der ländliche Raum betroffen ist. Verschärfend wirkt, dass zunehmend Frauen den Arztberuf ergreifen und besondere Ansprüche an die Vereinbarkeit mit der Familie stellen.

Lösungsansätze, die anlässlich der Präsentation der Untersuchungsergebnisse in der Gemeindeverwaltung von Ebersburg diskutiert wurden, betreffen insbesondere eine stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung der im Gesundheitsbereich tätigen Personen und Institutionen. Dies kann bis hin zur Gründung von regionalen Gesundheitszentren gehen. Auch sollen Zweigniederlassungen von Ärzten ermöglicht, Außensprechstunden angeboten und vermehrt medizinische Assistenzkräfte eingesetzt werden können. Durch gezielte Aktionen will man versuchen, Medizinstudenten während ihrer Ausbildung für eine spätere berufliche Tätigkeit im Landkreis zu interessieren.

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close