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Die Bayernkrise – falsche Transferpolitik oder einfach nur Pech?

Nach der Länderspielpause hat sich ein weiterer Stammspieler des FC Bayern in die Verletztenliste eingetragen. Mark van Bommel fällt für die nächsten beiden Spiele gegen Hannover und Cluj in der Champions League aus. Neben Arjen Robben ist er der zweite Holländer, der den Bayern fehlen wird. Zufall?

Van Bommel selbst bekommt jetzt auch Kritik von seinem Verein zu hören. Er solle sich endlich entscheiden, wer sein Arbeitgeber ist und vielleicht auch einmal ein Länderspiel lieber absagen, damit das Verletzungsrisiko nicht mehr so hoch ist. Robben hingegen kann frühestens am Anfang der Rückrunde wieder mitwirken und neben ihm fehlen auch Ivica Olic wie auch Miroslav Klose und Diego Contento im Kader der Bayern. Des Weiteren stellt sich die Verletzung von Franck Ribery als schlimmer heraus, als angenommen. Ob Bastian Schweinsteiger bis zum Samstag wieder fit wird, ist fraglich. Doch kann man wirklich alles auf das Verletzungspech schieben?

Die Bayernverantwortlichen müssen überlegen, ob sie nicht in der Sommerpause hätten nachkaufen müsse, obwohl der Trainer van Gaal meinte, dass das nicht nötig wäre. Aber das ganze System von Louis van Gaal steht in der Kritik, da viele meinen, dass es zu durchschaubar geworden sei und zwar viel Ballbesitz herausspringen würde, aber kaum gute Torchancen geschweige denn Tore. Das kann man vor allem in der Bundesliga sehen, da die Bayern mit fünf Toren in sieben Spielen die schlechteste Offensive haben. Was zugleich erschreckt: dass man schon 13 Punkte Rückstand auf  Spitzenreiter Mainz hat. Diesen Rückstand können selbst die Bayern nicht so schnell aufholen, vor allem da so viele Stammspieler noch fehlen werden.

Selbst der Kaiser, Franz Beckenbauer, hakt die Meisterschaft schon ab, obwohl die Saison noch lange ist. Aber die wichtigen Leute wie Robben und Ribery werden erst in der Rückrunde wieder auflaufen können. Man hat wohl immer gemeint, dass ein großer Klub wie der FC Bayern solche Rückschläge wegstecken können muss. Wie man sieht, ist das nicht möglich und das zeigt, wie abhängig die Münchner von ihren Stars Robben und Ribery sind. Deswegen hätte man neue Spieler verpflichten müssen, vor allem in der Abwehr, da man im CL- Finale regelrecht vorgeführt wurde. Aber Louis van Gaal setzte lieber auf die eigene Jugend mit Contento und verzichtete auf einen teuren Transfer mit Fabio Coentrao. Selbst nachdem feststand, dass Robben lange ausfalle wird, hat man bei den Bayern keine Anstrengungen unternommen, nachzurüsten.

Selbst der Trainer scheint verunsichert und muss sich der schwierigen Aufgabe stellen, wen er denn auf den Platz stellen will. Aber sehr viele Alternativen hat er nicht. Ein Sieg hingegen muss gegen Hannover Pflicht sein, sonst droht der endgültige K.o.. Verliert man trotzdem und Mainz gewinnt, wächst der Rückstand auf beinahe unvorstellbare 16 Punkte an und dann wird es ein ganz langer und schwieriger Weg für die eh schon nervlich angeschlagenen Spieler.

Wann hat  man das letzte Mal gehört, dass die Bayern Nerven zeigen, die Bayern, die immer als die coolste und nervenstärkste Mannschaft galt? Das zeigt schon sehr deutlich, wie angespannt man an der Säbener Straße ist. Irgendwann jedoch wird auch das Glück dem FC Bayern hold sein und man wird um so stärker wieder zurückkommen, vor allem mit dem genialen Duo „Robbery“, das den Bayern entscheidend helfen wird, in der Rückrunde wieder voll anzugreifen. In näherer Zukunft bleibt nur zu hoffen, dass die Spieler des Rekordmeisters den Schwung aus der Nationalmannschaft mitnehmen. (Aljoscha Brauer)

Zum Bild: Thomas Müller, Mark van Bommel und Daniel van Buyten beim 2:1- Sieg in der Champions League in der Schweiz beim FC Basel am 28. September 2010 / Quelle: FC BAyern München

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