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Aktionswoche „Zukunft finden“ an Johannes-Hack-Schule – Jeder Schulabgänger soll Ausbildungsplatz bekommen

Petersberg. Sie selbst sieht sich als „Schnittstelle für Schüler, Lehrer, Eltern, Betriebe, Arbeitsagentur und IHK – kurz gesagt, als Anlaufstelle für alle möglichen Institutionen“: Sonja Gersch ist seit einem Jahr als Arbeitscoach an der Petersberger Johannes-Hack-Schule tätig. Gemeinsam mit dem Fachbereich „Arbeitslehre“ hat sie jetzt eine Aktionswoche organisiert, um den Klassen 8 und 9 Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung zu geben. Mit „Zukunft finden“ war die Woche überschrieben, und weil die Resonanz auf diese Premiere von allen Beteiligten sehr gut gewesen ist, wird über eine Neuauflage in 2011 nachgedacht. Neben der Motivation der Schüler, die ihre täglichen Erfahrungen schriftlich reflektieren sollten, lobt Sonja Gersch das Engagement der regionalen Unternehmen, die sich in der Johannes-Hack-Schule den zumeist überschaubaren Schülergruppen vorgestellt haben. „Und wir dürfen den Förderverein der Schule nicht vergessen, der uns finanziell unterstützt hat“, sagt sie.

Neben Sonja Gersch gibt es noch zehn weitere Arbeitscoaches, die an folgenden heimischen Schulen aktiv und dem „Fachdienst Arbeit – Jugendberufshilfe“ beim Amt für Arbeit und Soziales des Landkreises Fulda zugeordnet sind: Von-Galen-Schule Eichenzell, Bardoschule Fulda, Brüder-Grimm-Schule Fulda, Anne-Frank-Schule Gersfeld, Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Großenlüder, Erich-Kästner-Schule/Mittelpunktschule Hohe Rhön Schule Hilders, Jahnschule Hünfeld, Don-Bosco-Schule Künzell und Albert-Schweitzer-Schule Neuhof. „Unsere Aufgabe ist es unter anderem, Kontakte zu Unternehmen der Region zu knüpfen und ihnen die Chance zu geben, auch in die Schulen zu kommen, sich den Schülern vorzustellen und so qualifizierte Nachwuchskräfte zu finden“, führt Sonja Gersch aus.

Die Heranwachsenden werden beispielsweise unterstützt beim Erstellen von geeigneten Bewerbungsunterlagen, beim Training von Vorstellungsgesprächen oder auch bei der Vermittlung von Praktika in den Betrieben. Regelmäßige Kontakte zu den Unternehmensverantwortlichen sollen die Türen für die Jugendlichen öffnen helfen, die wiederum „so individuell wie möglich gefördert werden sollen“. Viele Schulen und auch die Eltern sind sehr froh über die Unterstützung durch die Arbeitscoaches, da die schulische Welt immer komplexer wird und die Anforderungen – gerade auch an die jungen Leute – immer mehr zunehmen. Einmal monatlich treffen sich die elf Arbeitscoaches unter Regie von Ilona Löwer vom erwähnten Fachdienst des Landkreises Fulda zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Bisweilen auch mit Organisationen und Institutionen wie der Kreishandwerkerschaft, dem Jugendamt oder „Perspektiva“. Sie alle eint das Ziel, dass jeder Heranwachsende nach seinem Schulabschluss einen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben soll. Sonja Gersch übrigens hat in ihrem ersten Jahr an der Petersberger Grund- und Hauptschule vier Schüler betreut und allen eine Lehrstelle vermitteln können.

Zurück zur Aktionswoche an der Johannes-Hack-Schule, die von 186 Grundschülern und 131 Hauptschülern besucht wird, welche von 29 Pädagogen unterrichtet werden: Eingebunden waren nicht nur Verantwortliche von Unternehmen wie der Möbelstadt Sommerlad, dem Frisurenstudio Reiter, der Werner Schmid GmbH, dem Hotel Esperanto oder Backes & Scholz, sondern auch Azubis, die sich und ihre Ausbildungsberufe vorstellten. Darunter von Fulda-Reifen, von der Spedition Zufall, der Telekom, von Uth Maschinenbau, von tegut und anderen mehr. Zudem berichteten Schüler der Johannes-Hack-Abgangsklasse 2008/09 über ihre Erfahrungen „Ein Jahr Berufsfachschule“. Sehr gut angekommen sei auch ein Referat über die „Bedeutung von Werten im Unternehmen“, so Gersch.

Während der Workshops wurde nicht nur „graue Theorie“ rund um die Bewerbung und Ausbildungsinhalte vermittelt, sondern auch praktische Übungen wurden durchgeführt – unter anderem beim „Tag des Handwerks“ in bewährter Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft. Und schließlich zeigte auch die Bundeswehr auf, dass sie als potentieller Arbeitgeber mehr vermag als nur Soldaten auszubilden.

Fotos: Lenz

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