Fulda/Kassel. In Fulda ist Dr. Walter Lübcke kein Unbekannter. Schon häufiger war Kassels Regierungspräsident zu den verschiedensten Anlässen zu Besuch. Diesmal hatte sich der Christdemokrat den Nachmittag und Abend Zeit genommen, um sich über den Stand der verschiedensten Projekte – von der neuen Zulassungsstelle des Landkreises über das Wellness- und Erlebnisbad der „Sieben Welten“ in Künzell bis hin zu den Bauarbeiten am Universitätsplatz – zu informieren. Bevor sich Lübcke vor Ort ein Bild machen konnte, hatte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel zu einem Gedankenaustausch ins Stadtschloss eingeladen.
Raus gehen
Im roten Zimmer ließ Lübcke wissen, wie wichtig ihm die Gespräche in den Städten und Gemeinden sind, für die das Kasseler Regierungspräsidium zuständig ist. „Wenn ich mich in Kassel einschließe, höre ich nichts“, meinte der bürgernahe RP. Um Probleme aufnehmen und angehen zu können, müsse er mit den Menschen reden. Dieser Aspekt scheint Walter Lübcke besonders wichtig. Denn seine Behörde erfreue sich in Nord- und Osthessen einer „hohen Anerkennung“ – und das soll in Zukunft auch so bleiben. 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beim Regierungspräsidium beschäftigt; die meisten an den fünf Standorten in Kassel sowie an den beiden weiteren in Bad Hersfeld und einem Standort in Hünfeld.
Breites Spektrum
Auf einer Landkarte Fuldas erläuterte OB Möller seinem Gast aus Kassel die wesentlichsten derzeitigen Entwicklungsschwerpunkte. Sie reichen von der Erweiterung des Bettenhauses am Klinikum Fulda, der Erweiterung des Herz-Jesu-Krankenhauses um die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die „Schule für Kranke“ bis hin zum Buttlarstraßengelände, wo ein Ärztezentrum entstanden ist und ein Ersatzbau für das bisherige Liobaheim noch entstehen soll. Mehr als zufrieden zeigte sich Fuldas Verwaltungschef gegenüber dem RP darüber, dass das neue Stadtquartier „Fulda Galerie“ sehr gut angenommen wird. Auch mit der Konversion auf dem ehemaligen Kasernenareal im Münsterfeld sei die Stadt „schon sehr weit gekommen“.
Nach langen Verhandlungen mit dem Bundes-vermögensamt hatte die Stadt die restlichen zur Verfügung stehenden Flächen erworben, um sie in eigener Regie zu vermarkten und so das Areal noch zügiger zu entwickeln. Große Fortschritte gibt es laut Möller ebenso in der Petersberger Straße, wo auf dem Gelände des früheren Emaillierwerks ein Einkaufszentrum entsteht und zukünftig die Osttangente die Leipziger Straße mit der Künzeller Straße verbinden wird. Viel Bewegung sei an den Entwicklungsschwerpunkten Dalbergstraße mit den Dalberghöfen sowie dem geplanten neuen Löhertorcenter. Als besonders erfreulich wertete Möller, dass es der Stadt gegen viele Konkurrenten gelungen sei, den Telecom-Servicecenter nach Fulda zu bekommen. „Das hat uns einige zusätzliche Arbeitsplätze beschert“.
Megafest
Am Universitätsplatz konnte sich Walter Lübcke einen Eindruck verschaffen, wie zügig die Arbeiten vorangehen. Seit mehr als einer Woche sind die Handwerker dabei, die neuen Platten am Platz zu verlegen. Für den Sommer kommenden Jahres versprach OB Möller ein „Megafest“ zur Einweihung des Platzes. Die Umgestaltung des Universitätsplatzes nannte Möller eine „solide und dauerhafte Investition für die nächsten 40 bis 50 Jahre“. Kassels Regierungspräsident, der auch einen kurzen Blick in die neue Tiefgarage warf, schien die Umgestaltung zu gefallen. Der Platz, den Lübcke selbst seit vielen Jahrzehnten kennt, werde „schön und großzügig“. (mb)