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Arbeitslosigkeit in der Region Fulda sinkt auf 4,9 Prozent

Fulda. Der Wirtschaftsaufschwung macht sich immer stärker auf dem regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit sank im August gegenüber dem Juli um 93 auf 5.433. Damit liegt sie nun um 1.300 unter der des Vorjahres. Im Vergleich zum August 2009 verzeichnete sowohl die Arbeitsagentur als auch das Amt für Arbeit und Soziales einen spürbaren Rückgang. Bei der Arbeitsagentur Fulda sank die Zahl der Arbeitslosen binnen Jahresfrist um 723 (-27,9%) auf 2.287. Beim Amt für Arbeit und Soziales, das die Langzeitarbeitslosen betreut, ging die Zahl um 577 (21%) auf 3.146 zurück. Die Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent ist  der niedrigste Wert seit 18 Jahren!

Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda, wies bei einer Pressekonferenz bei der Firma Josef Wiegand GmbH & Co. KG in Rasdorf auf die immensen Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt hin. So sind im August 1.610 Menschen arbeitslos geworden, jedoch konnten zeitgleich 1.672 den Status der Arbeitslosigkeit verlassen. Davon 1.119 bei der Arbeitsagentur und 553 beim Amt für Arbeit und Soziales. „Es ist erfreulich, weil auch sozialpolitisch wichtig, dass die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren drastisch gesunken ist“, betonte der Agenturchef. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Zahl der unter-25-jährigen Arbeitslosen um 376 (-34 Prozent) auf 719. Zahlreiche junge Männer und Frauen, die sich nach Beendigung ihrer Ausbildung bei der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet hatten, konnten in eine Beschäftigung vermittelt werden.

Nachdem die Gruppe der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre zunächst nicht   von der Konjunkturerholung profitieren konnte, ist nun auch bei dieser Personengruppe ein leichter Trend zum Abbau feststellbar. Im August waren 1.717 ältere Arbeitslose registriert, dies bedeutet ein Minus von 121 (-6,6 Prozent) gegenüber August des Vorjahres. Auch im traditionell gut aufgestellten Altkreis Hünfeld ging die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres um 99 auf 764 zurück. Allerdings fiel der Abbau mit -11,5 Prozent geringer aus als im gesamten Landkreis Fulda (-19,3 Prozent). Gleichwohl liegt die Arbeitslosenquote im Altkreis Hünfeld lediglich bei 4,3 Prozent.

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Fulda konnte in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft im August 417 Stellen rekrutieren. Das waren 124 Stellen mehr als im August des Vorjahres. Erste Besetzungsprobleme führen dazu, dass der Stellenbestand angestiegen ist; aktuell sind beim Arbeitsgeberservice 922 Stellen zu besetzen (Vorjahr 659). Martin Arnold, Arbeitsvermittler im Arbeitsgeberservice, berichtet, dass momentan beispielsweise Mitarbeiter/innen für die Bereiche Elektro, Sanitär und Heizung, Anlagenmechanik sowie Maler/innen und Lackierer/innen und Mitarbeiter/innen in den Gesundheitsberufen gesucht werden. Hier fehlen Fachkräfte wie Physiotherapeuten, Logopäden und Altenpfleger, aber auch Hilfskräfte (Hünfeld).

Die positive Entwicklung setzt sich auch auf dem Ausbildungsstellenmarkt fort. Während die Zahl der bisher gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber mit 1.856 knapp über dem Vorjahresniveau lag, stieg die Zahl der gemeldeten Stellen um 8,7 Prozent auf 1.684. Damit hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter entspannt. Es gibt weiterhin Chancen auf eine Ausbildungsstelle, denn immer noch stehen rund 100 Ausbildungsplätze im Landkreis Fulda zur Verfügung. In Hünfeld sind noch neun Lehrstellen offen. Ausbildungsmöglichkeiten gibt es in den Bereichen Büro, Einzelhandel, im gewerblich-technischen Bereich sowie in der Gastronomie. Als Besonderheit sind zwei Ausbildungsstellen zum Tierwirt, bzw, Tierwirtin – Schwerpunkt Schäferei – zu nennen.

Zunehmend mehr Betriebe haben bei der Besetzung ihrer Lehrstellen Probleme. Waldemar Dombrowski appelliert an die Jugendlichen, sich Alternativen zum Wunschberuf zu überlegen, sowie an die Betriebe, auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die ansonsten zweiter Sieger geworden wären. „Wenn Betriebe im Einzelfall Sorge haben, dass die vorhandenen Schulkenntnisse für den theoretischen Teil der Lehre nicht ausreichen könnten oder sich derartiges im Ausbildungsverlauf herausstellt, bieten wir gern Unterstützung an“. Mit dem bewährten Instrument der ausbildungsbegleitenden Hilfen haben wir als Arbeitsagentur die Möglichkeit, den betroffenen Auszubildenden unterstützenden Unterricht anzubieten“ macht Agenturchef Dombrowski Betrieben und Jugendlichen ein interessantes Angebot. Denn die jungen Menschen brauchen ein berufliches Fundament und die Betriebe auch in Zukunft qualifizierte Kräfte!

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