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Herz-Jesu-Krankenhaus feiert Richtfest für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Fulda. Das Herz-Jesu-Krankenhaus wächst weiter: Etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte am vergangenen Freitag das Richtfest für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie gefeiert werden. Das Gebäude wird mit 19,25 Millionen Euro vom Land Hessen gefördert. Im Sommer nächsten Jahres können die ersten Patienten aufgenommen werden. „Der Bau der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein großer Meilenstein für den Gesundheitsstandort Fulda. Er schließt eine große Versorgungslücke in der Region und nicht unbedeutend sind auch die rund 100 neuen Arbeitsplätze, die dadurch geschaffen werden“, sagte Geschäftsführer Michael Sammet bei der Begrüßung der Gäste.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP), in der künftig insgesamt 51 stationäre und 16 zusätzliche tagesklinische Therapieplätze zur Verfügung stehen, werde es besonders darum gehen, umfassend zu betreuen, wohnortnah zu helfen, Heimat zu bieten, Mut zu geben und neue Lebensperspektiven zu erschließen“, unterstrich Generaloberin Sr. M. Rosalia Bagus. „Hier“, so die Generaloberin, „können und sollen wir die Möglichkeiten schaffen, dass junge Menschen aufgerichtet werden und nach psychischen Störungen ins Leben zurückfinden.“ Der Versorgungsauftrag für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie umfasst die  Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Fulda und Main-Kinzig-Kreis. Aufgrund epidemiologischer Untersuchungen gehen Experten davon aus, dass zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen betreuungsbedürftig und etwa fünf Prozent behandlungsbedürftig sind.

Behandelt werden sämtliche Störungsbilder der Kinder- und Jugendpsychiatrie wie hyperkinetische Störungen, Depressionen, Angst-, Zwang- und Essstörungen, Autismus, Psychosen und Abhängigkeitserkrankungen. „Für unser Fachgebiet sind wir Maximalversorger“, hob Chefarzt PD Dr. Frank Theisen hervor. Er erklärte, dass es sich häufig um chronische Störungen handele, die längerfristig über Wochen, Monate oder auch Jahre behandelt werden müssten. Weil die KJP ein Stück weit als Heimat-, Familien- und Elternersatz verstanden werde, sei man mit viel Verstand und sehr viel Herz an die Planung und Gestaltung der Räume herangegangen. Sehr zufrieden mit dem bisheringen Planungs- und Realisierungsprozess zeigte sich Architektin Daniela Kirschner-König. Sie dankte allen ausführenden Bauhandwerkern für das große Engagement bevor Stefan Mahlmeister, Polier der Firma Riedel Bau, die Zeremonie mit dem Richtspruch, einem dreifachen Hoch auf den Bau und dem Zerschellen eines Glases an der Hauswand vollzog.

Grußworte sprachen im Anschluss Oberbürgermeister Gerhard Möller, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld und Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU). Sie erinnerten an den Entstehungsprozess, hoben die Bedeutung der neuen Einrichtung für die Region hervor und dankten allen Beteiligten. Der Neubau, ein H-förmiges Gebäude mit einer Brutto-Grundfläche von 6500 Quadratmetern, ist so konzipiert, dass dort neben der Kinder- und Jugendpsychiatrie nach zwei weiteren Bauabschnitten auch das Labor, Bereitschafts- und Operationsräume, der Kreißsaal sowie verschiedene Büros Platz finden.

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