Hünfeld. Eine große Umgestaltung erwartet das 1971 eingeweihte DRK-Haus in der Hünfelder Mackenzeller Straße 19. Am Ende soll daraus ein Generationentreff werden, ein „Zentrum für Senioren und Soziales“. Hans-Herbert Knittel, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Hünfeld, geht von einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren aus, wobei im November 2010 der Startschuss mit einer Sanierung der Fahrzeughallen gegeben werden soll. Das 40 Jahre alte DRK-Gebäude wird nicht mehr den Bedürfnissen und Anforderungen gerecht, die sich enorm verändert haben. Spätestens 2012 soll dann die Mehrzahl der DRK-Initiativen unter einem Dach vereint sein.
„Unsere Aufgabenbereiche sind unglaublich vielschichtig geworden“, schildert der 54-jährige Knittel, der seit dem 1. Juli 1993 als Geschäftsführer den DRK-Kreisverband Hünfeld leitet. Zuvor war er Sachgebietsleiter Katastrophenschutz beim DRK-Landesverband in Wiesbaden, wo es zu ersten Kontakten mit seinem Hünfelder Amtsvorgänger Alfred Kehres kam.
39 DRK-Kreisverbände gibt es derzeit in Hessen, wobei die 1952 gegründete Hünfelder Organisation, die aus 14 Ortsvereinigungen und insgesamt rund 3.000 Mitgliedern besteht, in ihrem Einsatzgebiet identisch mit dem früheren Altkreis Hünfeld ist. Knittel: „Man könnte sagen, dass wir die Gebietsreform des Jahres 1972 nicht mitgemacht haben.“ Jeder Kreisverband hat einen eigenen Vorstand (wobei den heimischen Vorsitz der Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Elisabeth Wink und Klaus Freudenberg innehat), eine eigene Satzung „und kann eigenständige Entscheidungen treffen“, so Knittel.
Die Zahl der Angebote ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, obgleich die Verwaltung im DRK-Haus weiterhin mit nur drei Vollzeitstellen – darunter Knittel – besetzt ist. Der 54-Jährige: „Vor noch nicht allzu langer Zeit nahmen wir die DRK-typischen Aufgaben wahr wie Krankentransport und Rettungsdienst, Schulung der ehrenamtlichen Helfer in den Ortsvereinen, Blutspendedienst, Erste-Hilfe-Training, Unterricht in Lebensrettenden Sofortmaßnahmen, Katastrophenschutz und Seniorentreff. Aber allein der letztgenannte Punkt wurde heute ergänzt unter anderem durch Seniorengymnastik, Senioren-Wassergymnastik und durch die hervorragend angenommenen EDV-Kurse für Senioren.“
Etwa 300 Personen, von denen ein Drittel Kinder und Jugendliche sind, werden wöchentlich von der 2006 eingerichteten „Hünfelder Tafel“ unter Regie des DRK versorgt. Hinzu kommen der DRK-Kleiderladen, die Ausbildung von Schulsanitätern, von Helfern in der Pflege, Maßnahmen der Familienbildung, ein Seniorenbus der St. Elisabeth-Stiftung (der unter anderem ältere Menschen zum freitäglichen Wochenmarkt fährt), das Hausnotruf-System mit inzwischen 140 Teilnehmern, Essen auf Rädern (mit dem sieben Kindergärten und viele Senioren versorgt werden), seit Ende 2005 eine ambulante ökumenische Hospizarbeit mit 25 ausgebildeten Hospizhelfern, der Jugendtreff in der Karl-Medler-Straße und das Stadtteil- und Quartiersmanagement im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Hünfeld“.
All diese Projekte seien nicht möglich ohne Unterstützung. Zwar finanziere man sich über die Mitgliedsbeiträge, müsse davon aber unter anderem die Kosten für die Ausbildung ehrenamtlicher Helfer und für das Katastrophenschutz-Zentrum aufbringen. Zudem erhielten die Ortsvereinigungen ihren Anteil und der Landesverband eine jährliche Umlage von 25.000 Euro, so Knittel. Der Dank gebühre daher insbesondere der Stadt Hünfeld und der St. Elisabeth-Stiftung, dem Landkreis Fulda, dem Lions-Club, heimischen Unternehmen und den vielen Privatpersonen, die dem DRK-Hünfeld spendeten.
Den Stein ins Rollen für den Generationentreff hatte DRK-Geschäftsführer Knittel gebracht, welcher der „Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel“ (zu der die Stadt Hünfeld sowie die Gemeinden Burghaun, Rasdorf und Nüsttal gehören) ein Integriertes Handlungskonzept vorlegte , um die Auswirkungen des gesellschaftlichen und demographischen Wandels aufzuzeigen. In Workshops waren dann Anregungen aufgenommen und die Pläne erarbeitet worden.
So soll Knittel zufolge im dann umgebauten und erweiterten DRK-Haus eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden, die alle Angebote in den vier Kommunen erfasst und bündelt. Der Generationentreff soll die oben erwähnten breit gefächerten Initiativen in den Bereichen Senioren, Soziales und Familienbildung unter einem Dach vereinen, ergänzt durch eine Einrichtung zur Tagespflege mit 12 bis 15 Plätzen. Aber auch die Fahrzeughallen und Außenanlagen sowie die bestehende Rettungswache sollen saniert werden. Besonderer Dank gebühre dem Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, betont Knittel dem es gelungen sei, verschiedene Fördermittel aufzutun, darunter Gelder von Bund, Land und der EU.