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Umweltministerin würdigt geplante GWV Bio-Erdgas-Anlage

Fulda. Die beiden GWV-Unternehmen und die von ihnen gegründete Biothan GmbH planen bei Kleinlüder eine Anlage, die aus biogenen Reststoffen (Lebensmittelabfälle und Gülle) zunächst Biogas produziert, dieses dann an Ort und Stelle zu Bio-Erdgas veredelt und ins GWV-Netz einspeist. So lässt sich mit hohem Wirkungsgrad aus organischen Reststoffen Energie für über 1.000 Haushalte erzeugen, und der verbleibende Rest ist ein gehaltvoller Dünger. Das Genehmigungsverfahren läuft, voraussichtlicher Baubeginn ist der Jahreswechsel 2010/2011.

Das Projekt wurde vom Geschäftsführer der Biothan GmbH, Dipl.-Betriebswirt Andreas Bug, ausführlich erläutert. Landrat Bernd Woide betonte die Unterstützung durch den Landkreis. Er unterstrich, dass die Anlage auf einem abgelegenen ehemaligen Militärgelände entstehe, das derzeit ohnehin schon zur Umladung von Bio-Abfällen genutzt wird.

Ministerin Lautenschläger zeigte sich beeindruckt: „Es ist auf alle Fälle ein sehr innovatives Projekt. Ich kenne kein ähnliches in Hessen. Es wird uns als Land Hessen sicher auch helfen, unser Ziel 20:20 – zwanzig Prozent Erneuerbare Energien bis 2020 – zu erreichen. Dabei wollen wir alle Wege nutzen, auch die Verwertung von Abfällen, in diesem Fall zur Umwandlung in Bio-Erdgas. Ihr Projekt wird uns ein ganzes Stück weiterbringen.“

Aus ökologischer Sicht liege der besondere Reiz der GWV-Anlage darin, dass auf den Einsatz nachwachsender Rohstoffe (Mais usw.) bewusst verzichtet wird. Aus Abfall Energie zu machen und diese in vollem Umfang ins Erdgas-Netz einzuspeisen, sei in hohem Maße zukunftsfähig. Die Anlage zeige, dass man beim Stichwort „Erneuerbare Energien“ nicht nur an Solar- und Windenergie denken dürfe, sondern – mehr als bisher – die Biomasse einbeziehen müsse.

Ministerin Lautenschläger: „Die Biomasse ist in dem Bereich einfach unverzichtbar. Sie steht uns rund um die Uhr zur Verfügung. Man kann sie auch dann einspeisen, wenn gerade kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Deswegen brauchen wir den Puffer Biomasse. Das Bio-Erdgas kann wie jedes andere Erdgas gelagert und an jeder Stelle verbraucht werden und ist deshalb in der Kombination mit Wind und Sonne geradezu ideal.“

Zum Abschluss bedankte sich die Ministerin für die professionelle Präsentation, wünschte dem Bauherren wie der Stadt Fulda und dem Landkreis als Gesellschaftern der GWVs für das anspruchsvolle Vorhaben alles Gute und versprach zu prüfen, inwieweit die Anlage als förderungswürdiges Demonstrationsprojekt eingestuft werden könne.

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