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Ein Rundgang durch die Baustelle am Universitätsplatz: „So wasserdicht wie ein U-Boot“

Fulda (cp). Auf der Baustelle am Universitätsplatz herrscht Hochbetrieb. Schon seit den frühen Morgenstunden und bei großer Hitze arbeiten die Mitarbeiter der am Bau beteiligten Firmen parallel an verschiedenen Stellen auf dem Platz im Herzen Fuldas. Wo sich später der Baumhain, Bänke, Spielgeräte und ein Brunnen befinden, sind momentan noch unzählige Kabel, Rohre, Steine, Arbeitsgeräte und die verschiedensten Materialien zu sehen. Überall wird gehämmert, gebaggert, aufgeschüttet. Die Arbeiter stimmen sich – aufgrund des Lärms teils lautstark – über die nächsten Arbeitsschritte ab. Ein großes Loch mit einer Tiefe von etwa acht Metern klafft an der Stelle, an der Mitte nächsten Jahres das neue Geschäftshaus stehen soll. Während an dem gläsernen Aufzugs- und Eingangsbereich der Tiefgarage mit Hochdruck gearbeitet wird, schüttet ein Polier zusammen mit seinen Männern den Bereich oberhalb des Lagers Süd von Karstadt mit Schotter als Frostschutz unter den künftigen Plattenbelag auf. „Es geht zügig voran – nach der langen Planungs- und Bauzeit nimmt der Platz allmählich Gestalt an“, erklärt Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, die sich nun zusammen mit der Firma Q-Park und den Bürgerinnen und Bürgern auf die Inbetriebnahme der Tiefgarage am Donnerstag, den 29. Juli 2010 freut.

Enge Abstimmung erforderlich

„Das ist eine sehr komplexe Baustelle“, erklärt Egon Beier vom Tiefbauamt der Stadt Fulda und weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass nicht nur die Tiefgarage sowie ein Geschäftshaus mit Café neu gebaut und die Oberfläche des Platzes gestaltet werden, sondern auch die Außenfassade der angrenzenden Adolf-von-Dalberg-Schule saniert werde. Außerdem seien auch die Interessen der Geschäftshäuser zu bedenken. Dies erfordere eine enge Abstimmung zwischen der Stadt, Q-Park, den Architekten, den ausführenden Firmen und den Geschäftsinhabern. Nicht nur die Gestaltung, sondern auch die spätere Nutzung der Fläche muss bei den Bauarbeiten bedacht werden. So mussten nicht nur Entwässerungsrinnen, Lüftungsgitter für die Entlüftung der Tiefgarage und Dehnfugen eingeplant, sondern auch zahlreiche Anschlüsse für Musikveranstaltungen, Public Viewing und den Weihnachtsmarkt installiert werden. Auf einem Plan hat Beier bereits eingezeichnet, wie die Stände gestellt werden können, damit ausreichend Strom vorhanden und auch die Feuerwehrzufahrten gewährleistet sind. Für die Energieversorgung sorgen Transformatoren der ÜWAG, wobei insgesamt drei Technikräume unterhalb des Platzes vorhanden sind. „Die Wassertechnik für den Brunnen muss noch gelegt werden, ebenso wie die Rohre für Energie, Beleuchtung und Telekommunikation“, so der städtische Bauingenieur. Außerdem komme auf die Asphaltnutzschicht nun der Frostschutz, ab nächster Woche werden die ersten Abschnitte betoniert. Obwohl eine der ca. 80kg schweren Muschelkalkplatten bereits als Muster auf dem Platz liegt, wird es daher noch eine Weile dauern bis die Platten auf die insgesamt 3700 Quadratmeter große Fläche verlegt werden können.


Tiefgarage fast fertig

Geht man die Haupttreppe zur Tiefgarage herunter, fällt auf der linken Seite eine Öffnung in der Wand auf – dort wird die Kapsel der Grundsteinlegung eingemauert. „Auf der Hauptebene ist fast alles fertig, wir haben alle TÜV-Abnahmen erfolgreich hinter uns gebracht, aber jetzt gibt es noch unzählige Kleinigkeiten, die noch bis nächste Woche zu erledigen sind“, berichtet Robert Windischmann, der als Projektleiter der Firma Q-Park seit Beginn der Bauarbeiten vor Ort ist. Während alle 216 Parkplätze – auch die Frauen-, Eltern- und Behindertenparkplätze – eingezeichnet sind, die Einfahrtsschranken stehen und die meisten Lichter schon angebracht sind, arbeiten Schreiner, Elektriker und die Beschilderer unter anderem noch eifrig an der Loge des Parkservices. Denn es müssen noch Elektroleitungen gelegt, Schilder sowie die Videoüberwachung angebracht werden. „Die Tiefgarage ist sehr hell, stützenfrei und so wasserdicht wie ein U-Boot“, betont Windischmann und fügt hinzu, dass natürlich die maximale Sicherheit und der Brandschutz gewährleistet sei. Besonders schön sei auch, dass keine Kabel an der Decke zu sehen sind, die den Kunden ablenken könnten. Zufrieden blickt sich der Projektleiter in der Tiefgarage um, deren Bau mit Abbruch, Neu- und Ausbau insgesamt 17 Monate gedauert hat.

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