Fulda. Rückenschmerzen sind keine Krankheit, sondern ein Symptom. Und kaum ein Symptom hat so viele unterschiedliche Ursachen. Nicht selten sind die Rückenschmerzen auf eine Instabilität der Wirbelsäule zurückzuführen. Über die Ursachen einer Wirbelsäuleninstabilität, deren Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten referierte Prof. Dr. Robert Behr, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Fulda, kürzlich im Rahmen einer Vortragsreihe im Business Club.
Fotos (3): Max Colin Heydenreich
Nach der Begrüßung durch Neurochirurg Dr. Samir Al-Hami, dessen Neuro-Spine-Center mit dem Klinikum Fulda kooperiert, gab Prof. Dr. Behr zunächst einen Überblick über die Anatomie der Wirbelsäule und erläuterte anhand einiger Fallbeispiele mögliche Ursachen für Rückenschmerzen. In diesem Zusammenhang unterstrich er die Bedeutung einer umfassenden Diagnostik. „Die Komplexität der Rückenschmerzen erfordert eine fachübergreifende Medizin und intensive Zusammenarbeit spezialisierter Kliniken“, betonte der Neurochirurg.
Nach einem kurzen Abriss der diagnostischen Möglichkeiten erläuterte Prof. Dr. Behr die Ursachen und Auswirkungen einer instabilen Lendenwirbelsäule. Die Instabilität sei in den meisten Fällen Ergebnis eines Degenerationsprozesses. Er beginne mit dem Flüssigkeitsverlust der Bandscheibe und dem daraus resultierenden Höhenverlust. Dieser habe Auswirkungen auf die Nervenkanäle sowie die umliegenden Bänder und Gelenke. In der Konsequenz könne es zu komplexen Veränderungen der Wirbelsäulenbalance kommen. In diesem Zusammenhang erläuterte Prof. Dr. Behr unter anderem die Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) und das Wirbelgleiten sowie die operativen Möglichkeiten bei beiden Erkrankungen. Nach dem Vortrag nutzen viele Anwesende die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch mit dem Referenten.