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Neue Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie am Klinikum Fulda: Klinikdirektor PD Dr. Peter Kern feierlich eingeführt

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Fulda. Als ein weiteres Element der Inneren Medizin ging im Klinikum Fulda am 15.04.2010 die neue Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie Betrieb. Nun wurde der Direktor der neuen Klinik Priv.-Doz. Dr. Peter Kern im Rahmen einer feierlichen Einführungsveranstaltung offiziell am Klinikum Fulda in sein Amt eingeführt. „Das Klinikum Fulda baut sein Versorgungsangebot zum Wohle der Patienten der Region kontinuierlich aus.“   Mit diesen Worten begrüßte Oberbürgermeister Gerhard Möller die Gäste im Hörsaal des Klinikums Fulda. Im Februar 2009 wurde die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie offiziell eröffnet. „Nun ist bereits eine weitere, neue Klinik in Betrieb gegangen: die Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Peter Kern“, so  Möller weiter.

Der Vorstand des Klinikums, Harald Jeguschke, hieß den neuen Chefarzt am Klinikum herzlich willkommen und gab einen kurzen Überblick in die Versorgungsstruktur des Fachbereichs Rheumatologie. Laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) bestehe in Deutschland eine generelle Unterversorgung im Fachbereich Rheumatologie. Es sei davon auszugehen, dass 70% aller Patienten mit rheumatischen Erkrankungen nie einen Spezialisten sehen. Mehr als die Hälfte der stationären Patienten werden fachfremd betreut. Die Zahl der tätigen Rheumatologen liegt deutlich unter 50% des Bedarfes. Der Mangel wird angesichts des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung und  der Multimorbidität (Mehrfacherkrankung)  in den nächsten 10 Jahren eher zunehmen.

Für die betroffenen Patienten in der Region Osthessen stehen derzeit die nächsten Spezial-Einrichtungen zur stationären Behandlung der Rheumatologie in Frankfurt, Bad Nauheim, Jena und Würzburg; die ambulanten Einrichtungen in Aschaffenburg, Erfurt, Bamberg, Karlstadt und Würzburg. Für die Region  soll daher die fachärztliche Unterversorgung im Bereich Rheumatologie/Immunologie zukünftig durch die inhaltliche Erweiterung des Leistungsportfolios des Klinikums Fulda wesentlich verbessert werden.

Lebenslauf von Priv.-Doz. Dr. Kern

Priv.-Doz. Dr. Peter Kern ist gebürtig aus Nürnberg und studierte Humanstudium an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU)  Erlangen-Nürnberg. Seine ärztliche Ausbildung führte über das Städtische Klinikum Nürnberg und das Kreiskrankenhaus Neumarkt an die Medizinische Klinik 3 der Universität Erlangen. 1994 erlangte er dort die Facharztbezeichnung für Innere Medizin, erhielt 1995 die Anerkennung der Weiterbildung „Spezielle Internistische Intensivmedizin“ und 1998 die Anerkennung für das Teilgebiet „Rheumatologie“.

Im Jahr 2000 wurde ihm von der Universität Erlangen die Lehrbefugnis für Innere Medizin erteilt und  zum Privatdozenten ernannt. Im selben Jahr übernahm Dr. Kern die Ärztliche Leitung der Klinik für Innere Medizin, Klinische Immunologie und Rheumatologie an der Franz von Prümmer Klinik in Bad Brückenau, verbunden mit den Ämtern des Ärztlichen Direktors der Klinik und des Medizinischen Direktors der Deutsche Klinik GmbH. 2006 wurde er zum „Osteologen DVO“ zertifiziert. Seine Klinik wurde 2008 das erste „Klinisch-osteologische Zentrum“ in Bayern.

Priv.-Doz. Dr. Kern ist in mehreren Kommissionen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) tätig gewesen, aktuell in der Kommission für Osteologie sowie als Delegierter der DGRh beim Dachverband deutschsprachiger osteologischer Fachgesellschaften (DVO), wo er zum Zertifizierungsbeauftragten ernannt worden ist. Er ist Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung der Fortbildungsakademie der DGRh und Mitautor  und Dozent der Fachweiterbildung „Rheumatologische Fachassistenz DGRh“. Die Bayerische Landesärztekammer hat ihn in den Prüfungsausschuss „Facharzt Innere Medizin, Schwerpunkt Rheumatologie“ berufen. Zudem ist er in zahlreichen Verbänden und Stiftungen engagiert, z.B. als Vorstand der K und R Wucherpfennig- Stiftung.

Drei Fachgebiete unter einem Dach: Rheumatologie, Immunologie, Osteologie

Der Medizinische Direktor Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger gab einen Einblick in die neuen Fachdisziplinen am Klinikum. Die Rheumatologie und Immunologie sind Teilgebiete der Inneren Medizin.  Traditionell beschäftigte sich die Rheumatologie mit entzündlichen Gelenkerkrankungen. Mit zunehmenden Erkenntnissen der Entzündungsforschung in den letzten Jahrzehnten hat man erkannt, dass Entzündungen immer eine Leistung des Immunsystems sind. Deshalb hat sich die Rheumatologie seit etwa 30 Jahren sehr intensiv mit dem Immunsystem beschäftigt. Dabei wurde deutlich, dass ein wichtiger Teil der rheumatischen Erkrankungen darauf beruht, dass das Immunsystem fehlerhaft reagiert und eine Entzündung gegen körpereigene Strukturen veranstaltet. Solche Erkrankungen nennt man auch Autoimmunerkrankungen.

Da das Immunsystem überall im Organismus präsent ist, können Autoimmunerkrankungen unendlich vielgestaltige Krankheitsbilder mit potenzieller Beteiligung praktisch aller Organe hervorrufen. Die Osteologie schließlich beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Knochens, insbesondere mit der Osteoporose. Auch bei der Osteoporose spielen immunologische Vorgänge eine entscheidende Rolle, wodurch sich die Verbindung mit der Immunologie und der Rheumatologie erklärt. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten (z.B. Radiologie, Orthopädie, Handchirurgie) ist die Grundlage für eine optimale Versorgung osteologischer Erkrankungen.

Das Team der Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie

„Die Rheumatologie/ Immunologie und  Osteologie ist ein kooperatives Fachgebiet mit interdisziplinärer Vernetzung unter dem Oberbegriff “Entzündungszentrum”. Deshalb ist sie ein ideales Element in einem fachlich breit aufgestellten Hochleistungsklinikum“, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Kern und dankte in seiner Ansprache den Abteilungen, dem Vorstand sowie dem Medizinischen Direktor und seinem Team für die überaus freundliche und kooperative Aufnahme. „Die Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie wird sehr eng mit den anderen Fachdisziplinen des Hauses zusammenarbeiten“, betonte Dr. Kern weiter.

Es gehe heute um die Einführung eines völlig neuen, erst 25 Jahre alten Fachgebietes der Inneren Medizin, welches bislang am Klinikum Fulda noch nicht vertreten war. Im Rahmen seiner Ansprache stellte Dr. Kern sein komplett eingespieltes Team aus Ärzten, Fachassistentinnen, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Sekretärinnen  vor. „Mit unserem Team aus erfahrenen und speziell qualifizierten Ärzten, Rheumafachassistentinnen und Pflegekräften sowie mit dem gesamten Leistungsvermögen eines Klinikums der Maximalversorgung an unserer Seite,  stehen wir im Dienste der Gesundheit der Patienten“, führte er weiter aus.

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