Eichenzell. Ein festliches Barockkonzert setzte am Montagabend den Schlussakkord zum 11. Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie. Während der vier Gartenfesttage zog es bei herrlichem Wetter 24.500 Besucher auf das Gelände. Gartenhungrige nutzen nach dem langen Winter die Gelegenheit, sich an diesem Pfingstwochenende mit neuen Pflanzen einzudecken. In den Gartenanlagen und Höfen von Schloss Fasanerie begeisterten Gärtner und Raritätenzüchter die Besucher mit ihren vielfältigen und oftmals sehr ausgefallenen Pflanzen, Stauden, Sträuchern und Bäumen.
Fotos (164): Marzena Traber
Ein Badezimmer im Grünen lockte viele Besucher zur Schaufläche des Gartenbaubetriebs von Dirk Engel aus Fulda: Eingebunden in eine Gartenlandschaft machten Badewanne und Gartendusche Lust auf ein Badevergnügen unter freiem Himmel. Dirk Engel erhielt für diese Gestaltung die Goldene Ananas – eine Auszeichnung, die alljährlich in unterschiedlichen Kategorien von Fachjuroren vergeben wird. Ebenfalls eine Goldene Ananas erhielt Werner Ruf von der Bioland Rosenschule Ruf aus Steinfurth für das Eichenzeller Zimtröslein, eine historische Rosenvariante, die im Park von Schloss Fasanerie entdeckt, wieder vermehrt und dadurch gerettet wurde.
Einen Sonderpreis vergab die Jury an alle Schüler, die sich am Schulwettbewerb „Volle Kanne – Unsere Brause für Blüte und Beet“ beteiligten. Dieser Wettbewerb wurde im Vorfeld des Gartenfestes ausgelobt und forderte Schulklassen auf, eine gewöhnliche Gießkanne ganz ungewöhnlich zu gestalten. Die eingereichten Werke überraschten sowohl den Veranstalter als auch die Gäste. Barbara Siehl, die bekannte Fernsehmoderatorin des Hessischen Rundfunks meinte als Mitglied der Jury dazu: „Wer die Gießkannen-Ausstellung an der Schlossmauer nicht besucht hat, hat wirklich was verpasst!“
Auch zum diesjährigen Sonderthema „Wasser im Garten“ gab es vielfältige Inspirationen für den eigenen Hausgarten. Von sprudelnden Quellsteinen und Wassertrögen über Whirlpools bis hin zu abstrakten Gestaltungen mit blauem Recyclingglas griffen viele Aussteller das Motto auf und entwarfen sogar kleine Gartenanlagen mit Teichen und Wasserläufen. Gärtner und Züchter boten speziell dazu Wasserpflanzen, wie See- oder Sumpfrosen oder präsentierten blau blühende Pflanzen wie Clematis oder Lilien.
Konkrete Ratschläge und Tipps zur Gestaltung eines Schwimmteichs oder zur richtigen Rosenpflege lieferten die etwa 30 Vorträge, die während der vier Gartenfesttage angeboten wurden. Die Vorträge von Wolfram Franke, dem Herausgeber der Zeitschrift kraut&rüben, oder auch von Schwester Christa aus der Benediktinerinnenabtei St. Maria in Fulda waren bis auf den letzten Platz besetzt.
Dekorative Gartenaccessoires, Landmode und kulinarische Köstlichkeiten wurden von den Besuchern nicht weniger wertgeschätzt, so dass sich die Aussteller allesamt eines guten Zuspruchs erfreuten. Nicht zuletzt bot das Fürstliche Gartenfest die besondere Gelegenheit, die Kunstausstellung openART im Schlosspark zu besuchen. Mit bunten Möpsen, fliegenden Fischen und ausgefallenen Installationen lockte die Red Corridor Gallery aus Fulda in den Park von Schloss Fasanerie. Vier international bekannte Künstler zeigten dort ihre Werke. Die filigranen Drahtskulpturen der Malerin und Textilkünstlerin Joanna Skurska oder die bunten Möpse der Münchner Bildhauerin Beate Schubert regten zu einem Kunstspaziergang an. Zudem waren Werke von Leszek Skurski und Rudi Neuland zu sehen.
„Es war eines der gelungensten Gartenfeste, das wir jemals hatten: Die Besucher sind glücklich, unsere Aussteller zufrieden und es gab organisatorisch keine Zwischenfälle“, resümierte Projektleiter Dr. Markus Miller. Ein herrliches Gartenfestwochenende erwartet Gartenliebhaber auch im nächsten Jahr. Der Termin steht schon fest: Das Fürstliche Gartenfest Schloss Fasanerie wird vom 19. bis 22. Mai 2011 stattfinden.