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Belange der Menschen mit Behinderung auch im Sommer beachten

Fulda. Sobald die Sonne die nördliche Erdhalbkugel erwärmt, erhitzen sich auch die Fuldaer Gemüter, wenn Sie die Außenbestuhlung in Fuldas Innenstadt sehen. Jedes Jahr gilt es zwischen dem berechtigten Wunsch der Gastronomie und dem Verkehrssicherungsgedanken abzuwägen. Fuldas Bürgermeister und Ordnungsdezernent, der kürzlich mit dem  Paritätischen Wohlfahrtsverband – Annelore Hermes, und dem Selbsthilfebüro Osthessen – Christine Kircher, sprach, bringt jedoch noch eine weitere Diskussionsgrundlage in diese sommerliche Konsensbildung ein.

„Als Behindertenbeauftragter der Stadt möchte ich auch auf die Belange der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Behinderung hinweisen. Breite Gehwege sind hier unerlässlich und eine Art Spiesrutenlauf durch Stühle und Tische ist diesen Menschen nicht zuzumuten“, so Dippel. In mehreren Gesprächen mit den Behindertenverbänden wurde gerade das Thema  Außenbestuhlung vermehrt angesprochen.  In jedem  Jahr werden Absprachen zwischen Ordnungsamt der Stadt und Gastronomiebetreibern fixiert, die die Möbelierung mit Tischen und Stühlen im Außenbereich regeln.

Daran halten sich die Gastronomen in großer Mehrzahl, es gibt aber einige Vereinzelte, die die getroffenen Vereinbarungen nicht einhalten. Dies gilt es im Interesse des Gemeinwesens zu regulieren. Bürgermeister Dr. Dippel fordert zur Rücksichtsnahme auf, denn so können alle Freude z.B. beim abendlichen Stadtbummel haben, die kostbaren und leckeren Speisen und Getränke der engagierten Gastronomie genießen, so Dippel.

Hauswände als Orientierungshilfe

„Der einhellige Wunsch der Verbände, wie auch des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes war und ist stets, dass die Hauswände möglichst frei von Hindernissen gehalten werden sollten“, so Dippel. Gerade die Hauswände, als natürliche Begrenzung, werden von blinden Mitbürgerinnen und Mitbürgern als Orientierungshilfe genutzt. Hier ist es schädlich, wenn die Wände mit Stühlen oder Tischen versperrt sind.

Die Stadtverwaltung mit ihrem Ordnungsamt versucht die Interessen auszupendeln. Auf der einen Seite sind die Befürworter für eine unbegrenzte Außengastronomie. Auf der anderen Seite die Bürgerinnen und Bürger, die die Gehwege möglichst uneingeschränkt nutzen möchten. „Wir machen hier einen Spagat“. Mit diesen Worten bezeichnet Dippel die jährliche Diskussion in Bezug auf die sommerliche Außenbestuhlung. Der Bürgermeister: „Sicherlich spielen wirtschaftliche Interessen eine wichtige Rolle. Es ist schön im Ambiente unserer tollen Stadt einen Kaffee oder Latte Macchiato zu trinken und den Leuten beim Flanieren zuzuschauen. Jedoch müssen wir neben dem Stadtbild auch die Verkehrssicherungspflicht sowie weitere Interessen im Auge behalten.

Die Regelungen in der Außenbestuhlung muss gerade im Blick auf ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Anwohnern sowie z.B. Müttern mit Kinderwagen sehr eng gezogen werden, deshalb ist wichtig die vorgegebene Ordnung einzuhalten.“ Dippel, der sich sichtlich über die ersten Sonnenstrahlen freut, aber auch Falten wegen der Außenbestuhlung in sein Gesicht legt, kündigt an, dass das städtische Ordnungsamt nun in diesem Sommer vermehrt Kontrollen machen wird. (hm)

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