Fulda. Energiesparen steht nicht nur im Mittelpunkt der „bauen 2010“ auf der Messe Galerie Fulda, sondern war auch das zentrale Thema bei der Eröffnung der 19. Fachausstellung am Donnerstagmittag. Alle Redner forderten einen sorgsamen Umgang mit Energie und wiesen auf das hohe Kompetenz- und Informationspotenzial hin, das während der Messetage genutzt werden könne. Die Rekordbeteiligung von 256 Ausstellern, welche die ganze „Welt des bauens“ repräsentieren, unterstreicht die Qualität der Leistungsschau.
Fotos (102): Marzena Traber
Die „bauen 2010“ sei ein Mutmacher und ein „Zentrum der Wirtschaft“, sagte Gerhard Möller, Fuldas Oberbürgermeister und Schirmherr der Baufachausstellung, die bis zum Sonntag geöffnet hat. Um die Leistungsfähigkeit des Handwerks, der „Wirtschaftsmacht von neben an“, um das Konjunkturförderprogramm und um Energie ging es im Vortrag von Kreishandwerksmeister Claus Gerhardt, dessen Organisation der ideelle Träger der Messe ist und 2494 eingetragene Betriebe vertritt mit gut 12000 Beschäftigten und 1900 Auszubildenden. Das heimische Handwerk habe im Jahr 2009 trotz eines Umsatzrückgangs die Zahl der Arbeitsplätze gehalten.
Als Teil einer Wissensgesellschaft stehe das Handwerk für eine sinnvolle Nutzung erneuerbarer und fossiler Energien. Der sparsame Umgang mit Energie müsse sich im Kopf jedes Bürgers verankern. Das Handwerk brauche gut ausgebildete Mitarbeiter mit einem guten schulischen Fundament. Gerhardt sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Stärkung der Hauptschule aus. Wichtig sei ein Abschluss mit Perspektiven. Das Konjunkturprogramm sei schnell umgesetzt worden, wofür Stadt und Kreis Fulda Dank gebühre. 95 Prozent der Projekte seien an heimische Betriebe vergeben worden. Der Kreishandwerksmeister kritisierte die geplante Verlegung der Arbeitsgerichts nach Bad Hersfeld, was die Betriebe zeitlich erheblich belasten werde, plädierte für weitere Fördermittel für ausbildungsschwache Jugendliche und rügte den hessischen Handwerkerfond, weil der Zinssatz von 7,6 Prozent indiskutabel sei.
Die „bauen 2010“ ist nach den Worten des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke sehr schön und der Stadt Fulda würdig. Mit dem Thema Energiesparen, das auch für die heimische Region eine riesige Chance darstelle, habe sich die Fachausstellung einer hoch aktuellen Forderung angenommen. Hier leiste das Handwerk hervorragende Arbeit. Der Wechsel zu neuen Energien müsse langsam und vernünftig vollzogen werden. Im Übrigen sei die beste Energie diejenige, die man nicht verbrauche, sagte Lübcke.
Oberbürgermeister Gerhard Möller bezeichnete die „bauen 2010“ als zentralen Handelsplatz. Dass die Stadt das Konjunkturförderprogramm voll umgesetzt habe, sei vor allem dem guten Kooperationsverhalten des regionalen Handwerks zu danken. Die Stadt setze auf die Zukunft, die nur mit dem Handwerk zu verwirklichen sei. Auch Landrat Bernd Woide lobte die sehr gute Umsetzung des Konjunkturförderpakets. 80 Prozent der Gelder seien in der Region geblieben. Wichtig ist Woide die Partnerschaft des Handwerks auch beim Bemühen, Langzeitarbeitslose in Lohn und Brot zu bringen.
Zu Beginn hatte Dieter Udolph, Geschätsführer der Messe Fulda GmbH als Veranstalter der Fachausstellung, zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens begrüsst. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation könne man einen Ausstellerrekord registrieren. Diese Tatsache und ein weiterer Anstieg der Qualität machten optimistisch. Udolph, der den Start der Messe als viel versprechend wertete, würdigte die Innungen als wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft. Entscheidend sei die Zufriedenheit der Aussteller, was wiederum die Zukunft von Arbeitsplätzen sichere.
Die „bauen 2010“, die täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, gilt als umfassende Informationsbörse und hochkarätiges Forum der Kompetenz in allen Bereichen des Planens, Bauens, Wohnens und Lebens; dazu kommt noch der Garten. Auf über 10 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in Leichtbauhallen und auf dem Freigelände gibt die Fachausstellung im Kompaktformat einen ausgezeichneten Überblick. Und das bei unverändert niedrigen Eintrittspreisen von sechs Euro (ermäßigt fünf Euro) und bei 2000 kostenlosen Parkplätzen in unmittelbarer Nähe. Kostenfrei sind auch der stündliche Pendelbus vom Fuldaer Busbahnhof bis zum Messegelände sowie die Kinderbetreuung am Samstag und am Sonntag.