Fulda. Bei feuchtem Wetter trafen sich nur gut gelaunte Menschen an der noch vorhandenen „Baracke“ der ehemaligen Kindertagesstätte St. Blasius in der Buseckstraße in Fuldas Mitte. Der Grund dieser guten Laune war der Spatenstich in eine bessere Zukunft dieser Kindertagesstätte. Oberbürgermeister Gerhard Möller begrüßte auch im Namen von Stadtbaurätin Cornelia Zuschke zunächst alle Anwesenden, darunter Stadtpfarrer Reith, die Architekten vom Architekturbüro Reith & Wehner sowie viele weitere, die den Neubau des Kinderlandes ermöglichen sollen.
Mit einem Blick hinter sich in Richtung blauem Altkindergarten sagte Möller süffisant, „das Gebäude hat seinen Dienst getan und ist sicherlich abgeschrieben“. Sein Dank für die rasche Entscheidung für den Neubau und die Finanzierung richtete der Verwaltungschef an das Bistum Fulda, das Land und auch den Bund. „Nur durch die Mittel des Sonderkonjunkturprogramms des Bundes und des Landes sowie des Handelns des Bistums und der Stadt wird ein lang gehegte Traum nun Wirklichkeit“. „Wir nehmen hier gemeinsam ca. 1.615.000 EUR in die Hand und bauen einen Ort des Spielens, Lernens und der kindlichen Geborgenheit“, betont Möller.
Zukünftig auch Betreuung für Unter-Dreijähriger
Neben der Betreuung von Über-Dreijährigen wird der neue Kindergarten auch die Unter-Dreijährigen aufnehmen können. „Dies ist ein wirklicher Schritt in die Zukunft dieses Standortes und des gesamten Quartiers der südöstlichen Kernstadt“, so OB Möller. 300.000 EUR aus der Bundesförderung stehen für die Finanzierung des Bereichs der Unter-Dreijährigen zur Verfügung.
Die zukünftige Kindertagesstätte, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum nun abzubrechenden Altgebäude errichtet wird, ist ein klarer und funktionaler Bau. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs im Sommer letzten Jahres konnten die Ideen des Architekturbüros Reith & Wehner alle Sachverständige überzeugen. Die energieeinsparende Gebäudekubatur sowie eine entsprechende Materialverwendung soll eine günstige Unterhaltung gewährleisten und dem Umweltschutz
Rechnung tragen.
Die Kindertagesstätte, die in Trägerschaft der Pfarrgemeinde St. Blasius geführt werden soll, wird auf dem Gelände der Stadtpfarrei Fulda gebaut. Das Grundstück hat die Stadt Fulda im Erbbaurecht von der Stadtpfarrei „erworben“ und diese gemeinsame Handlungsweise war Grundstein für den raschen Neubau.
Im Zuge der Neuerrichtung wurde auch die Zuwegung neu angegangen. Die bereits erstellte Trasse zum zukünftigen neuen Kindergarten stellt auch eine Neuordnung und Verbesserung der Lehrerparkplätze für die nahe Heinrich-von-Bibra-Schule dar. Stadtpfarrer Reith dankte – im Hintergrund der unbedingten Erfordernis des Neubaus – den Beteiligten und Entscheidern bei der Stadt Fulda. „Sie machen uns glücklich und hier spreche ich auch für die Leiterin, Simone Haschke“, so der katholische Geistliche.
Neues Zuhause im „Kinderwohnheim“
Mit dem Baubeginn wird das vorhandene Altgebäude zunächst fachgerecht abgebrochen, so dass dann mit dem Neubau begonnen werden kann. In der Übergangsphase fanden die Kinder ein neues „Zuhause“. Im nahe gelegenen Schwesternwohnheim des Klinikums Fulda bezogen die Kleinen ein neues „Kinderwohnheim“ im Erdgeschoss. Neben bunten Farben hielt somit auch junges Leben in dieses Gebäude Einzug. Simone Haschke, Leiterin der Kindertagesstätte, ist mit der Übergangslösung sehr zufrieden. „Wir haben hier alles und fühlen uns richtig wohl – dennoch erwarten wir sehnlichst das neue Gebäude.“ Der Bezug der neuen Räumlichkeiten ist für Ende 2010 geplant. (hm)