Written by 4:55 Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft

Das Handwerk bietet eine Vielfalt an Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten

Fulda. Auf dem Stand mit der Nr. 59 ist die Kreishandwerkerschaft Fulda zu finden, die dort zahlreiche Ausbildungsberufe vorstellen wird. Und bei vielen Berufen können die Besucher sogar selber Hand anlegen und mal ihr handwerkliches Geschick testen. Bei den Friseuren beispielsweise kann man an Übungsköpfen selber das Haarstylen ausprobieren. Die Maler laden ein, den Pinsel in die Hand zu nehmen oder Spachteltechniken auszuprobieren. Das Bauhandwerk informiert über die verschiedenen Ausbildungsberufe wie den Hochbau- oder Tiefbaufacharbeiter, Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Estrichleger oder Fliesenleger. Mit dabei sind auch die Dachdecker und Zimmerer, die ebenfalls das praktische Arbeiten zeigen werden. Wer den Werkstoff Holz liebt, sollte neben den Zimmerern auch die Schreiner oder Tischler aufsuchen.

Die Sanitär- und Heizungsbranche informiert über den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Dieser Ausbildungsberufe ist aus der Zusammenfassung der beiden ehemaligen Ausbildungsberufen Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hervorgegangen. Wer sich für Fahrzeuge interessiert, sollte Informationen über den Kraftfahrzeugmechnatroniker, über den Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker oder über den Fahrzeuglackierer einholen. Spannend geht es auch bei der Elektro-Innung zu. Angehende Elektroniker können hier kleine Experimente mit Strom durchführen. Wer es lieber stahlhart mag, der ist bei den Metallbauern gut aufgehoben. Dort kann man sich über die Tätigkeiten des Metallbauers oder des Feinwerkmechanikers informieren.

Neben Informationen über einzelne Ausbildungsberufe stellt die Kreishandwerkerschaft auch ihren Online-Bewerbungsmanager (www.tooldu.de) vor. Hier kann man Online seine individuelle Bewerbungshomepage erstellen und freie Ausbildungsstellen abfragen. Vor Ort sind außerdem Mitarbeiter der Ausbildungsplatzoffensive (www.ausbildungsplatzoffensive.de), die für alle Fragen rund um die Ausbildung zur Verfügung stehen und gerne auch Tipps für die richtige Bewerbung geben.

Die Ausbildungsoffensive bietet für die Jugendlichen folgende Leistungen an:

• Ausbildungsberatung: Informationen über mögliche Ausbildungsberufe.
• Informationen über freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze.
• Suche nach geeigneten Ausbildungsbetrieben: Schüler können in der Kreishandwerker-schaft ihre Bewerbungsunterlagen abgeben. Das Team der Ausbildungsplatzoffensive übernimmt die Stellensuche.
• Unterstützung während der Ausbildung, wenn es zu Problemen kommt.
• Karriereplanung: Informationen über berufliche Perspektiven nach der Ausbildung.

Das Handwerk sucht händeringend Fachkräfte

Im Handwerk nehmen die Nachwuchssorgen zu. So konnten im letzten Jahr ca. 10.000 Ausbil-dungsplätze nicht besetzt werden, und in 2010 wird diese nicht anders werden. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Berufsaussichten im Handwerk gut bis sehr gut sind. Denn wenn demnächst die geburtenstarken Jahrgänge der 50er und 60er Jahre aus dem Erwerbsleben ausscheiden und zunehmend geburtenschwächere Jahrgänge nachrücken, wird die erwerbsfähige Bevölkerung deutlich abnehmen. Man rechnet damit, dass bereits in 2020 mehr als 2,5 Millionen Fachkräfte fehlen werden.

Die Kreishandwerkerschaft, die die Interessen von über 1.000 Innungsfachbetrieben vertritt, muss dem entgegenwirken. Deshalb setzt das Handwerk in Fulda auf den Dialog mit Schulen, Lehrern, Schülern und Eltern und auf frühzeitige Information und Berufsorientierung. Schon seit längerem führt die Kreishandwerkerschaft an den Schulen den Tag des Handwerks durch. Schülerinnen und Schüler sollen schon frühzeitig möglichst viele Berufe ganz praktisch ausprobieren, was ganz nebenbei auch die Motivation der Schüler zum Lernen verbessern soll. Deshalb wurde in Kooperation zwischen Handwerk und Schulen jetzt der so genannte Fahrplan der Berufsorientierung entwickelt, der bereits in der siebten Klasse beginnt. Mittels einen ganzen Bündels aufeinander abgestimmter Schnuppertage und freiwilliger Ferienpraktika wird den Schülerinnen und Schülern praktische Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe vermittelt. Jugendliche, die ganz praktisch mal den Holzbedarf für einen Tisch oder einen Schrank errechnen müssen, werden in der Schule bei Geometrie und Mathematik mit einer ganz anderen Motivation und Aufmerksamkeit bei der Sache sein.

Die Nachwuchsprobleme im Handwerk können auf Dauer nur gelöst werden, wenn sich das Handwerk und die Schulen intensiv miteinander verzahnen und einen ständigen Dialog miteinander führen. In Fulda sind wir diesbezüglich auf einem sehr guten Weg und sicherlich weiter, als die meisten anderen Regionen. Die Bildungsmesse wird von der Kreishandwerkerschaft als einen entscheidenden Beitrag dazu angesehen.

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close