Written by 5:36 Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung

Archäologie ist in Fulda populär

100107_ArchäologieFulda. Viel wertvolles Kulturgut ginge verloren, wenn es sie nicht gebe: Archäologen. Insbesondere bei der „Rettung historischer  Fundplätze ist der Beitrag kommunaler Archäologen unglaublich wichtig“, unterstreicht Sprecher Jens May die Notwendigkeit ihrer Arbeit. In Wiesbaden erkunden Archäologen zur Zeit das Areal eines ehemaligen Römerlagers samt angrenzenden Gutshof. 

In Zukunft sollen auf dem Gelände 300 amerikanische Familien wohnen, die vom ehemaligen US-Hauptquartier in Heidelberg in die hessische Landeshauptstadt umziehen.  Im Sommer vergangenen Jahres sorgte Fuldas Stadt und Kreisarchäologe Dr. Frank Verse für Furore, indem er ein bronzezeitliches Grab im Stadtteil Trätzhof öffnete, es erschloss und so wissenschaftlich dokumentieren konnte. Jetzt trafen  sich die Mitglieder  der “Kommission Kommunale Archäologie” auf ihrer 19. Sitzung zum Gedanken- und Meinungsaustausch zwischen Landes- und Kommunalarchäologie in Fulda.

Verse ist Aushängeschild

Spezielle Themen beim aktuellen Treffen waren der “Umgang mit Grabungsdokumentationen und Funden”, “Öffentlichkeitsarbeit” sowie “Informationen zur Situation der Archäologie in den verschiedenen Bundesländern, speziell in Hessen”. May bedauerte zu Beginn, dass gerade die Archäologie unter Personalabbau zu leiden habe. Fuldas Oberbürgermeister und Kulturdezernent Gerhard Möller verwies im Gegenzug auf den hohen Stellenwert, den die Archäologie in der Domstadt genieße.

Sie sei in der Öffentlichkeit „sehr populär“ und habe in Dr. Verse ein Aushängeschild. Mit ihm hätten Stadt und Kreis die seit dem Tod seines Vorgängers Dr. Mathias Müller lange vakante Stelle wieder mit einem allseits geschätzten Experten besetzen können. „Wir sind glücklich, dass er zu uns gekommen ist.“ Welche Rolle die Archäologie für Fulda spielt, belegte Möller mit einem Hinweis auf die für die Großbaustelle Universitätsplatz notwendigen Grabungen auf dem Gelände der Dalbergschule.

100107_Archäologie2 100107_Archäologie3Im Erdreich unter dem Schulhof tauchten die Grundmauern eines der Türme und der Graben der ursprünglichen mittelalterlichen Stadtbefestigung Fuldas auf. Auch die Grabungsstelle am Trätzhof sei auf großes öffentliches Interesse gestoßen.

Archäologen vor Ort

Wie zuvor auch schon May hob Dr. Vera Rupp, die die Grüße von Landesarchäologe Professor Egon Schallmayer überbrachte, die Bedeutung von Stadt- und Kreisarchäologen hervor. „Sie sind unmittelbar vor Ort.“ Für die Bezirksarchäologen bestehe das Problem darin, „keinen Zugriff auf die Bauakten zu haben.“

„Wir sind auch nicht in die Genehmigungsverfahren integriert“, sagte Rupp. Darum sei es gut, einen Kreisarchäologen zu haben. Diese Funktion gibt es erst seit 1988 in Hessen. Damals sind die ersten Kreisarchäologen eingestellt worden. Vera Rupp selbst begleitete in dieser Funktion die Archäologie 15 Jahre lang im Wetterau-Kreis. (mb)

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close