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Hochgeschwindigkeits-DSL für unterversorgte Orte im Fuldaer Südwesten Einsatz von VDSL2-Technik im ländlichen Raum

Fulda. Nach intensiven Bemühungen können das Regionalforum Fulda Südwest e.V. und die sechs betroffenen Kommunen im Südwesten des Landkreises Fulda Erfreuliches vermelden: Die „weißen Flecken“ von bisher mit Internet unterversorgten Orten werden im nächsten Jahr zu 100 % verschwunden sein, und das mit einer technologisch hochwertigen und zukunftssicheren Lösung, die sich der VDSL2-Technik, bedient. VDSL2 ist als Breitbandtechnik besonders leistungsfähig und wird derzeit meist nur in Ballungsräumen eingesetzt.

Für die Umsetzung favorisieren die Kommunen den Breitbandanbieter MegaAccess aus dem Hochtaunuskreis. MegaAccess hat sich auf den Breitbandausbau ländlicher Räume spezialisiert und betreibt in Hessen bereits in zahlreichen Gemeinden leistungsstarke Breitbandnetze. Kurz vor Weihnachten haben die Bürgermeister aus Eichenzell, Flieden, Großenlüder, Hosenfeld, Kalbach und Neuhof die Verträge unterschrieben. Nun beginnt die Feinplanung. Der Ausbau soll zum 31.07.2010 abgeschlossen sein.

„Ich bin überzeugt, dass die Bürger unserer Gemeinden das Angebot nutzen werden. Nicht nur für die ortsansässigen Gewerbetreibenden, sondern auch für die Familien mit schulpflichtigen Kindern ist ein schneller Internetzugang äußerst wichtig“, freut sich Bruno Block, Bürgermeister von Hosenfeld und Vorsitzender des Regionalforums.

„Gerade in der sehr angespannten Haushaltssituation haben die Kommunen eigentlich nicht die Möglichkeit Vorhaben dieser Art zu finanzieren“, so der Regionalmanager Florian Hütsch. „Daher bin ich froh, dass wir dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Hessischen Wirtschaftsministerium, der HessenAgentur und der WiBank an die entsprechenden Zuschüssen aus dem GAK- Topf gelangt sind.“

„Mit der eingesetzten Technik haben die Orte auf lange Sicht die infrastrukturelle Lücke zu den gut versorgten Ballungsräumen geschlossen“, weiß der Geschäftsführer des Regionalforums Stephan Büttner. „Neben dem schnellen Internet wird auch das Telefonieren mit in das Angebot von MegaAccess aufgenommen, sodass die Endkunden alles aus einer Hand erhalten können.“

„Ich denke auch, dass unser technisches Konzept hinsichtlich Leistung, Kosten-Nutzen-Verhältnis und Abdeckungsgrad im ländlichen Raum keinen Vergleich zu scheuen braucht“, so Klaus Landefeld, Geschäftsführer von MegaAccess. „Im Übrigen sind wir ein Breitbandbetreiber, bei dem die Endkunden zu bezahlbaren Tarifen echtes Breitband-Internet nutzen können.

Vielleicht ein paar Erläuterungen für Nichttechniker zu unserem Vorgehen. Kern unserer Technik und unseres Netzes ist es die Bandbreite möglichst nah an den Kunden heranzubringen. Dafür kommen im Ausbaugebiet von Beginn an kabelgebundene Anschlüsse für die Kunden zum Einsatz. Dafür bauen wir an den Kabelverzweigern (die grauen Kästen an der Straßenecke) der Deutschen Telekom, sogenannte Outdoor-DSLAMs auf.

Für diese aktive Technik setzen wir die modernsten am Markt verfügbaren Geräte ein. Konkret installieren wir neben den Kabelverzweigern der Deutschen Telekom unsere Outdoor-DSLAMs in Gehäusen und verbinden beides miteinander. Nahe dieser Gehäuse haben wir Empfangsantennen, die per Richtfunk zielgenau angefunkt werden. Die Empfangsantennen sind kleiner als zum Beispiel Fernsehsatellitenschüsseln.

Vom Kabelverzweiger aus werden die Endkunden über das bereits vorhandene Telefon-Kabel versorgt. Statt dem bisherigen ISDN- oder DSL„light“-Anschluss mit weniger als 1000 kBit/s kann der Kunde bei uns bis zu VDSL 16000 empfangen, und zwar symmetrisch. Das alles im Umkreis von bis zu 700 m um den KVZ herum, was die Masse der Anschlüsse betrifft. Von der installierten Technik her ist künftig noch deutlich mehr Leistung möglich, das werden wir entwickeln.“

„Hat sich der Betrieb des Breitbandnetzes wirtschaftlich gefestigt, wird in einer weiteren Ausbaustufe sogar die Ansteuerung der DSLAM-Gehäuse über Richtfunk durch eine kabelgebundene Lösung ersetzt werden, wobei die Richtfunkansteuerung zuerst bedeutend kostengünstiger ist“ ergänzt Theresa Kluck, Projektleiterin von MegaAccess.

„Es war sicher von Vorteil“, so Hütsch, „dass die Kommunen das Projekt gemeinsam angegangen sind. Daher konnte durch auftretende Synergieeffekte eine bessere Lösung gefunden werden.“  Dem bevorstehenden Breitbandausbau gehen Vorarbeiten unter dem Regionalforum Fulda Südwest  voraus, das die beteiligten Kommunen bei diesem Vorhaben begleitet. Begonnen hat das gemeinsame Bemühen damit, dass das Regionalforum eine flächendeckende DSL-Bedarfserhebung durchführte.

Dabei war von Anfang an klar, dass ein solches Projekt nur durch ein gemeinsames Vorgehen möglichst vieler Kommunen im Zuge eines flächendeckenden DSL-Breitbandausbaus sinnvoll ist. Hier haben sich insbesondere die vom Land Hessen vorgegebenen Förderrichtlinien als praxis- und zielorientiert im Sinne einer möglichst zeitnahen Umsetzung herausgestellt.

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