Fulda (mb). Gleich zweimal stand der Europäische Gedanke im Mittelpunkt des Interesses im Fuldaer Stadtschloss. Schülerinnen und Schüler erhielten Anerkennungspreise für ihre Aufsätze rund ums Thema Europa. Als „außerordentliche Geste“ würdigte Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller bei einem anschließenden abendlichen Empfang im Grünen Zimmer den Besuch des Europa-Abgeordneten Thomas Mann zur feierlichen Übergabe der Europa Nadel in Gold an den Geschäftsführer des Europa Union Kreisverbands Fulda/Hünfeld Günther Uhl sowie an den langjährigen Kassenwart des Verbands, Richard Kreß.
60 Jahre Europa Union
Die Europa Union gilt als die größte europapolitische Bürgerinitiative mit über 16.000 Mitgliedern. Sie besteht seit 60 Jahren. Zusammengefunden habe man sich nun, wie Kreisverbandsvorsitzender Stefan Büttner betonte, um Richard Kreß als langjährigen Kassenwart und Günther Uhl als Geschäftsführer zu würdigen.
Seit 1981 ist Kreß Mitglied in der Europa Union. Von 1999 bis zur letzten Mitgliederversammlung war er Kassenwart. Sehr gewissenhaft habe er sein Amt ausgeübt, betonte Büttner. Über viele Jahre habe er den Kreisverband nach außen auf zahlreichen Versammlungen vertreten. Auf der Mitgliederversammlung sei deshalb entschieden worden, Richard Kreß wie auch Günter Uhl mit der Ehrennadel in Gold auszuzeichnen.
22 Jahre lang ist Günter Uhl Mitglied in der Europa Union. Seit 2000 liegt die Geschäftsführung des Verbandes in seinen Händen, wie schon zuvor in den 90er Jahren. Für die Zukunft hofft Büttner , dass Uhl noch viele Jahre dieses Amt ausüben wird. In seinen Händen habe die schwierige Aufgabe der beiden Kreisverbände Fulda und Hünfeld Fuldaer Land gelegen, die am 24. September erfolgte.
Alles gut
Viel Lob überbrachte der Europa-Abgeordnete Thomas Mann, der Hessen Brüssel und Straßburg vertritt. „Bei Euch läuft alles gut. Osthessen und Brüssel haben eine innige Beziehung“, betonte der Christdemokrat. Bezogen auf die beiden geehrten Mitglieder machte Mann deutlich, dass die Arbeit des Verbands von Persönlichkeiten wie ihnen lebe. Kreß und Uhl wirken seit Jahrzehnte mit. „Nachhaltigkeit und mit dem Herzen dabei sein, das ist es, was uns trägt“, sagte Mann. Beide hätten dies hervorragend bewiesen.
EU braucht Juncker
Männer wie den Luxemburger Premier Minister Jean Claude Juncker brauche die EU ganz besonders. Ihn hätte sich Mann als Präsidenten gewünscht. Erster ständiger EU-Präsident ist jedoch der 62jährige belgische Premierminister Herman Van Rompuy geworden. Als erste Außenministerin wurde die bisherige britische EU-Handelskommissarin Catherine Ashton nominiert. Positiv äußerte sich Mann zum Vertrag von Lissabon. Er habe den EU Parlamentariern 40 weitere Rechte beschert.
Eine europäische Außen- und Sicherheitspolitik sei ebenfalls eine schon lange formulierte Grundidee, die nun mit der Wahl Rompuys und Ashtons Konturen erhält.