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Pastor Paul Verheijen feiert 25-jähriges Priesterjubiläum

091208_PastorFulda. „Seit vielen Jahren feiert der Dokkumer Pastor Paul Verheijen das Bonifatiusfest auf dem Fuldaer Domplatz mit. Er ist ein gern gesehener und angesehener Gast in Fulda. Er hat einen wesentlichen Anteil daran, daß es im Bonifatiusjahr 2004 auch gemeinsame Veranstaltungen von Dokkum und Fulda gegeben hat.“ Dies betonte Prof. Dieter Wagner (Künzell), 2004 Koordinator des Bonifatiusjubiläums in Fulda und seither mit Verheijen befreundet. Am 13. Dezember feiert dieser in der Dokkumer Bonifatiuskirche sein Silbernes Priesterjubiläum.

Paul Verheijen wurde am 13. Mai 1951 in Zwolle (Niederlande) geboren. Nachdem er 1969 die Mittelschule am Thomas-à-Kempis-Lyceum erfolgreich absolviert hatte, immatrikulierte er sich an der „Sozial Akademie“ in Groningen, um Sozialarbeiter zu werden. Verheijen wollte sich vor allem für junge Menschen einsetzen, die in einem sozial schwierigen familiären Umfeld oder in Kinderheimen lebten. Nach seinem Diplom stellte ihn die Provinz Friesland als „Wohlfahrtsarbeiter im Kinderschutz“ ein.

Diese äußerst schwierige Tätigkeit in den sozialen Brennpunkten Frieslands hat Paul Verheijen nachhaltig geprägt. Erst durch die Studentenseelsorge in Leeuwarden kam Verheijen in Kontakt zu einer theologischen Schule. Diese war von niederländischen Bischöfen vor allem für Lehrer und Sozialarbeiter eingerichtet worden, damit diese den jungen Menschen über die sozialpädagogische Professionalität hinaus auch geistliche Begleitung und Hilfen geben könnten.

Während dieses vierjährigen „Teilzeit-Studiums“ („part-time-Studium“), das neben dem Beruf absolviert wurde, erinnerte sich Paul Verheijen an einen Jugendtraum, wie er Prof. Wagner mitteilte: „Zwölf Jahre war ich alt, da träumte ich davon, Priester zu werden. Meine Eltern, denen ich davon erzählte, entschieden, ich solle er einmal die Mittelschule beenden. Meine Eltern waren vernünftiger als ihr Sohn.“

1978 begann Paul Verheijen sein theologisches Studium an der „Agogisch Theologische Opleiding“ (ATO), das er 1982 mit einer Arbeit über Liturgie und Widerstand erfolgreich abschloß. Paul Verheijen bat nunmehr den damaligen Bischof von Groningen ihn zum Priester zu weihen. Doch Bischof Möller schien Paul Verheijen nicht so recht zu trauen. Pastor Verheijen erzählt dies schmunzelnd so: „Die ATO war eine linksorientierte theologische Schule. Das war natürlich auch Bischof Möller bekannt.

Für mich völlig unerwartet erklärte der Bischof: ‚Paul, Du wirst erst einmal für ein Jahr noch Rom gehen. Dann sehen wir weiter.‘ Obwohl es offiziell so nie formuliert worden ist, hatte ich den Eindruck, der Bischof wollte durch diese Maßnahme sicher gehen, daß ich mich auf der Mitte des Weges der römischen Kirche bewege.“ Da Paul Verheijen damals noch kein Italienisch sprach, studierte er am Angelicum, der Universität der Dominikaner, weil diese Universität auch eine englischsprachige Abteilung hatte.

Während des „Akademischen Jahres“ in Rom lernte Verheijen auch die geistliche Laiengemeinschaft von Sant’ Egidio kennen. Die Auseinandersetzung mit der Bibel und das Hören auf das Wort Gottes, das Gebet, die Weitergabe des Evangeliums, die Freundschaft mit den Armen, die Ökumene, den interreligiösen Dialog und den Einsatz für Frieden und Menschenrechte ist das zentrale Anliegen dieser 1968 gegründeten Gemeinschaft. Daß der ehemalige Sozialarbeiter und der angehende Priester in Sant’ Egidio seine spirituelle Mitte gefunden hat, wundert nicht. „Paul Verheijen ist immer dort zu finden, wo Freundschaft mit den Armen gelebt werden muß“, unterstreicht Prof. Wagner.

1983 beendete Verheijen sein Studium in Rom und wurde auf Wunsch von Bischof Möller in Beilen (Niederlande) als Pastoralreferent eingesetzt. Zu diesem Ort gehörten drei Pfarrgemeinden, die von zwei älteren Priestern seelsorglich betreut wurden. Paul Verheijen wurde sodann im Juni 1984 in Hoogeveen zum Diakon geweiht, und am 8. Dezember empfing er von Bischof Müller in Meppel (Niederlanden) die Priesterweihe. Seine Primiz feierte Verheijen in Beilen. Hier wirkte er dann auch zwei Jahre als Seelsorger. Nach einer weiteren pastoralen Zwischenstation wurde Paul Verheijen 1996 Pastor in der niederländischen Bonifatiusstadt Dokkum. Seit 2000 verbindet ihn eine intensive Freundschaft mit Fulda. (bpf)

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