Fulda. Im Juni 2008 besiegelten Bürgermeister Jochen Vogel und Dipl.-Ing. Günter Bury, Vorstand der Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft (ÜWAG), den neuen Konzessionsvertrag für die Gemeinde Motten. Mitte November 2009 schloss das Fuldaer Unternehmen die Verhandlungen zur Netzübernahme mit dem bisherigen Konzessionsinhaber E.ON Bayern AG erfolgreich ab. Derzeit werden die letzten Vorkehrungen getroffen, um das Mottener Stromnetz ab dem 1. Januar 2010 mit einem Ringschluss in das Verteilungsnetz der ÜWAG einzubinden.
Der Mottener Gemeinderat hatte nach der Ausschreibung des Vertrags entschieden, dass die Konzession, also das Leitungsrecht für die Stromversorgung, ab 1. Januar 2010 an das führende osthessische Energieversorgungsunternehmen übergeht. Die Verhandlungen mit dem bisherigen Konzessionsinhaber E.ON Bayern AG wurden erfolgreich abgeschlossen, sodass die ÜWAG dann Eigentümerin aller technischen Anlagen wie Leitungen und Trafostationen ist. Damit steht der Übernahme der Verantwortung für das Stromverteilungsnetz in dem staatlich anerkannten Erholungsort im Biosphärenreservat Rhön mit seinen Ortsteilen Motten, Speicherz und Kothen durch die ÜWAG nun nichts mehr im Wege.
Die ÜWAG-Tochtergesellschaft ÜWAG Netz GmbH ist ab 1. Januar 2010 Netzbetreiber für die Gemeinde Motten. Aktuell wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das Mottener Stromnetz mit einem Ringschluss an zwei Stellen in das Verteilungsnetz der ÜWAG einzubinden. Dadurch wird es künftig möglich sein, im Falle eines Fehlers auf einer Zuleitung die Stromversorgung über die zweite Einspeisung schnell wiederherzustellen und betriebsnotwendige Arbeiten im Stromnetz ohne Stromabschaltungen durchführen zu können. Auf diese Weise wird das Mottener Stromnetz noch zuverlässiger und das Risiko eines Ausfalls minimiert.
„Ausschlaggebend war für uns, dass die ÜWAG unserer Gemeinde mehr Zuverlässigkeit in der Stromversorgung bietet“, hatte Mottens Bürgermeister Jochen Vogel die Entscheidung begründet, den Vertrag mit der ÜWAG abzuschließen. Besonders positiv wertet Bürgermeister Vogel zudem, dass das Servicecenter Netz Ost der ÜWAG in Hettenhausen seinen Sitz praktisch vor der Mottener Haustür hat: „Das bedeutet kontinuierliche Betreuung und rasche Unterstützung im Fall der Fälle.“ Und ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury fasst den Nutzen des neuen Vertrags für Motten so zusammen: „Motten grenzt in zentraler Lage an das Netzgebiet der ÜWAG. So ergeben sich hier Synergieeffekte zum deutlichen Vorteil der Gemeinde.“
Der Konzessionsvertrag ist ein privater Vertrag zwischen einer Gemeinde und einem Versorgungsunternehmen. Er gewährt dem Unternehmen das Recht zum Betrieb und zur Errichtung von Leitungen auf Gemeindegebiet (Wegerecht). Die Gemeinde erhält dafür eine Konzessionsabgabe, deren Höhe in der Konzessionsabgabenverordnung gesetzlich geregelt ist.