Fulda. Eine gut funktionierende Straßenbeleuchtung sorgt für Licht und Sicherheit – vorausgesetzt alle Masten stehen stabil genug, um auch stürmische Zeiten gut zu überstehen. Deshalb testet die ÜWAG regelmäßig die Standsicherheit der rund 28.000 Straßenbeleuchtungsanlagen in der Region. Das rollende Prüflabor in Form eines kleinen Raupenfahrzeugs mit Spezialausrüstung ist derzeit in der Stadt und im Landkreis Fulda, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie im Main-Kinzig-Kreis unterwegs und rückt den Straßenlaternen mit dem sogenannten „Biegemomentverfahren“ zu Leibe.
Straßenbeleuchtungsmasten sind im Laufe der Zeit enormen Belastungen ausgesetzt: Witterungseinflüsse, Streusalz, Vandalismus oder Hunde, die die Laternen zur Revier-Markierung nutzen, setzen auf Dauer auch dem stärksten Mast zu. Die Folge sind Rostschäden, die im schlimmsten Fall die Stabilität der Beleuchtungsanlage gefährden. Besonders tückisch: Häufig tritt die Korrosion am Mastfuß unmittelbar unter der Erdoberfläche auf.
„Mit bloßem Auge ist deshalb kaum zu erkennen, ob ein Mast noch sicher steht oder schon geschädigt ist“, erklärt Straßenbeleuchtungs-Experte Bernhard Stein vom ÜWAG-Tochterunternehmen SynEnergie GmbH. „Wir haben deshalb ein strenges Prüfkonzept entwickelt und nutzen modernste Technik, um die Stabilität der Beleuchtungsanlagen zu gewährleisten“, so Bernhard Stein.
Bei der Prüfung setzt die SynEnergie GmbH auf das sogenannte Biegemomentverfahren und arbeitet dabei exklusiv mit dem Fachunternehmen Roch Services GmbH zusammen. Ein Spezialfahrzeug mit Greifarm drückt und zieht aus verschiedenen Richtungen an den Masten. So werden Kräfte simuliert, die beispielsweise bei einem starken Sturm auf die Beleuchtungsanlagen einwirken. Empfindliche Messgeräte erfassen, wie sich der Mast unter der Belastung verhält: Gibt er zu leicht nach, oder federt er nicht ausreichend zurück, muss er ausgetauscht oder das Fundament erneuert werden.
„Schadhafte Maste sind aber eher die Ausnahme“, erläutert Bernhard Stein. „In den meisten Fällen gibt es keine Beanstandungen und die Masten erhalten eine Standsicherheits-Garantie von weiteren sechs Jahren.“ Dadurch ist das Prüfverfahren der Kooperationspartner SynEnergie GmbH und Roch Services GmbH nicht nur besonders zuverlässig, sondern auch viel wirtschaftlicher als die Alternative: der präventive Austausch von Masten nach einer bestimmten Standzeit.
Sollte bei der Prüfung aber doch einmal ein „Wackelkandidat“ auftauchen, kümmern sich die Mitarbeiter der vier Service Center Netz der ÜWAG um den sofortigen Austausch – bei Bedarf steht innerhalb kurzer Zeit ein neuer Mast an Ort und Stelle.
Deutschlandweit verfügt nur eine Handvoll Spezialunternehmen über die Erfahrung und das Know-how zur Durchführung der professionellen Mastprüfung. Die SynEnergie GmbH prüft für ihre Kunden in der Region und darüber hinaus aber nicht nur Straßenbeleuchtungsanlagen, sondern auch Flutlichtmasten oder Ampelanlagen. „Am Ende rechnet sich das immer“, meint Bernhard Stein. Schließlich könne man beim Thema Standsicherheit keine Kompromisse eingehen.