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Träger von Atemschutzgeräten übten im „Fire House“ auf dem Feuerwehrstützpunkt Fulda-Nord den Ernstfall

091019_FeuerwehrFulda. Zögerlich öffnet sich die Tür. Zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten tasten sich vor in die Dunkelheit der Übungsstrecke. „Ihr müsst schneller machen, es brennt!“, tönt es aus einem verborgenen Lautsprecher. Plötzlich züngeln Flammen an der Decke entlang. Gleich neben der Treppe, die die beiden Männer eben noch herabgestiegen sind, stehen zwei Gasflaschen. Auch sie sind von Flammen eingehüllt.

Die Anzeige im Überwachungsraum der Simulationsanlage zeigt bei dem nachgestellten Deckenbrand in einem Lagerraum Temperaturen von mehr als 100 Grad. Weitaus höher liegen die Grade bei den Gasflaschen, die eingehüllt sind von einem gelb-violetten Feuerschein. Ein kräftiger Wasserguss aus dem Strahlrohr löscht die Flammen. Die Simulation in der Übungsstrecke auf dem Gelände des Feuerwehrstützpunkts Fulda-Nord ist vorbei.

Rund 610 Trainingsplätze stehen den Feuerwehren in Stadt und Region in der mobilen Brandschutzübungsanlage zwei Wochen lang zur Verfügung. Alleine hundert Atemschutzgeräteträger aus Fulda selbst nutzen die Gelegenheit, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Denn reale Brandeinsätze bringen die Frauen und Männer der Feuerwehr immer wieder in gefährliche Situationen. Temperaturen von weit über 700 Grad und mehr bergen Gefahren für Leben und Gesundheit.

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„Kleinste Fehler können schwerwiegende Folgen haben“, sagt Brandschutzamtsleiter Thomas Hinz. Das Hessische Innenministerium hat deshalb die mobile Brandsimulationsanlage “Fire House“ auch in Fuldaer Feuerwehren zum Lernen, Üben und Trainieren bereitgestellt Diese Hilfe ist wichtig. „Nur so“, betont Hinz, „können unsere Feuerwehrfrauen und -männer ihre Einsätze erfolgreich abschließen und schadlos überstehen“.

Um die Gefahren so realistisch wie möglich darzustellen, können die verschiedensten Brandszenarien wie Keller, Büro oder Wohnungsbrände nachgestellt werden. Aufgrund der Technik können im Inneren des „Fire House“ Temperaturen bis zu 700 Grad erreicht werden. Nicht nur Brände selbst, sondern auch so genannte „Flash- Over“ (Durchzündung), der Einsatz im verrauchten Innenraum oder die Rettung von Opfern aus Gefahrenzonen sind in der mobilen Anlage problemlos möglich.

„Dabei gehen unsere Einsatzkräfte oft an die Grenzen psychischer und physischer Belastung, eine unschätzbare Erfahrung“, ergänzt Werner Greve vom Fuldaer Brandschutzamt. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch das Briefing vor der Übung und die anschließende Nachbereitung. „Denn nur so können alle aus den gemachten Fehlern lernen“.

Zwar war es für Fuldas OB und Brandschutzdezernent Gerhard Möller nicht das erste Mal, dass er eine solche Atemschutzübung im „Praxistest“ mitverfolgt hat, „dennoch bin ich immer wieder beeindruckt, welche vielfältigen Möglichkeiten die Technik bietet und wie gut unsere Feuerwehrfrauen und –männer auf solche Einsätze vorbereitet sind.“ „Kontinuierliches Training“ und „realitätsnahes Üben“ sind unerlässlich, betont Möller, der im Kontrollraum des „Fire House“ einen Übungsdurchlauf nur getrennt durch eine Scheibe miterlebt. (mb)

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