Bad Kissingen / München. Insgesamt 108 Kommunen, Vereine und Initiativen hatten in diesem Jahr ihre Projekte zum bayerischen Agenda-Wettbewerb „Gemeinsam für Klimaschutz“ eingereicht. Nur 15 von ihnen, davon das „Projekt Wärmebildkamera“ der Bund Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen, wurden prämiiert. In der Kategorie „Einzelprojekte für den Klimaschutz“ konnten die Bad Kissinger den mit 3 000 Euro dotierten 2. Preis aus den Händen des bayerischen Staatsministers für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus Söder, entgegennehmen.
Zielgruppe des Wettbewerbs waren Kommunen, Vereine, Verbände, kirchliche Einrichtungen, ähnliche gemeinnützige juristische Personen sowie Akteure, die in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung tätig sind. Prämiert wurden begonnene, bereits abgeschlossene oder geplante Projekte in den Kategorien „Ganzheitliche Energie- und Klimaschutzkonzepte“, „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und „Einzelprojekte für den Klimaschutz“.
Das Preisgeld von insgesamt 36 000 Euro verteilt sich auf die 15 Einzelpreise. Die Jury, bestehend aus Vertretern von Städte- und Gemeindetag, Umweltbeauftragten der Kirchen, Vertretern des Landesamts für Umwelt, Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung sowie eines Vertreters des Nationalkomitees zur UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“, wählte die eingereichten Projekte aus.
„Bayerns Bürger zeigen Einsatz für den Klimaschutz. Das beweisen die große Zahl und das hohe Niveau der Projekte im Agenda-Wettbewerb“, betonte Bayerns Umweltminister, Dr. Markus Söder, während der Auszeichnung der Preisträger. Klimaschutz sei eine Gemeinschaftsaufgabe. Kommunen, Vereinen, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen vor Ort komme dabei eine Schlüsselfunktion zu.
Die unterschiedlichen Projekte zeigen laut Söder die Kreativität der Gemeinden und ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz. So würden in der Gemeinde Wildpoldsried im Landkreis Oberallgäu (1. Preis, Kategorie 1), bereits rund 85 Prozent des Stroms regenerativ erzeugt. Die Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz in Bayern e.V. habe mit kostengünstigen Wärmebildaufnahmen von Wohnhäusern ein sinnvolles und erfolgreiches Projekt ins Leben gerufen, um Hausbesitzer zu motivieren, in Richtung Wärmedämmung aktiv zu werden, hob der Minister hervor.
Zusätzlich zum Thema Klimaschutz würden die Hausbesitzer zu Förderprogrammen informiert. Die preisgünstige Ausgestaltung der Wärmebildaufnahmen führe zu einer sehr großen Nachfrage unter den Hausbesitzern. „Wir haben diesen Preis stellvertretend für unsere Kameraleute entgegen genommen, denn ohne sie könnte unser Projekt ,Wärmebildkamera‘ nie so erfolgreich sein“, betont der stellvertretende Vorsitzende der Bund Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen, Franz Zang. Im vergangenen Jahr sei das Projekt von 20 Fotografen unterstützt worden; in diesem Jahr seien es 25.
„Wir sind aber auf der Suche nach weiteren Kameraleuten, denn wir erwarten erneut eine große Resonanz auf unser Angebot“, hebt Zang hervor. „Wir freuen uns über jeden, der bereit ist, sich ausbilden zu lassen und gegen Erstattung der Fahrtkosten die Wärmebildaufnahmen anzufertigen“, ergänzt er. Der Zeitaufwand pro Haus betrage erfahrungsgemäß rund eine Stunde. Die neue Heizperiode sei nunmehr im Anmarsch und damit die neue Projektphase. Interessierte können sich unter Telefon (09 71) 7 85 34Â 42 oder im Internet auf der Seite des Bund Naturschutzes, Kreisgruppe Bad Kissingen, Projekt „Wärmebildkamera“ unter www.bn-badkissingen.de melden.
Mit dem verliehenen 2. Preis beim Agenda-Wettbewerb „Gemeinsam für Klimaschutz“ fühlt sich die Naturschutz-Kreisgruppe in ihrer langjährigen Tätigkeit bestätigt. „Für uns ist das ein echter Ansporn“, meint Zang. Gleichzeitig erneuert er den Appell an die Verantwortlichen im Kreisrat und in den Gemeindeparlamenten, sich im Landkreis Bad Kissingen endlich auf das Ziel „100 Prozent erneuerbar in 20 Jahren“ festzulegen und entsprechende Beschlüsse zu fassen.