Fulda. Bürgschaft ohne Bank: Bislang konnten nur Existenzgründer von diesem Angebot profitieren. Seit kurzem stehen auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Türen für eine Bürgschaft ohne Bank offen. „Damit erhöht die Bürgschaftsbank Hessen die Erfolgschancen bei den Kreditverhandlungen von Unternehmen deutlich“, ist Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda überzeugt. Für viele der im IHK-Bezirk ansässigen Unternehmen eine Chance, gute Ideen schnell umzusetzen.
Innovation wird belohnt
Der Herstellung eines innovativen Produkts, dem Ausbau einer Produktionsstrecke oder dem Neubau von Anlagen steht dann nichts mehr im Wege. Wenn die Fakten stimmen, übernimmt die Bürgschaftsbank Hessen die Bürgschaft für Finanzierungen gegenüber den Kreditinstituten.
Das Programm „Bürgschaft ohne Bank“ (BoB) war bislang auf Existenzgründer, Unternehmensnachfolger und junge Unternehmer beschränkt. Mit der bis Ende 2010 befristeten Ausweitung reagiert die Bürgschaftsbank Hessen auf die aktuelle Wirtschaftslage und die damit verbundenen Schwierigkeiten, Investitionen oder Betriebsmittel zu finanzieren. Das Besondere an BoB: Der Weg führt zunächst zur Bürgschaftsbank, die im Erfolgsfall eine erstklassige Sicherheit vergibt. Mit dieser kann der Unternehmer dann eine finanzierende Bank oder Sparkasse finden, in der Regel zu deutlich günstigeren Konditionen.
Vom 1. Januar 2005 bis zum 11. August 2009 hat die Bürgschaftsbank in Hessen insgesamt 989 Bürgschaften für 915 verschiedene Unternehmen übernommen. Dadurch wurde ein Kreditvolumen von insgesamt 279,7 Millionen Euro ermöglicht, für das sie mit Ausfallbürgschaften von 192,2 Millionen gerade steht.
Wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg
„In Fulda wurden 29 Bürgschaften für 26 verschiedene Unternehmen mit 8,4 Millionen Bürgschaftsvolumen übernommen“, legt IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck, der Vorsitzender des Bürgschaftsausschusses der Bürgschaftsbank in Hessen ist, die regionalen Zahlen vor. „Damit wurde ein Kreditvolumen von insgesamt 13,5 Millionen ermöglicht.“
Schunck hofft, das viele Unternehmen dieses neue Instrument nutzen, denn „gerade kleine und mittlere Unternehmen in Hessen brauchen Zugang zu Krediten für ihre Investitionen oder Betriebsmittel.“
„Weil wir wissen, dass ‚Bürgschaft ohne Bank’ hier sehr wirkungsvoll ist, haben wir den Kreis der Antragsberechtigten erweitert – denn wir wollen keine Kreditklemme in Hessen“, erklärt Michael Schwarz, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen.
Wieder liquide werden oder bleiben
Über Bürgschaft ohne Bank können Betriebsmittel bis zu 300.000 Euro oder Investitionen bis zu 500.000 Euro besichert werden. Die Ausfallbürgschaft gegenüber der finanzierenden Bank kann für Investitionen bis zu 80 Prozent der Kreditsumme betragen. Für Betriebsmittelfinanzierungen – auch für die Bereitstellung von Unternehmensliquidität – sind es bis zu 60 Prozent, wenn das Vorhaben unter das Sonderprogramm Betriebsmittel fällt, auch bis zu 80 Prozent. Dabei setzt sich die Bürgschaftsbank für Investitionen in die Zukunft ein, nicht aber für die Bewältigung der Vergangenheit. Sanierungsfälle werden abgelehnt.
Antragstellende Unternehmen müssen ein Vorhaben in Hessen vor-weisen und nicht mehr als 500.000 Euro Bankschulden sowie positives Eigenkapital aufweisen. Außerdem soll das Unternehmen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft positive Erträge aufwei-sen können.
Für eine erste Einschätzung der eigenen Erfolgsaussichten lohnt ein Blick in die Voraussetzungen zur Gewährung unter www.bb-h.de. Außerdem hat die Bürgschaftsbank Hessen für alle interessierten Unternehmen eine Hotline (0611- 150 777) eingerichtet, die über die Möglichkeiten der “Bürgschaft ohne Bank” Auskunft erteilt.
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
http://www.bb-h.de
Zum Bürgschaftsblog:
http://www.buergschaft-ohne-bank.de