Büdingen. Ein ganz besonderes Geschenk überreichte der Büdinger Heimat- und Geschichtsforscher Walter Nieß an Bürgermeister Erich Spamer: Ein Gürtelglied aus der Zeit zwischen 300 und 150 v. Chr., gefunden im 19. Jahrhundert in einem Brunnen bei der Remigiuskirche. Ein vergleichbarer Fund in der Wetterau wurde bisher nur noch bei Berstadt gemacht.
Erich Spamer war sichtlich beeindruckt, als Walter Nieß ihm die näheren Einzelheiten zu diesem für Büdingen so wichtigen Fund erzählte. Wird doch Büdingen durch den Fund des Gürtelglieds aus Bronze als Siedlung über 1000 Jahre älter. Die Datierung des Gürtelglieds erfolgte durch das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Frankfurt. Die älteste bisherige Zeitangabe für die Existenz Büdingens beruhte auf der dendrologischen Untersuchung (Methode zur Datierung von Holz) eines Balkenstücks aus der Remigiuskirche, das auf das Jahr 1047 datiert ist.
Die nun der Stadt übergebenen archäologischen Funde stammen aus dem Besitz einer Büdinger Familie. Walter Nieß hatte in der von der Geschichtswerkstatt Büdingen herausgegeben Veröffentlichung „Büdingens keltische Wurzeln“ die Funde detailliert beschrieben und in einen größeren historischen Zusammenhang gestellt. In nächster Zeit werden die Funde, darunter auch eine Perle aus Gagat und ein prächtiges Kultbeil, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.