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Reunion-Feier in Fulda – Stieber: „Ich gehöre zur Blackhorse Familie“

Fulda (mb). Am blassblauen Abendhimmel über Fulda bewegen sich Amerikas „Stars and Strips“ sanft im Wind. Fuldas OB und die Stadtverwaltung erweisen nicht nur mit dem Hissen der Fahnen am Schlossturm, dem Hauptportal und am Mast vor dem Ehrenhof der großen „Blackhorse Familie“ aus aktiven und ehemaligen Angehörigen des bis 1994 in Fulda stationierten 11. US Panzeraufklärungsregiments die Ehre zur traditionellen alle vier Jahre wiederkehrenden Reunion-Feier  in Fulda. Mit einem Empfang für die Amerikaner im Marmorsaal des Schlosses knüpfte Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller an die fortbestehende transatlantische Verbundenheit an. Eine besondere „Überraschung“ hielt „Schlossherr“ Möller für die langjährige Verbindungsoffizierin des Regiments, Renate Stieber, parat:  Sie erhielt die „Ferdinand-Braun-Medaille“ für ihren jahrzehntelangen Einsatz zugunsten der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

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Herzenssache

Die Reunion-Feier sei ohne Renate Stieber undenkbar. Mit ihren Mitstreitern habe sie es nie an Ideen und Kraft missen lassen, um „die Verbindung Fuldas zu seinen Soldaten zu pflegen“, betonte Möller im proppenvollen Marmorsaal. Als Verbindungsoffizierin des Regiments habe sie die Nähe und Freundschaft maßgeblich mitgeprägt: „Gerade auch nach dem Abzug des Regiments hat sie dafür gesorgt, dass diese Verbindung weiter lebt und gestärkt wird.“ Renate Stieber hat für das, was sie mit großem Einfühlungsvermögen geleistet hat, viele hohe Auszeichnungen erhalten. Als Vorsitzende der German-American Bussiness And Cultural Association (GABACA) war und ist ihr der deutsch-amerikanische Dialog ein Herzenssache. Renate Stiebers großen Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft sei für die Stadt Fulda deshalb der Anlass, ihr die Ferdinand-Braun Medaille zu verleihen.

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Überraschung

Freude und Überraschung waren Renate Stieber ins Gesicht geschrieben, als OB Möller ihr die Urkunde und Medaille überreichte. „Ich bin sehr dankbar für diese hohe Auszeichnung“, sagte die sichtlich gerührte GABACA-Vorsitzende und bekannte angesichts der großen Zahl der Reunion-Teilnehmer: “Ich gehöre zur Blackhorse-Familie.“

Gut gewähltes Datum

Zuvor hatte Möller den Amerikanern ein sympathisches: „Dear friends welcome in Fulda“ zugerufen. Es sei wohl ein Zufall der Ereignisse, dass gerade Kanzlerin Angela Merkel US-Präsident Obama besuche, während die Amerikaner in Fulda sind, meinte der OB. Das Datum der diesjährigen Reunion-Feier sei gut gewählt.  20 Jahre sind vergangen seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“. Und natürlich sei mit diesem historischen Ereignis die Präsenz der amerikanischen Verbündeten in der Region über mehr als vier Jahrzehnte verbunden. Bei vielen Gelegenheiten, insbesondere am Brennpunkt „Point Alpha“ werde deutlich, wofür die Amerikaner gestanden hätten: für die Sicherung und Bewahrung von Freiheit und Frieden.

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Bombe in der Nähe des Bonifatiusgrabs

Als unterhaltsamer und geschichtsversierter Erzähler erwies sich der frühere Regimentskommandeur John Sherman Crow. Er erinnerte an die erste Begegnung von Amerikanern mit der Fuldaer Bevölkerung. Ein junger Priester, Monsignore Abel, sei vor 64 Jahren auf die Soldaten mit einem großen Problem zugegangen: Ein Blindgänger hatte das Kirchendach des Doms  in unmittelbarer Nähe zum Bonifatiusgrab durchschlagen. Ein

Räumkommando musste ihn entschärfen. In den 70er Jahren habe er selbst Abel kennen gelernt. Ein Satz des Geistlichen, der ihn stets mit „my dear colonel“ angesprochen habe, sei ihm unvergessen gelieben: „Peace without liberty is no real peace. Only peace with liberty is real peace.“ Für diesen Frieden in Freiheit hätten sich nach seinen Forschungen rund 240.000 US- Soldaten an der deutsch-deutschen Grenze eingesetzt.

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