Poppenhausen. Im Rahmen des 100-jährigen Vereinsjubiläums des TSV 1909 Poppenhausen e.V. fand das 18. Poppenhausener Treffen am Fuß der Wasserkuppe statt. Die vier gleichnamigen Poppenhausen aus Hessen, Franken, Baden und Thüringen pflegen seit nunmehr 30 Jahren eine freundschaftliche Verbundenheit.
“Treffens der vier bundesdeutschen Poppenhausen“
Vor 27 Jahren, am 16. Juni 1979 war die Geburtsstunde des „Treffens der vier bundesdeutschen Poppenhausen“; seinerzeit trafen sich die Abordnungen der gleichnamigen Poppenhausen aus Baden, Hessen und Unterfranken anlässlich eines Frühlingsfestes der Soldaten- und Reservistenkameradschaft in Unterfranken. Nach der Wiedervereinigung stieß kam noch der gleichnamige Ort aus Thüringen hinzu. In der Folgezeit traf man sich regelmäßig meist alle zwei Jahre in einem der vier Poppenhausen zur Pflege der Freundschaft, zum Austausch und geselligem Beisammensein. Dazu wurden oft Vereinsjubiläen der örtlichen Vereine oder Gemeindefest genutzt.
Ursprüngliche Initiatoren dieser Treffen waren von hessischer Seite Eustach Trabert und Theo Köhler, der heutige Ehrenbürger des hessischen Poppenhausen. Zum Jubiläumsfest des Turn- und Sportvereins trafen die Gäste jeweils mit einem großen Reisebus im hessischen Poppenhausen ein. Die Abordnungen wurden von den Bürgermeistern mit Ehefrauen sowie weiteren Vertretern der gemeindlichen Gremien angeführt. Nach dem gemeinsamen Besuch der Messe wurde am Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz der Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sowie aller Toten der vier Poppenhausen gedacht. Anschließend ging es ins große Festzelt im Sport- und Freizeitgelände Lüttergrund.
Nach Frühschoppen und Mittagessen hieß der Vorsitzende des TSV Poppenhausen Uwe Schleicher alle Gäste aus nah und fern herzlich willkommen und erläuterte auf den weiteren Festablauf.
Bürgermeister Manfred Helfrich begrüßte die Abordnungen der Partnergemeinden mit ihren Bürgermeistern Reinhold Stahl aus Poppenhausen´(Franken), Bernhard Henneberger aus Poppenhausen, Gemeinde Wittighausen (Baden) und Axel Beier aus Poppenhausen, Gemeinde Hellingen (Thüringen) samt Ehefrauen. Ein besonderer Gruß galt auch dem Ortsbürgermeister Helmut Baum vom thüringischen Poppenhausen. Anlässlich der 30-jährigen Verbundenheit zeichnete er in einem Rückblick die geschichtliche Entwicklung nach. Während es seit 1979 für die drei westdeutschen Poppenhausen kein Problem war, sich regelmäßig zu treffen, konnte das thüringische Poppenhausen bis zur Wiedervereinigung nur von mutigen Einzelpersonen besucht werden, die auch Angst hatten, dass sie von der Staatsicherheit der ehemaligen DDR eingebuchtet zu werden könnten.
Mit großer Freude wurden die Ostdeutschen dann nach der Grenzöffnung in den Freundeskreis der vier Poppenhausen aufgenommen. Seither finden regelmäßige Treffen, meist anlässlich von Vereinsjubiläen statt.Der Bürgermeister rief auch einige lustige Erlebnisse bei den vorangegangenen Treffen in Erinnerung und berichtete von Kuriositäten, die sich durch Verwechslungen der Poppenhausen ergeben haben. So landen immer wieder Urlaubsgäste im fränkischen Poppenhausen, die ihren Urlaub eigentlich an der Wasserkuppe verbringen wollen. So manche Male müssten auch schriftliche Anfragen oder sonstige Irrläufer des Postverkehrs weitergeleitet werden. Bei der Europawahl ging sogar ein Wahlschein für Poppenhausen (Franken) im Rhöner Wahlamt ein, der dann auf den richtigen Weg gebracht wurde.
Er dankte für die freundschaftliche und solidarische Verbundenheit und rief alle anwesenden Poppenhausener dazu auf, an dieser schönen Tradition festzuhalten. Als Gastgebergeschenke überreichte Bürgermeister Manfred Helfrich Segelfliegermodelle und gerahmte Urkunden an die Bürgermeisterkollegen sowie Blumengebinde an die Ehefrauen. In ihren Grußworten bekundeten die drei Bürgermeisterkollegen ihre Sympathie zu den befreundeten Partnergemeinden und ließen keinen Zweifel an der Fortsetzung der regelmäßigen Treffen aufkommen. So steht Poppenhausen (Franken) bereits jetzt als Ausrichter für das nächste Treffen fest.
Anschließend wurde ein Wissensquiz unter den Gastbürgermeistern durchgeführt. Den Hauptpreis, ein Flug „von Poppenhausen nach Poppenhausen“ – soll heißen: von Poppenhausen (Wasserkuppe) zur Gemeinde des Gewinners, mit Überflug über dessen Gemeindegebiet, war vom Seniorchef der Fa. Alexander-Schleicher-Segelflugzeugwerk, Edgar Kremer gespendet worden. Der Gewinn ging an Bürgermeister Axel Beyer aus Thüringen. Da es keine Verlierer geben sollte, stiftete der Verein „Rhönflug Poppenhausen“ mit dem Vorsitzenden Bernd Burkhart, für die beiden weiteren Teilnehmer und deren Ehefrauen noch am Nachmittag einen Rundflug über die Luftkurortgemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe). Der Pilot Uli Kremer brachte die begeisterten Flugpassagiere nach einem halbstündigen Rundflug wieder sicher zurück.
Und Poppenhausen erlebte seit mehreren Jahren wieder mal einen Festzug, der sich mit etwa 20 Zugnummern vom Roten Weg durch den Ort zum Festplatzgelände bewegte. Neben den Abordnungen der vier Poppenhausen waren insbesondere viele junge Sportler des Jubiläums-TSV und des Rad- und Motorsportvereins sowie Musikkapellen und Abordnungen weiterer örtlicher Vereine sowie die Traktorfreunde Poppenhausen dabei. Es war ein toller Festzug, der Beachtung, Freude und Stolz verspüren ließ. Dass der Tag im Zeichen des Flugsports stand, belegte der erfahrene heimische Pilot Eberhard Nüdling, der am Himmel über dem Festplatz die Zuschauer mit Flugakrobatik begeisterte.
Erst am Abend machten sich die angereisten Poppenhausener wieder mit dem Reisebus auf den Heimweg. Sie hatten den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zur Begegnung, zum Austausch und zur Geselligkeit genutzt. Bei dieser Gelegenheit sei den Verantwortlichen des TSV 1909 Poppenhausen (Wasserkuppe) e.V. und den vielen Mitgliedern und Helfern herzlich gedankt für die Ausrichtung des allseits gelungenen Jubiläumsfestes. Die vielen Stunden mit harter Arbeit, sie haben sich gelohnt. Der TSV hat damit eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er nicht nur im sportlichen Bereich sondern auch im gesellschaftlichen Bereich ein verlässlicher, ordentlicher und kompetenter Partner ist. Unsere Bürgerschaft kann zu Recht stolz auf Euch sein. Die Gemeinde hat mit ihrer Verwaltung und dem Bauhof bei der Ausrichtung des großen Vereinsfestes gerne nach Kräften geholfen, um den reibungsvollen Ablauf zu unterstützen.(M.H.)